Bisher kam man von Deutschland aus nicht so ganz einfach und billig an die russische Schwarzmeerküste. Am billigsten reist man in Linienbussen. In der Regel wird man dann noch ein Bahnticket nach Sotschi benötigen, etwa ab Krasnodar, der Hauptstadt der südrussischen Region Kuban. Aber welcher deutsche oder österreichische Tourist mag schon gern in vollgestopften Bussen zwei oder zweieinhalb Tage in engen Sitzen verbringen, ...

Anreise an die russische Schwarzmeerküste aus Deutschland
... wo der Vordermann den Sitz so weit wie möglich nach hinten stellt und einem damit die Beine einklemmt, während der Hintermann einem andauernd auf die Haare hustet, in Bussen, in denen zudem überwiegend russisch gesprochen wird und die Toilette bald schon ziemlich verschmutzt ist, Toilettenpapier fehlt und man sich nicht richtig die Hände waschen kann. Man muss auch sehen, dass man es an der Grenze bei einer Pause schafft, etwas polnisches und ukrainisches Kleingeld zur Befriedigung der dringendsten Bedürfnisse während der Reise einzutauschen.
Nach Moskau gibt es Billigflüge. Aber dann stellt sich die Frage, wie man von dort aus nach Sotschi oder Adler anreist: fliegen oder mit der Bahn fahren?
Verkehrsmittelvergleich - Kostenvergleich
Ein wesentlicher Aspekt für eine Entscheidung ist natürlich der Preis. Flüge kosteten bis vor kurzem natürlich deutlich mehr als eine Bahnfahrt. Doch Anfang 2007 trat die erste Billigfluggesellschaft Russlands auf den Plan, SkyExpress. Von Moskau aus fliegt sie zunächst vier Städte an, darunter eben auch Sotschi/Adler. Die weiteren: Rostow am Don, ebenfalls im Süden, sowie Murmansk an der Barentsee im europäischen Norden und Kaliningrad an der Ostsee. Nun war es möglich, Flüge für schon ab umgerechnet etwa 30 EUR, angeblich sogar schon, las ich irgendwo, ab 15 EUR nach Sotschi/Adler zu bekommen. Damit werden die Preise für ein Eisenbahnticket, wenn man nicht nur eine Platzkart kauft, deutlich unterboten. Fraglich ist, wie leicht Westeuropäer an solche günstigen Flugtickets gelangen. Dazu gleich mehr.
Über SkyExpress
SkyExpress wurde von Boris Abramowitsch gegründet, der zusammen mit seinem Bruder Inhaber der Krasair mit Domizil in Krasnojarsk ist. An der Fluggesellschaft sind aber noch andere Unternehmen beteiligt. Aktionäre sind u.a. die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Altima Capital und Privatinvestoren. Nach anfänglichen Problemen mit der Qualität des Services für die Passagiere soll die Qualität inzwischen erheblich verbessert worden sein. Im Winter 2008 gab es aber Meldungen über einen drohenden Entzug der Flugerlaubnis durch die russische Aufsichtsbehörde wegen Mängeln bei der Sicherheit der Maschinen bzw. deren Wartung.
Nach anfangs nur vier Strecken von Moskau aus werden inzwischen, im Frühjahr 2008, erst neun Städte von Moskau aus angeflogen, im Juni 2008 schon 11 Städte. Da es sich hierbei um Inlandsflüge handelt, ist es bisher allgemein schwer für Deutsche gewesen, an solche Flüge heranzukommen. Hauptsächlicher Absatzweg für die Tickets ist das Internet, insbesondere die Website von SkyExpress. Zu klären wären noch Hindernisse hierbei für Ausländer, z.B. die Zahlung betreffend. Da auch in Russland das Papierticket dem elektronischen Ticket weicht, dürfte die Zusendung des Tickets inzwischen nicht mehr das Problem sein. Ist die Buchung für Deutsche von Deutschland aus nicht möglich, müsste man sich an russische Reisebüros wenden, die an ein russisches Flugbuchungssystem angeschlossen sind. Doch ab diesem Jahr 2008 wird es hier Änderungen geben.
Wie für Billigflieger typisch, sind die Sessel hier sehr eng. Aber ein Flug von Moskau nach Rostow z.B. dauert nur 1,5 Stunden. Ein Bekannter von mir, der eine Einschätzung über SkyExpress abgab (Mai 2008), meinte, es gäbe so genannte Kussplätze, also solche, die von Jugendlichen am liebsten gebucht werden; die seien etwas besser. Ich weiß nicht, worin die sich von den anderen Plätzen unterscheiden. Vielleicht sind die mit Vorhängen abgeschottet? Mehr Bein- und Armfreiheit sicher wohl auch. - Hat man einen Flug bezahlt und fliegt dann nicht, bekommt man das Geld nicht erstattet. Für Bordverpflegung muss man extra zahlen. Aber der Preis für ein Bier sei akzeptabel, vielleicht 40 Rubel war es voriges Jahr, meinte sich mein Bekannter zu erinnern.
Anfangs gab es häufig Verspätungen, ja Chaos bei der Organisation. Inzwischen klappe die Einhaltung des Flugplans aber gut, meint mein Bekannter. [Ergänzung 25.01.2010: Doch gilt Skyexpress als die russische Airline mit den meisten Verspätungen; laut Rosawiazia wurde zwischen Januar und Juni 2009 jeder achte Flug nicht pünktlich abgefertigt, was einer Verspätung von mindestens zwei Stunden entspricht.]
Auch die Gastfreundlichkeit der Stewardessen ist inzwischen deutlich besser ("Wir sind immer sehr froh, Sie an Bord zu sehen."). Man hat sich inzwischen einen guten Ruf erarbeitet. Meinem Bekannten aus Rostow hat der Flug mit ihnen voriges Jahr gefallen. Man kann mit ihnen aus Rostow sehr früh in Moskau ankommen (Abflug gegen 4 Uhr) und so am gleichen Tage beliebige Anschlüsse bekommen.
[Ergänzung 22.07.2010: Es werden wieder Qualitätsmängel gemeldet. Letzten Sonntag (19.07.2010) sind nach Forbes Russia zwei Flüge in Moskau Wnukowo wegen technischer Schäden abgesagt und drei Flüge verlegt worden, wovon über 300 Passagiere der Flüge nach Tscheljabins, Perm und Jekaterinburg betroffen waren (laut Russland Aktuell, die sich auf RIA Nowosti beziehen, sind sechs Flüge auf den Morgen verlegt worden und 1.000 Passagiere sollen davon betroffen gewesen sein.) Viele sollen ihre Tickets zurückgegeben haben, andere seien Unterkunft und warme Verpflegung zur Verfügung gestellt worden. SkyExpress beförderte von Januar bis Mai 2010 laut Forbes Russia 403.500 Passagiere.]
[Nachtrag 25.01.2010:
Im August 2009 nahm mit Awianowa eine weitere russische Billigflug-Airline ihren Betrieb auf. Es werden gebrauchte Maschinen Airbus-A 320 eingesetzt. Die Flotte soll von anfangs 2 (mit Baujahr 1997) bis zum Jahre 2011 auf 11 Maschinen erweitert werden. Vom Moskauer Flughafen Wnukowo aus fliegt man die Wolgastadt Samara, in Südrussland Rostow am Don, Krasnodar und Sotschi an. Man wirbt zwar mit äußerst niedrigen Flugpreisen, etwa Moskau - Sotschi für 6 EUR, aber die Servicekosten sind sehr hoch.]
Flughafenwechsel in Moskau

Die Flieger von SkyExpress gehen vom Heimathafen Moskau Wnukowo ab. Man muss also, wenn man mit Air Berlin oder Lufthansa in Domodedowo ankommt, noch durch die Hauptstadt zu einem anderen Airport jagen. Fliegt man mit Germanwings, spart man sich diese Strapaze, denn Germanwings landet seit 2005 in Wnukowo. Vom Flughafen Wnukowo aus gibt es, neben Busverbindungen, eine Expresszugverbindung von der ersten unterirdischen Bahnstation Russlands, die im Sommer 2005 eingeweiht wurde, zur Metrostation Kiewskaja. Der Zug fährt wohl jede Stunde, Fahrzeit 25 Minuten, Fahrpreis 75 Rubel (Stand: Sommer 2005). Fragt sich noch, wie lange man dann auf diesem Flughafen auf den Weiterflug zu warten bereit ist.
Ich habe mal von einer russischen Website ein paar Verhaltensregeln für den Aufenthalt in den Moskauer Flughäfen übersetzt.
Direktflüge zwischen Deutschland und Südrussland und Weiterreise nach Sotschi
[Ergänzung, 23.01.2018: Jetzt gibt es einen neuen Artikel, in dem Fluggesellschaften genannt sind, die zur Zeit Flüge nach Deutschland haben:
Nach Sotschi/Adler gibt es momentan noch keine Direktverbindung aus Deutschland. Es gab, soweit ich mich an ein Gespräch in 2006 erinnere, Flugverbindungen zwischen Krasnodar und Hannover sowie Krasnodar und Stuttgart mit der lokalen Fluggesellschaft aus Krasnodar. Jetzt gibt es wohl jedenfalls (nur?) eine Deutschland-Verbindung nach Frankfurt am Main. Auf der Website der Kuban Airlines (Aktualisierung: 07.07.2020: ehemals unter dieser url: www.alk.ru) fand ich Mitte Mai 2008 eine Verlautbarung, dass ab 10. Mai eine Flugverbindung nach Frankfurt bestehen wird, wobei eine Strecke ab 150 EUR kosten soll; dort werden auch Möglichkeiten des Kaufs von Tickets in Deutschland genannt.
Aus Krasnodar fahren einige Züge nach Sotschi. Nach eigener Auskunftseinholung Anfang Mai 2008 im Bahnhof 1 fahren Züge um 7.20, 7.30, 13.05 und 23 Uhr ab; Preis ab um die 450 Rubel. Der Flughafen in Krasnodar liegt am östlichen Stadtrand. Von hier aus kommt man mit dem O-Bus Nr. 7 in die Stadt, auch zum Bahnhof 1, von dem aus man nach Sotschi fahren kann. Der Blick auf die Website der Kuban Airlines ergab jetzt aber ein attraktives Angebot: Flug von Krasnodar nach Sotschi für ab 490 Rubel (+35 Rubel); der Flug dauert 30 Minuten, möglicherweise durchgeführt mit einer JAK 42.
Zwischen Rostow am Don und Frankfurt am Main fliegt die Lufthansa seit Frühjahr 2004, zeitweise auch mehrmals pro Woche. Seit Mai 2004 hat die Lufthansa eine Regionalvertretung in Rostow.
Länger als die Lufthansa verbindet Rostow mit Deutschland (Frankfurt am Main) der Regionalflieger Aeroflot-Don, eine Tochtergesellschaft der Aeroflot. Deren Flugzeuge fliegen in 2008 von Rostow aus ab 1. Juni bis Ende September am Sonntag auch Sotschi/Adler an und fliegen am Montag zurück. Erwachsene zahlen in 2008 in der Business Class für eine Strecke 4.700 Rubel (ca. 130 EUR), für Hin- und Rückflug 9.100 Rubel (ca. 250 EUR; Tarifauskunft auf Website der Airline, Abruf am 18.5.2008), aber in der Economy Class für eine Strecke 2.200 Rubel (ca. 60 EUR), für Hin- und Rückflug 4.000 Rubel (ca. 110 EUR). Kuban Airlines plant die Aufnahme der Strecke Rostow - München für den 1. Juli 2008.
Mit dem Zug fährt man von Rostow aus bis nach Sotschi einen halben Tag lang. Am besten fährt man abends um 20.19 Uhr mit dem Zug Nr. 642 los und kommt morgens in Sotschi um 7.38 Uhr bzw. Adler um 8.23 Uhr an. Dieser Zug fährt als Nr. 641 abends aus Adler zurück, Abfahrt um 18.29 Uhr, Ankunft in Rostow am folgenden Morgen um 7.22 Uhr. Preis für einen Platz im Kupé (Vierer-Schlafwagen-Abteil) beträgt um die 1.000 bis 1.300 Rubel (eigene Preisermittlung bei der Auskunft im Bahnhof Adler im Mai 2008), also um die 30 EUR herum. Ein Busticket zwischen Sotschi und Rostow kostete im Mai 2008 etwa 900Rubel.
Gibt es billige Flüge in andere Länder, von denen man günstig anreisen könnte?
Neu ist die direkte Flugverbindung von Wien nach Sotschi/Adler. Diese gibt es seit April 2008. Vom Komfort her dürfte das erste Wahl sein, nach Wien anzureisen und dann mit Austrian Airlines zu fliegen. Für Hin- und Rückflug zwischen Wien und Adler entstehen Kosten von mindestens etwa 550 EUR.
[11.10.2009: Ergänzung: Seit Sommer 2009 kann man mit Austrian Airlines von deutschen Städten Berlin und Leipzig mit Zwischenstop in Wien nach Adler fliegen, teilte mir letztens ein Freund aus Sotschi mit. Von welchen Städten noch, erfährt man sicher bei Austrian Airlines.]
Austrian Airlines fliegt auch Rostow am Don an.
Aeroflot Don bedient mehrmals die Woche die Strecke Wien - Rostow.
Nach Istanbul am Bosporus gibt es Billigflüge von deutschen Flughäfen aus. Von Sotschi-Adler aus gibt es eine Flugverbindung nach Istanbul. Zu klären ist noch, zu welchem Flughafen in Istanbul. Die Metropole hat einen Flughafen auf der europäischen Seite (Atatürk International Airport) und einen zweiten kleineren (Sabiha Gökcen) auf der asiatischen. Beide liegen ein par dutzend Kilometer auseinander. Möglicherweise muss man also auch hier (siehe Beispiel Moskau) pendeln. Entsprechend viel Zeit, vielleicht auch eine Übernachtung, müsste man mit einplanen.
[Ergänzung 22.07.2010: Die zwei Brücken über den Bosporus sind ein Verkehrsnadelöhr. Hier gibt es Staus. Deshalb ist eine dritte Brücke an der Mündung zum Schwarzen Meer geplant. Die Berliner Zeitung brachte am 13. Juli 2010 auf Seite 10 einen Artikel über das Verkehsproblem am Bosporus.]
[Aktualisiert: 22.07.2010:] Zeitweise konnte man mit der Kaliningrader Fluggesellschaft KD Avia zu deren Heimatflughafen Chabrowo in Kaliningrad fliegen und dann mit SkyExpress nach Sotschi oder Rostow fliegen. Im Sommer 2009 war KD Avia insolvent, weswegen ihr am 14. September 2009 die Fluglizenz entzogen worden war. Die Website mit der de-Domain ist noch online, aber nicht mehr aktuell. Die dort angegebene kostenlose Telefonnummer war bei meinem Testanruf am 22.7.10 nicht frei.
Anfang 2009 konnte man mit der Eisenbahnfähre "Vilnius" von Sassnitz/Mukran auf Rügen über die Ostsee zur russischen Enklave Kaliningrad, d.h. zum Hafen in Baltijsk mit der dänischen Reederei DFDS. Die Fährreise dauerte 16 Stunden, Abfahrt montags und mittwochs um 17 Uhr in Mukran. Aber jetzt, im Juli 2010, fährt die Vilnius nur noch (in 18 Stunden) zwischen Mukran und Klaipeda (Litauen). Von dort aus nach Kaliningrad mit Lininienbus zu fahren (vielleicht über die Landzunge, zu der man mit kleiner Fähre übersetzen müsste), würde vielleicht insgesamt zu umständlich. Das will ich nicht mehr recherchieren.
[Ergänzung, 14.11.2013: Germania bietet jetzt Flüge von Düsseldorf nach Trabzon, 1x wöchentlich Hin- und Rückflug. Von Trabzon kann man mit der Fähre nach Sotschi fahren. Dazu einfach weiterlesen hier!]
Gibt es nicht vielleicht eine Fährverbindung an die russische Schwarzmeerküste?
Nun, es gibt drei Auto-Fährverbindungen zwischen Sotschi und der Türkei, jedoch nicht nach Istanbul, sondern alle drei nach Trabzon. Diese Fährverbindungen werden mit älteren Fährschiffen von Sotschi aus angefahren, die 10 bis 12 Stunden pro Überfahrt brauchen. Sie heißen "Apollonia II" und "Prizessa Wiktoria" und "Erke". Im Herbst 2006 sah ich in Sotschi die Fahrpläne. Danach kam die Apollonia II in Sotschi mittwochs und samstags an und fuhr nach Trabzon donnerstags und sonntags ab. Die Prinzessin Viktoria kam in Sotschi dienstags und freitags an und fuhr ab am Mittwoch und am Samstag.
Nur die "Erke" fuhr ausweislich dieses Fahrplans unregelmäßig ab; man wartet, bis die Fähre möglichst voll ist. Dafür hatte die Erke die besten Preise, nämlich ein Sessel für 1.700 Rubel und ein Kajütenplatz für 2.550 Rubel, Transport leichter Autos: 9.800 Rubel (jeweils einfache Fahrt).
Preise auf der Apollonia II:
Sessel: 1.950 Rubel, Kajüte 2. Klasse: 2.360 Rubel, Kajüte 1. Klasse: 2.510 Rubel, Luxus: 3.210 Rubel.
Preise auf der Prinzessin Viktoria:
Sessel und Platz in der Kajüte: 2.100 Rubel (einschließlich zweimaliger Beköstigung). Transport leichter Autos: 10.500 Rubel.
[25.11.2010 Ergänzung: Trabzon verfügt über einen Flughafen. Dieser wird, so heißt es bei Wikipedia, direkt oder indirekt über Istanbul) aus Deutschland angeflogen. Mit einem Flug nach Trabzon und der Fähre nach Sotschi hätte man eine Alternative zum Flug mit Austrian Airlines über Wien nach Sotschi.
Zwischen Sotschi und Poti bzw. Batumi in Georgien gibt es auch eine Fährverbindung. Als Westeuropäer darf man aber damit nicht ein- und ausreisen. Von Georgien muss man eine Fähre nach Trabzon (vielleicht auch Hopa) nehmen, um von dort aus nach Sotschi zu fahren.]
[20.01.2010 Aktualisierung: Jetzt gibt es eine bulgarisch-russische Fährverbindung. Sie wurde am 3. März 2009 aufgenommen. Das berichtete (letztes Jahr schon) Reinhard Zimmermann auf der Website der Wirtschaftskammern von Österreich. Die Verbindung besteht zwischen Varna und Kawkas. Es fährt eine russische Fähre, die russische Eisenbahnwaggons transportiert. Die Fracht muss dann in Varna wegen der breiteren Schienenspur in Russland umgeladen werden. Das ist dann also wie mit dem Fährhafen Mukran auf Rügen. Nach der Meldung musste man sich noch über Fahrzeiten verständigen. Vorausgegangen war dem Ganzen ein Staatsbesuch Putins in Sofia, bei dem die Fährverbindung besprochen worden war, die von russischer Seite gewünscht wurde. - Man muss dann in Richtung Sotschi mit einem Linienbus weiterfahren. Sicher fahren Busse bis Noworossijsk und weiter nach Tuapse. Von Tuapse kann man auch mit dem Zug nach Sotschi fahren.]
Weitere Details zu Fähren im Schwarzen Meer in meinem Artikel Russische Fährgesellschaften und europäische Fähren zu russischen Häfen.
Einreise nach Russland auf dem Landwege
Wenn man kurzfristig keine so günstigen Flüge bekommt, wenn man mehr Gepäck hat und nicht für Übergepäck kräftig zahlen möchte, wenn man Flugangst hat, Angst vor einem Zusammenstoß mit einem anderen Flugzeug (siehe Meldung vom 13.4.2008 vom Flughafen Moskau Scheretmetjewo über Beinahe-Zusammenstoß zweier Boeings (Aktualisierung: 07.07.2020: früheren Link hier zu einer Meldung auf deutscher Seite entfernt, weil sie nicht mehr existiert) oder wenn man bei dieser Distanz als Ökofreak aus Gewissensgründen auf das Fliegen verzichten will, kommt vielleicht eine Anreise ans Schwarze Meer mit dem Bus in Betracht. Oder Zugfahren? Zugfahren ist doch bequemer!?
Zugfahren nach Südrussland

Es ist ja ein großer Umweg über Moskau. Bei dieser Variante kommt man aus Berlin in Moskau im Belorussischen Bahnhof an (z.B. am 24.4.2008, aus Warschau um 12:49 Uhr) und muss dann sehen, wie man in zwei Stunden zu seinem Zug auf dem richtigen Bahnsteig am Kasaner Bahnhof gelangt. Hier ist man dann auf einen bestimmten Zug vom Kasaner Bahnhof aus festgelegt, wenn man schon im Voraus in Deutschland bei der Deutschen Bahn bucht (im Beispiel: Abfahrt im Berliner Ostbahnhof um 06:40 Uhr mit Ankunft in Warschau Wschodnia um 12:47 Uhr, Weiterfahrt dort um 16:35 Uhr. Die Frau von der DB-Auskunft rechnet mir die ganzen Teilstrecken zusammen und nennt mir einen Preis für die 2. Klasse von 169,20 EUR ohne Bettplatz. Bettreservierung von Warschau bis Moskau kostet bei der DB 25 EUR extra, danach, ab Moskau, ist ein Schlafplatz nicht gesichert.).
Ich bin vor einigen Jahren mal von Dresden nach Veszprem in Ungarn mit dem Zug gefahren, hatte das Ticket bei der Deutschen Bahn am Schalter gekauft. In Budapest musste ich die Bahnhöfe wechseln - und habe meinen Anschlusszug knapp verpasst. Ich kannte mich in Budapest nicht aus. Am Bahnhof muss man bei den Taxis aufpassen. Da wird man leicht abgezockt. Die Einholung von Informationen, wie ich zu meinem Bahnhof komme, dauerte seine Zeit. Es gab eine Schlange an den Auskunftsschaltern. An den Schaltern der Deutschen Bahn, als ich mein Ticket gekauft hatte, gab es zu jener Zeit auch keine Informationen, wie ich schnell die Bahnhöfe in Budapest wechsele. Das ist heute kaum besser geworden. Will man sich der Taximafia am Bahnhof ausliefern?
Für den Wechsel der Bahnhöfe in Moskau hat man laut der Auskunft auf http://www.bahn.de zwei Stunden Zeit (Recherche Anfang April 2008). Und dann ist noch die Ankunftszeit zu beachten: Bei dem in der Auskunft am DB-Schalter im Berliner Ostbahnhof mit einer Fahrdauer von 67,5 Stunden angegebenen Zug ist Ankunft in Sotschi gegen 4 Uhr morgens...
Doch es gibt von Berlin Hauptbahnhof (bzw. auch von Lichtenberg jeweils) laut Bahn-Auskunft am Schalter eine Zugverbindung ohne den Umweg über Moskau nach Sotschi/Adler: Abfahrt um 21:38 Uhr, Fahrzeit fast 54 Stunden. Man muss aber mehrfach umsteigen. Es geht über Warschau, Grenzübergang Jagodin, Kiew, Taganrog (am Asowschen Meer), Krasnodar, Bahnhof 1 (also nicht durch Weißrussland!), Ankunft in Sotschi aber um 5.20 Uhr. In Kiew hat man dann aber nur 5 Minuten für den Umstieg in den Zug Nr. D 18KJ nach Gorjatschi Kljutsch. Am DB-Bahn-Schalter wurden für mich die Kosten der Teilstrecken ermittelt: Ein Ticket kostet insgesamt 152,90 EUR. Hier sind noch nicht die Kosten für die Pritsche berücksichtigt. Ein Schlafplatz von Berlin bis Kiew kostet extra noch 22 EUR. In Kiew kann man, wenn die kurze Umstiegszeit nicht reicht, stattdessen aber auch mit einem Zug um 00:42 Uhr weiterfahren bis Ljubotin (Ank. 9:40 Uhr). Doch dann muss man nochzweimal umsteigen, einmal auch kurz nach Mitternacht, und die Züge sind reservierungspflichtig, können aber vom DB-Schalter aus nicht reserviert werden. Also sollte man dann eventuell bereit sein, dem Schaffner etwas in die Jackentasche zu stecken. Ankunft in Sotschi wäre jedenfalls um 8.31 Uhr. Ich komme darauf gleich noch mal zurück.
Ich fand im russischen Online-Fahrplan auch einen direkten, durchgehenden Zug von Sotschi/Adler nach Berlin Zoologischer Garten (Gesamtstrecke 3.714 km), der aber durch Weißrussland fährt. Man benötigt ein Visum für Weißrussland. Das alles macht die Planung der Zuganreise kompliziert.
Ergänzung 19.04.2013: Auf der Website der Russischen Bahn finde ich den Zug Nr. 88, der von Adler nach Berlin und zurück fährt. Für die erste Klasse wird ein Preis von 353,00 € für die Hinstrecke genannt, für hin und zurück 706,00 €. Die 2. Klasse kostet 252,20 € für die Hinstrecke und 504,50 € für hin und zurück. Der Zug fährt über Brest und damit Belarus. Ein Transitvisum für Belarus ist notwendig.
Einmal pro Woche ging in 2005 ab Berlin auch ein Zug nach Simferopol auf der Krim. Bei einer Schnellrecherche fand ich jetzt keinen direkten Zug aus Berlin zur Krim. Aber die DB-Auskunft am Schalter fand für mich diese Zugverbindung mit einer Dauer von fast 42 Stunden, jeweils Dienstag und Freitag am Abend ab Berlin Lichtenberg, reiner Fahrtpreis: 106,90 EUR für 2. Klasse, 172,90 für die 1. Klasse. Dieser Zug Nr. D 345 fährt über Warschau, Grenzübergang Jagodin, Kiew und Dnjepropetrowsk. Ein Bettplatz kostet noch 30 EUR zusätzlich.
Busfahrt von Simferopol an russische Schwarzmeerküste
Von Simferopol aus könnte man mit einem Bus nach Kertsch an der Meerenge zum Asowschen Meer fahren und dort mit der Fähre übersetzen und mit einem Linienbus weiter nach Krasnodar oder erst mal Anapa oder Tuapse fahren. Aber das ist anstrengend und nur etwas für Leute mit Russischkenntnissen und wenig Gepäck. Außerdem wurde mir von einem Russen in Rostow, der als Guide und Dolmetscher arbeitet, im Mai 2008 davon abgeraten, mit dem Bus aus der ukrainischen Stadt Mariupol am Asowschen Meer nach Südrussland einzureisen. Die Busse sind immer sehr voll, es sind auch meist keine komfortablen Busse, sondern die alten Ikarusbusse. Es ist fraglich, ob man überhaupt einen Platz im nächsten Bus bekommt, zumal als ausländischer Tourist.
Beim Kauf eines Zugtickets am Schalter der Deutschen Bahn gibt es das folgende Problem: Es gibt für die Mitarbeiterinnen am Fahrkartenschalter keinen Zugriff auf das russische Buchungssystem. Bei einer Fahrt durch die Ukraine nach Südrussland ist die Strecke bis Kiew erst mal sicher sicher zu buchen. Doch in Kiew erfolgt ein Umstieg in einem Zug mit Schlafwagenabteilen. Bei der Deutschen Bahn kann man die Strecke bis Sotschi bezahlen, aber nicht den Zuschlag für die Pritsche in den Zügen, in die man noch umsteigen muss. Den muss man vor Ort bezahlen. Bei wem oder wo, kann die Mitarbeiterin der Deutschen Bahn mir nicht sagen; keine Informationen im System dazu vorhanden. Es könnte passieren, dass tatsächlich keine Liegen frei sind.
Üblicherweise sind in Russland Fahrkarten im Voraus unter Vorlage des Reisepasses am Schalter zu kaufen. Doch die Kommunikation zwischen Deutscher Bahn und der Russischen Staatsbahn funktioniert nicht auf diesem Kanal; ob, wieviel Gäste aus dem westlichen Ausland mit einem dort gekauften Ticket auch für die Weiterfahrt in Russland in einem bestimmten Fernzug zusteigen wollen, zeigt das russische System nicht an. Praktisch hat man daher keine Garantie für einen Platz, sobald man in der Ukraine oder in Russland aus einem Zug, der aus Deutschland kommt, umsteigt. Eigene Erfahrungen damit habe ich noch nicht gesammelt. Wohl denen, die russisch beherrschen. In Rostow hörte ich, dass es von dort aus einen Kurswagen bis Berlin gegeben hat. Über Kurswagen nach Sotschi/Adler, Krasnodar oder Rostow liegen mir keine Informationen von der Deutschen Bahn vor.
Apropos Kiew: Von Kiew aus kann man den Zug mit der Nummer 18 nach Sotschi nehmen. Kostet um die 3.000 Rubel, teilte mir ein Freund aus Sotschi mit (Stand: April 2008). Eine direkte Busverbindung zwischen Kiew und Sotschi soll es nach der gleichen Mitteilung hingegen nicht geben.
Züge nach Krasnodar
[Stand: 10/2006:] Wenn man abends in Sotschi abfährt, kommt man morgens in Krasnodar an. Wenn man vormittags abfährt, kommt man abends an. Abfahrt Zug Nr. 602 in Sotschi - Adler: 22.33 Uhr. Ankunft dieses Zuges in Krasnodar: 6.25 Uhr. Preis: 240 Rubel.
Oder Elektrozug (Elektritschka): Abfahrt Sotschi 15.30 Uhr. Ankunft Krasnodar: 21.13 Uhr.
Züge zwischen Sotschi und Adler
Nach Adler abfahrende Züge: 7.07; 8.33; 15.00; 20.58 Uhr.
Aber nach Adler kommt man günstiger mit der Marschrutka. Eine Fahrt kostet 20 Rubel. Aber es kann lange Verkehrsstaus auf der Küstenstraße geben.
Zug zwischen Sotschi-Adler und Majkop
Abends um 17.32 Uhr oder 17.35 Uhr fährt ein Zug nach Majkop, der Hauptstadt der Republik Adygea. Er braucht zirka 5 Stunden. Dazu sagt mir ein Freund aber später, dass ich nicht nach Majkop fahren soll. Der Zug ist sehr unzuverlässig, verspätet sich, dann muss man auch in Beloreschtschensk umsteigen und viele Stunden auf den Anschlusszug warten. In Beloreschtschensk kommt man auch per Bus weiter. Ich bin hier später selbst auf der Durchreise gewesen mit dem Bus aus Krasnodar. 5 bis 10 Minuten etwa hatten wir Aufenthalt.
Ein Zug fährt täglich von Majkop nach Sotschi. Morgens um 5.52 Uhr geht es los, Ankunft in Sotschi-Adler ist kurz nach 12 Uhr. Ich bin mit diesem Zug im Mai 2008 gefahren. Wie üblich: es ist ein Bummelzug, kaum mal schneller als 40 Kilometer pro Stunde. Sie können so mehr in der Landschaft wahrnehmen. Ein Pass ist zu überwinden. Achten Sie auf die Wasserscheide!
Wer von Majkop aus (, wohin man am besten aus Krasnodar anreist,) nach Sotschi will, versucht besser den frühen Zug zu nehmen. Von Majkop aus mit dem Bus nach Sotschi dauert deutlich länger und ist weniger bequem. [Stand: Mai 2008: Der Bus, der in Majkop Busbahnhof (neben dem Bahnhof) um 7.25 Uhr nach Tuapse abfährt, kommt dort erst um 15.00 Uhr an. Ein Bus aus Astrachan nach Sotschi fährt in Majkop um 7.49 Uhr ab, kommt in Sotschi nach Plan aber erst um 16.50 Uhr an. Und ein Bus, der aus Labinsk kommt, fährt um 10.05 Uhr in Majkop weiter (nur jeden zweiten Kalendertag, der durch 2 teilbar ist) und kommt in Sotschi planmäßig um 19.05 Uhr an.].
Aus Majkop kommt man nur in einem großen Bogen nach Sotschi. Luftlinie ist viel kürzer. Bis zur Olympiade 2014 wird eine Straße von Südadygea durch die Berge nach Krasnaja Poljana gebaut. Mit den Bauarbeiten dürfte man 2009 begonnen haben.
[Ergänzung, 23.02.2009:
Heute vormittag sah ich am Ostbahnhof einen Zug stehen, der aus Odessa gekommen war, mit Endziel Berlin. Das nur als kleine Ergänzung und Anregung zur Recherche für die, die gerade in den Süden der Ukrine wollen oder visa versa.]
Bahnanreise von Moskau nach Sotschi
Passen Sie auf, dass Sie sich nicht eine Fahrkarte für eine Strecke kaufen, die teilweise durch die Ukraine führt! Dann brauchen Sie nämlich ein neues Visum und Ärger ist vorprogrammiert (siehe Erfahrungsbericht von Claudia Domel auf domel.de (Aktualisierung 2.8.2010: heute funktioniert der Link nicht mehr. Die Website ist offline.). Nämlich das Visum zur Wiedereinreise aus der Ukraine nach Russland. Bahnfahrten nach Krasnodar und weiter nach Sotschi gehen vom Kasaner Bahnhof ab. Dieser befindet sich gegenüber dem Leningrader Bahnhof. Ticketpreise liegen umgerechnet so ab um die 2.000 Rubel (etwa 55 bis 60 EUR) bis etwa 3.300 Rubel (knapp 100 EUR) im Kupé (Abteil mit zwei Doppelstockbetten) bzw. um die 1.000 bis 2.000 Rubel (27 bis 60 EUR) für eine Platzkarte. Züge nach Südrussland wie auch zur Krim gehen aber auch vom Kursker Bahnhof in Moskau ab. Immerhin dürften Sie sich hier darauf verlassen können, dass die Anzeige der Abfahrten der Züge mit den Bahnsteigen zuverlässig arbeitet, wo die thüringische Funkwerk AG im Frühjahr 2008 einen Auftrag bekommen hat, die Informations- und Kommunikationstechnik in diesem Bahnhof zu erneuern. Dazu gehören die großen Übersichtstafeln im Bahnhof, die Anzeigen auf den Bahnsteigen und die Beschallungsanlage. Wann das alles fertig wird, erfährt man dann bestimmt auf der Firmenwebsite der Funkwerk AG.
Die Bahnfahrt von Moskau bis Sotschi dauert einen Tag und zwei Nächte. Ohne ein paar Russischkenntnisse gestaltet sich der Kauf eines Tickets am Bahnhofsschalter nicht einfach. Praktisch sind Sie dann auf die Dienste eines russischen Reisebüros oder Veranstalters angewiesen.
Über das Buchen und Ausstellen von Tickets zur Benutzung der russischen Eisenbahn von seiten deutscher Reisebüros fehlen mir Kenntnisse. Die russische Bahn hat ihr eigenes Buchungssystem. Ich habe aber Zweifel daran, ob russische Reisebüros selbst die Tickets ausdrucken können. Beim Ticketkauf am Schalter jedenfalls müssen Sie Ihren Reisepass vorzeigen. (Welche Daten daraus in das System eingegeben werden, ist mir unklar.) Ist man also nicht in der Lage, sich russisch zu verständigen, wird man als Individualtourist wohl darum bemüht sein, die Tickets in Deutschland klar zu machen. Wenn Sie einen Russlandspezialisten unter Reisebüros oder Reiseveranstalter gefunden haben, stellt sich die Frage, wie lange die Post- oder Kurierzustellung des Bahntickets aus Russland dauert, was der Kurierservice kostet.
Die Reise mit dem Zugist eine Entdeckung der Langsamkeit - die Durchschnittsgeschwindigkeit russischer Personenzüge beträgt 46 km/h und ist dem schlechten Zustand des Schienennetzes geschuldet.
Busverbindung Moskau - Rostow
Im Frühjahr 2008 weilte ich in Rostow und fuhr mit dem Bus von hier aus nach Krasnodar. Der Busbahnhof in Rostow befindet sich beim Bahnhof. Von hier aus fahren auch Busse nach Moskau. Eine Gesellschaft, die Bustouren durchführt, deren Aufsteller ich am Busbahnhof sah, ist "OOO Neis Jug" (Schöner Süden; "nice" aus dem Englischen). Ihre Busse fahren täglich ab um 15, 17 und 20 Uhr und kommen am Kasaner Bahnhof in Moskau an um 8, 10 und 12 Uhr des folgenden Tages. Um 16 Uhr fährt ein Bus nach St. Petersburg ab. Er kommt am nächsten Tag gegen 18 Uhr am Witebsker Bahnhof an. Ebenfalls fahren "ihre" Busse (sie haben die Lizenz die Fahrkarten zu verkaufen) täglich 2 mal nach Wolgograd, um 14 und 21 Uhr (Fahrzeit: 8 bzw. 9 Stunden).
Anreise mit einem Linienbus aus Deutschland
Mancher mag sich jetzt sagen: Dann vielleicht lieber direkt aus Deutschland mit einem Linienbus nach Südrussland durchfahren.
Eine Reise mit dem Linienbus ist natürlich die strapaziöseste Anreisevariante. Die Route führt dann über Polen und die Ukraine, es gibt aber auch noch Strecken durch Weißrussland, die ich vermeiden würde. Sie brauchen für Weißrussland ein weiteres Visum, die weißrussischen Grenzbeamten sind für ihre Korruptheit verrufen.
[Ergänzung 27.01.2015: Infolge des Krieges im Osten der Ukraine fahren die internationalen Fernbuslinien einen Umweg, und zwar über Belarus nach Krasnodar oder Rostow. Demzufolge brauchen Deutsche ein Transitvisum für Belarus. Wer zur Krim fahren will, muss diesen weiten Weg so nehmen, dann bis Kawkas fahren und dort mit der Fähre nach Kertsch übersetzen, oder fährt nach Odessa (Vorsicht, hier laufen Faschisten herum, die Polizei schützt vor diese wohl nicht!) Und dann die Fähre zur Krim nehmen, wenn diese dort einläuft.]
Nur am Rande sei erwähnt, dass man mit Eurolines-Bussen auch nach Moskau fahren kann, aber eben durch Weißrussland. An sich braucht man seit Juni 2005 als deutscher Tourist kein Visum mehr für die Einreise in die Ukraine (für einen Aufenthalt bis zu drei Monaten im Halbjahr ab Tag der Einreise), auch nicht für die Durchreise. Aber es kann doch die eine oder andere unangenehme Überraschung geben.
An dieser Stelle möchte ich auf meinen Artikel zum Thema "Auslandskrankenversicherung für die Durchreise durch die Ukraine" hinweisen.
Die Preise ab Berlin oder Potsdam bis nach Rostow oder weiter bis Krasnodar liegen im Frühjahr 2008 bei etwa 105 bis 115 EUR für eine Hinfahrt, für Hin- und Rückfahrt bei 170 bis 190 EUR für das reguläre Ticket. Wer rechtzeitig bucht, kann eventuell einen Frühbucherrabatt bekommen (z.B. Deutsche Touring). Sonst gibt es auch noch Ermäßigungen für Kinder, Jugendliche, Studenten und Menschen im Alter ab 60 Jahren bzw. Schwerbehinderte. Üblicherweise sind zwei Gepäckstücke und dazu ein Handgepäckstück frei. In der Hochsaison muss man eventuell für den zweiten Koffer oder Rucksack extra zahlen.
Eine Übersicht über einige Anbieter und Durchführende solcher Linienbusse aus Deutschland gebe ich in einem weiteren Artikel Suche eines Linienbusses nach Südrussland.
Hingewiesen sei noch auf die Möglichkeit, anstelle der Bahn von Moskau aus einen Bus nach Südrussland zu nehmen. Vom Kasaner Bahnhof aus fahren auch Busse nach Rostow (Ankunft dort am Busbahnhof, der sich neben dem Bahnhof der Eisenbahn befindet). In Rostow habe ich solche Busse und die Aufsteller für diese Buslinie gesehen. Ein Ticket dürfte man direkt beim Busfahrer bekommen, erheblich leichter als am Bahnschalter ein Eisenbahnticket. Ein Busticket ist auch günstiger als ein Ticket für einen Platz im Kupe der Eisenbahn. Solche Ferndistanzen werden mit modernen Bussen (Neoplan, Setra, Mercedes) gefahren. Auf einen alten Ikarusbus sollte man sich nicht einlassen.
Wer sich auf dem Wege ans Schwarze Meer auf eine Fahrt zunächst nur bis Rostow einlassen will, sollte bedenken, dass die Weiterreise am gleichen Tage vage ist zu Zeiten, wenn so ein Anreisetag ein Feiertag ist oder einem solchen vorausgeht (z.B. erste Maihälfte). Da könnte es sein, dass alle Fahrkarten für Verkehrsmittel am gleichen Tage bereits ausverkauft sind. Dann verliert man viel Zeit, muss sich ein Hotel suchen. Und in Rostow ist die Hotellandschaft meiner Meinung nach unerfreulich für Personen mit kleinem Reisebudget.
Lesetipp: Irrfahrt durchs Preislabyrinth, in: TEST 4/2010, S. 78 ff, zu Schwierigkeiten, preiswerte Zugverbindungen zu finden.
Verwandte Links:
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