Der 22. November ist der Stadtgeburtstag, um das noch klarzustellen.
Heute treffen wir uns zum zweiten Rundgang am Brunnen vor dem Meeresbahnhof. Hier stehen Bänke, eine Hecke spendet etwas Schatten, am Morgen.
Wir spazieren zum Leninpark. Hier finden wir die obligatorische Skulptur des Revolutionsführers. Es scheint, als ob er misstrauisch zu dem neuen Hochhaus herüberschaut.
Geradeaus geht von hier ein Weg zum Kunstmuseum. Es beherbergt eine Sammlung russischer und sowjetischer Kunst aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Das Wintertheater in der Nachbarschaft und der Platz davor dienen verschiedenen Ausstellungen.
Bibliothek "Alexander Sergejewitsch Puschkin"
Wer gern in Bücherläden und Bibliotheken schmökert, dem empfehle ich einen Besuch der Puschkin-Bibliothek, die sich, vom Kurort-Prospekt (der Platanenstraße) aus gesehen, hinter dem Parkhotel (mit der großen blauen Glasfläche) befindet. Es ist ein älteres kleineres Haus.
Drinnen stehen die Regale eng. Ich war schon einmal drin, weil ich neugierig war, was es da alles an deutschsprachigen Büchern gibt. - Es gibt sie, aber schon etwas älter, auch Bücher deutscher Schriftsteller in russischer Sprache.
Nun, wenn es deutsche Touristen gibt, die können sich hier Bücher ausleihen, auch die Wörterbücher. Dazu müssen sie als Pfand (das heißt "salog") 200 Rubel bezahlen und sich als Benutzer registrieren. Aber hier kann man sich auch Informationen, Fakten zu Sotschi holen, auch aus Amtsblättern des Kurorts. Es gibt hier Bücher mit Informationen zu den im Krasnodar Kraj erlassenen Gesetzen: "Informazionnui Bulletin", Gesetzessammlung. Sie erscheint monatlich. (Diese Blätter sah ich gerade erst Anfang Mai 2010 in der Forschungsstelle Osteuropa in Bremen auf dem Universitätskampus.) Ich fand auch, nur mal als Beispiel, Statistiken, über die Inanspruchnahme medizinischer Dienstleistungen, gestaffelt nach Geschlecht und Alter.
Geht man in dem Hause die Treppe hoch, findet man dort einen kleinen Lesesaal. Er hat zwei Seiten mit Fenstern, eine in Richtung Meer. Ich tippte hier in mein Notebook; das sah die Bibliothekarin aber nicht gern. Die Steckdose passte auch nicht richtig.
Tel.-Nr. der Bibliothek: 92 57 67
Öffnungszeiten: immer ab 10 Uhr,
in der Sommersaison bis 19 Uhr, am Samstag/Sonntag und dienstags bis 18 Uhr.
In der Wintersaison bis 18 Uhr.
Von dieser Bibliothek aus gehen wir an den Flanierweg oberhalb des Strands. Zur Erfrischung und Auflockerung gönnen wir uns ein Eis oder einen alkoholfreien Vitamincoctail im Café Biskuit. Es ist kunterbunt eingerichtet, mehr was für Kinder. Die Möbel sehen etwas nach 70er Jahre aus. Die Tische und Stühle sind klein und unbequem. Gemütlich finde ich es hier nicht. Aber es ist nach meinem Reiseführer eines der besten Cafes in Russland oder an der Schwarzmeerküste. Wenn ich an meine Zeit in Pieter denke, glaube ich das nicht.
Dann kommen wir an eines der Hochhäuser, die in den letzten Jahren gebaut worden sind. 2008 im Frühjahr stand das Haus noch weitgehend leer...
Hotel Jemtschujina
Wir wollen aber keine Hochhaustour machen. Doch das Hotel Jemtschujina gehört schon mit zu den wichtigen Gebäuden des Kurorts. Es ist sowohl Erholungshotel als auch Business-Hotel. Hier finden Messen statt. Und obwohl es einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, ist es doch immer noch eines der wichtigsten Hotels in Sotschi. Hier fahren wir mit dem Fahrstuhl bis nach oben und genießen die tolle Aussicht vom Balkon, der für jeden voll von der Meeresseite bis zur Seite der Straße nach Adler reicht.
Weil die Giebelseite des Hotels zum Meer zeigt, hat man von jedem Zimmer aus einen Blick zum Meer. Es gibt hier oben eine Nachtbar bzw. das Nacht-Restaurant "Ljubawa". Vielleicht eine gute Adresse zum Ausgehen?!
Neben dem Hotel befindet sich das Wintertheater. Auf dem Poster, das am Eingang aufgehängt wurde, sieht man Beispiele für Ausstellungen, die hier veranstaltet werden.
Auf der anderen Seite dieses Hotels hört die Promenade an einem Pavillion auf. Wir überqueren die Uliza Tschernomorskaja, die den Frunse-Park begrenzt, und besuchen das Haus der Künstlerin Walerija Barsowa. Sie war eine beliebte Opernsängerin, trat im Moskauer Bolschoi-Theater auf. Manchmal finden hier Kunstabende statt. Zufällig gab es gerade einen, als ich hier vorbeischaute, mit einer Sängerin und einem Klavierspieler und Kindern, die Gedichte vortrugen.
Nur 5 Minuten von hier befindet sich der Zirkus. Wir suchen uns eine Veranstaltung aus und kaufen unsere Tickets. Der Zirkus müsste mal runderneuert werden, erzählte mir letztens (April 2011) ein Freund, der es vor einigen Monaten mit seinem Sohn (3 Jahre) besucht hatte.
Uns bleibt noch Zeit, den Baum der Freundschaft zu betrachten. Er steht in einem kleinen Park, der an das Gelände eines Sanatoriums angrenzt. Wer Porträts von sich mit Pflanzen mag, findet hier viele schöne Motive. Wir gehen also vom Zirkus auf der Meerseite des Kurortnui Prospekts weiter, unter die Seilbahn zum Berg des Dendrariums hindurch, wechseln zum Eingang des Dendrariums und gehen den schmalen Bürgersteg ein paar Hundert Meter weiter bis hinter die Linkskurve. Dort gibt es neben einer Straßenabzweigung eine Treppe, hinter der ein Fußgängerweg unter Bäumen zum Sanatorium "Koloss" führt. Da gehen wir entlang und halten uns links. Für diesen Weg braucht man vom Eingang des Dendrarium aus etwa 20 - 25 min.
Als ich an dem nicht besetzten Kassiererhäuschen für den Garten mit dem Baum der Freundschaft die Öffnungszeiten und Preise fotografierte, wurde ich von einer Frau im benachbarten Haus, das zum Garten gehört, beobachtet. Kurz später kam eine Frau raus und schimpfte mit mir und erzählte was von Fotografierverbot, auf das ja schon am Eingang zum Garten hingewiesen wird. Ich ließ mich nicht weiter beeindrucken. Fotografierverbote in russischen Museen sind üblich. Leider war kurz darauf mein Akku leer, so dass ich kein Foto mehr von dem Baum der Freundschaft und anderen interessanten Pflanzen aus aller Welt schießen konnte. Der Eintrittspreis betrug damals übrigens mit Führung für jeden Erwachsenen 70 Rubel (entsprach 2 €) und für Kinder 30 Rubel. Ohne Führung: Erwachsene: 40 Rubel, Kinder 20 Rubel; Invaliden und Rentner kostenlos, 50% Ermäßigung für Schulkinder und kinderreiche Familien.
Von hier aus nehmen wir eine Marschrutka zurück zum Platz vor der Stadtverwaltung am Beginn der Uliza Nawaginskaja, wo die Einkaufsmeile beginnt oder endet.
Hier befindet sich ein Brunnen mit Fontäne, der ein beliebtes Motiv für Porträts und Treffpunkt ist. Zeit zum Verabschieden. Poka, tschüss!
[Aktualisiert: 19.06.2010]
13.09.2018: Hier am Brunnen kam im Sommer 2018 am späten Nachmittag oder frühen Abend ein älterer Mann, stellte sein Kassengerät mit Lautsprecher auf die Steinplatten und begann zu tanzen, so im Stil von Michael Jackson. Um sich was zur mickrigen Rente dazuzuverdienen.
Aussichtsturm
Wenn man noch mehr als 1 h Zeit hat, könnte man etwas früher aussteigen, an der Bushaltestelle Hotel Sotschi, wo sich ein japanisches Haus befindet, hinter einer Grünanlage. Neben der Grünanlage, der "Garten der russisch-japanischen Freundschaft, gibt es eine Straße: Morskoi Pereulog. Am Ende geht man nach rechts in die Kubanskaja Uliza und biegt die nächste links in die Krasnaja Uliza ab. Dann kommt man auf die auf die Alpinskaja Uliza. Die geht zick-zack. Man geht sie hoch und kommt zum Aussichtsturm (-türmchen) mit schönem Blick auf Sotschi.