Um zu sparen, habe ich mir in diesem Monat schon ein paar Mal 4-er Karten gekauft (AB-Zone, Preis: 8,20 EUR). Ein Einzelfahrschein normal kostet 2,30 EUR. Also stecken im Portmonee mehrere Fahrscheine. Da sind aber noch ein paar andere, die ich selten brauche, z.B. Fahrradzusatzkarte für 1,50 EUR, Einzelfahrausweis ABC für 2,80 EUR und eine Anschlusskarte Zone C für 1,50 EUR. Manchmal vergisst man den gekauften Fahrschein zu lösen oder es fällt einem ein, dass der gewählte und gekaufte doch nicht der richtige ist und man kauft sich noch einen, den richtigen.
Wenn ich nicht aufpasse, ziehe ich zum Abstempeln die falsche Karte. Das ist dann die A-Karte, wenn ich just kontrolliert werde. Wenn das nicht passiert, kommt es dazu, dass ich mich bei einer späteren Zuordnung im Rahmen meiner privaten Fibu Probleme habe und mich wundern darf. Nobody ist perfekt. Und weil ich selbst Denkfehler an mir bemerke, ist eine meiner Devisen "Leben und leben lassen".
Aber jetzt glaube ich (wieder-)entdeckt zu haben, dass die aufgestempelten Daten falsch sind! Die inneren Uhren der Automaten gehen wohl falsch. Werden die zentral gestellt, diese Uhren? Anzunehmen, wenn sie alle um die gleiche Menge Zeit vorgehen. Lässt sich das nachvollziehen? Das würde ich gern mal herausfinden. Deswegen dieser Blogeintrag.
Um das herauszufinden, wie diese Datumsfehler zustande kommen, reichen meine paar gesammelten Einzelfahrscheine wohl nicht, zumal ich doch unaufmerksam war und nicht jedes Mal beim Stempeln gleich geprüft habe, ob die Stempel plausibel waren und zeitlich und örtlich passen.
Aufruf!
Wenn Sie derlei falsche Stempel bemerkt haben und noch die Fahrscheine haben, bitte geben Sie Ihren Senf im Kommentarfeld dazu! Sie kennen doch den Spruch "Geteiltes Leid ist halbes Leid ..."?!
Sie helfen mir bei der Selbstfindung (Halluziniert mein Gehirn? Werde ich senil? Oder ist das hier ein von Journalisten noch nicht bemerktes Problem der Deutschen Bahn AG?). Aber vielleicht haben Sie als Benutzer der ÖPNV auch schon solche Zweifel an Ihre geistigen Denk- und Erinnerungsleistungen?! Vielleicht kann ich Ihnen helfen?
Also was habe ich mir gedacht, als ich anfing, diesen Tagebucheintrag zu schreiben?
Ich fragte mich gerade, wie die Umstellung zum Monatsende passiert. Bei meiner Armbanduhr mit einer Mechanik muss ich beim Datumswechsel von 30 auf 1 immer selbst von Hand richtigstellen. Wie macht es die Deutsche Bahn bzw. die Mitarbeiter der S-Bahn an den Stemplern? Zentral und fern gesteuert oder manuell? Ich kann mich nicht erinnern, Bedienstete gesehen zu haben, die sich an den roten Kästen zu schaffen gemacht hatten. Oder gibt es einen Computer, der die Automaten einer (S-Bahn oder U-Bahn-Station) steuert? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wenn es solche Zentralrechner gäbe, ließen die sich theoretisch ja auch hacken. Die Hacker kommen heute ja überall rein: bei Sony, Apple, bei Versicherungsgesellschaften, bei K&M Computer (gibt es dreimal in Berlin) Penny Markt, ins Bundesverteidigungsministerium und sogar, wie Heise gestern berichtet hat, bei der NATO.
Und da man sich von der Berliner S-Bahn schon mal verarscht vorkommen kann (aktuelles Beispiel siehe unten), könnte es sein, dass einige IT-Experten sich mal rächen, nach dem Vorbild von Anonymous und LulzSec.
Ich schreite zur Auswertung meiner Fahrkarten. Da stimmt einiges nicht. Und das liegt nicht immer an meinen Fehlgriffen in die Brieftasche, denke ich.
Spinnen die Maschinen? Wurden die Fahrschein-Entwerter gehackt? Wir gehen der Sache auf den Grund.
Damit Sie mir folgen können, muss zunächst mal vorangestellt werden, was auf dem Fahrkartenstempel alles abgebildet ist Ich fange mal rechts mit der Aufzählung an:
Aha, ich entdecke, dass ich Fahrscheine habe, bei denen die Stempelaufdrucke unterschiedlich aufgebaut sind:
Version 1:
- Bezeichnung der S-Bahn-Station oder Bushaltestelle oder U-Bahn-Station
- quergestellte 1 (wie ein Bindestrich)
- Kalenderwoche
- Wochentag (ersten zwei Buchstaben)
- Uhrzeit
- S (oder BVG) mit einer vierstelligen Nummer, quergestellt. Vermutlich die Nummer des Stempelautomaten.
Version 2:
- Uhrzeit (Stunde, Minute)
- eine quergestellte 1 (wie ein Bindestrich)
- die Kalenderwoche
- Wochentag (zwei ersten Anfangsbuchstaben)
- eine fünfstellige Zahl mit einem großen A dahinter
- BVG mit einer vierstelligen Nummer (quergestellt). Das könnte die Nummer des Entwerters sein
***
Die Version 2 habe ich jetzt nur einmal, und zwar ist das eine auf dem Fahrschein von gestern, also neu, gültig gemacht in Adlershof. Möglicherweise ist damit die Fehlerserie behoben? Gestern löste ich 3 Fahrscheine, in Adlershof, Warschauer Straße und Hauptbahnhof. Die drei haben korrekte Stempel. Ich erwähne die Bahnhöfe, weil ich an Stemplern dieser Stationen Fehler auf meinen Fahrscheinen bemerkt habe, die ich vorher einlöste. Auch die Fahrscheine von Mittwoch dieser Woche haben richtige Stempel. Fast! Die Zahl rechts neben dem Wochentag ist "29". Es müsste aber "20" sein.
Was sind die Fehler?
Die Uhrzeiten sind, soweit ich es überblicke, meistens nicht falsch, in der Regel gibt die S-Bahn bis zu 5 Minuten dazu, die Uhr im roten Kasten schaltet vermutlich nur alle 5 Minuten um.
Aber das Datum des Monats (und auch der Wochentag?). Ich nenne gleich noch weitere Beispiele aus meiner kleinen Sammlung.
Gestern habe ich versucht mithilfe der Internetsuchmaschine zu recherchieren, fand aber nicht viel dazu auf die Schnelle, vor allem: keine aktuellen Beiträge zu Berlin. Aus anderen Regionen fand ich schon etwas, z.B. Umstellung auf Sommerzeit, "5 Tage zu früh umgestellt." Die mageren Funde verunsichern mich: Passieren mir so oft Fehler beim Kauf und Gültigmachen meiner Fahrscheine für die Berliner S-Bahn? Beziehungsweise täuscht mich mein Gehirn über meine Erinnerungen so oft?
[... Während ich das schreibe und ich im Folgenden schon die vermeintlichen Stempelfehler beschrieben habe, dämmert in mir ein Licht: Die Zahl rechts neben dem Wochentag ist doch nicht der Tag des Monats, sondern die Kalenderwoche (oben in der Beschreibung schon berichtigt)! Damit ist dann auch klar, dass niemand vom 30. oder 31. zum ersten des Monats was umstellen muss, wie ich an meiner Armbanduhr (siehe oben die Fragestellung).]
Hier mal eine kleine Liste falscher Stempelungen:
Von den 5 falschen Fahrscheinen, die vor mir liegen, sind drei nicht die normalen, sondern ein Fehlgriff von mir (Anschlussfahrausweis A oder C, Einzelfahrausweis Fahrrad ABC für 2,10 EUR und Einzelfahrausweis Fahrrad der VBB AB für 1,50). Ich wollte stattdessen wohl eine 4-er Karte nehmen. Naja, wie dem auch sei. Die Stempel darauf sind falsch [denke ich].
1) Der letzte Sonntag war der 17. Juli. Abends fuhr ich nach Friedrichshain, um mit Freunden das Frauen-Fußball-WM-Finale in einer Kneipe anzusehen. Habe keine Fahrkarte gefunden, die mit Sonntag, dem 17.7. abgestempelt ist. Nach Mitternacht kaufte ich einen Fahrschein am Automaten auf dem Bahnsteig Warschauer Straße in Richtung Ostkreuz, aus dem großen Fahrkartenautomaten an der Treppe. Es war gerade Montag geworden. Der Stempel ist teilweise richtig: Neben der richtigen Uhrzeit und dem richtigen Wochentag zeigt er als Datum die 29. Der letzte Montag war aber der Achtzehnte (18.). Um 11 Tage voraus. Aber es kommt noch dicker. Dieser Stempel steht auf einer Fahrkarte, die ein Anschlussausweis Berlin A oder C für 1,50 € ist.
Okay, dann muss ich mich am Automaten beim Auswählen wohl vertan haben. Kann mich schwach erinnern, eine 2-Euro-Münze reingesteckt zu haben und eine 50-Cent-Münze zurückbekommen zu haben. Mein Gehirn hatte schon die Schlafphase eingeleitet, ich habe meinen Fehler nicht bemerkt. Aber ich bin jetzt nicht sicher. Vielleicht habe ich doch 2,50 EUR reingesteckt und nur 20 Cent wiederbekommen. Anhand meines Haushaltskassenbuch lässt es sich nicht mehr nachvollziehen, weil ich ich (noch) irgendwo eine Ausgabe vergessen habe und das Manko 2,60 EUR ist.
2) Ich habe noch einen Fahrschein von einem Samstag auf dem Schreibtisch liegen. Ist das die Fahrkarte vom letzten Sonntag (17. Juli)? Der Stempel steht auf dem Einzelfahrschein Fahrrad ABC, den ich aus dem Portmonee geholt hatte. Neben "SA" für Samstag steht aber die 22. Und die Uhrzeit kommt mit 0745 auch nicht hin, zu der Zeit war ich schon beim Freund angekommen. Zwar bin ich mal mit dem Rad an einem Samstag S-Bahn gefahren, das war der 4 Juni für die Tour um den Schwielowsee. Wann hat es mal einen Samstag gegeben mit dem Monatsdatum 22? - Diesen Fahrschein, den ich erst vor kurzem gelöst haben muss, kann ich also nicht zuordnen. Doch, das kommt hin: 23. Kalenderwoche. Da gab es den 4. Juni.
3) Am Freitag vor einer Woche war ich ich morgens von Adlershof hin und am Nachmittag vom Hauptbahnhof wieder zurück gefahren. Und was bei den Fahrscheinen draufsteht, lässt mich an mich zweifeln, ob ich nicht noch in einer Parallelwelt lebe. Der eine ist doppelt gestempelt, mit Adlershof Freitag 28, 08.45 Uhr und Warschauer Straße Freitag 28, 13.20 Uhr. Auf dem anderen Fahrschein steht Adlershof 08.45 Uhr, Freitag 28.
Demnach soll ich am Freitag, dem 28. um 08.45 Uhr zwei Fahrscheine entwertet haben. Der Schein mit dem zweifachen Stempel ist einer zu 2,30 EUR, den ich morgens gekauft und einmal gestempelt hatte. Daran kann ich mich erinnern. Ich kann mich nicht erinnern, ihn in Warschauer Straße noch mal gestempelt zu haben.
Wahr ist, dass es an dieser Station in den letzten Tagen häufiger dazu kommt, dass die Fahrgäste, die aus Richtung Ostkreuz kommend in Richtung Potsdam weiterfahren wollen, plötzlich aussteigen sollen. Gestern war das wieder so. Als alle draußen waren, sagte der S-Bahn-Führer nach 1 Minute, wieder alle einsteigen, es geht weiter. Vor ein paar Tagen mussten auch alleaussteigen und auf eine andere S-Bahn warten. Aber deswegen löst man nicht die noch frisch gelöste Fahrkarte.
Falsch an allen drei genannten Stempeln ist wieder das Datum [denke ich]. Jener Freitag vor einer Woche war der 15. Juli. Also 13 Tage voraus gestempelt.
Ach, jetzt fällt mir noch was ein. Den Einzelfahrschein hatte ich gekauft, weil ich keine 4-er Fahrkarte mehr hatte und mich beeilen musste, um noch die schon eingefahrene S-Bahn zu erwischen. Die schaffte ich aber nicht und deshalb ging ich nochmal zum Automaten und zog mir eine 4-er Karte. Davon muss ich wohl gedankenlos eine entwertet haben. Aber warum ich die dann in der Warschauer Straße noch mal entwertet habe, weiß ich nicht. Normalerweise sehe ich erst auf die Karte, bevor ich sie in den roten Kasten stecke, wenn ich sie aus dem Portmonee hole (, glaube ich).
3) Dann habe ich noch einen Fahrschein von der VVB, in dem rotbraunen und beigen Farbton, ein Einzelfahrschein für Fahrrad AB. Der Stempel zeigt:
BVG 2526 (quergestellt) 1028 Uhr, Mo23, Zoolog. Garten.
Den letzten Montag an einem 23. hatten wir im Juni. Ich kann diesen Fahrschein nur am 6. Juni (ein Montag) gelöst haben, als ich aus Brandenburg mit dem RE1 kam, in dem es keine Fahrkartenkontrolle gegeben hatte. Ich wundere mich dann nur darüber, dass ich den Fahrschein noch so lange im Portomonnee hatte.
Halten wir fest und ziehen wir unsere Lehren und weitere Kreise nach Russland
Erstens:
Zu 2) Ich war die ganze Zeit im Irrtum darüber, dass die Zahl neben dem Wochentag das Datum zeigt. Es ist die Kalenderwoche. Das bemerkte ich erst, als ich diesen Artikel schon so gut wie fertig geschrieben hatte. - Nur: Nach meinem russischen Kalender an der Wand neben mir, den ich von einem Hotel am Schwarzen Meer im April geschenkt bekommen hatte, haben wir jetzt noch die 30. Kalenderwoche, laut den Stempeln für diese Woche die 29. Kalenderwoche. Der russische Kalender muss wohl da falsch sein, da auch mein Smartphone im Kalender jetzt die 29. Woche anzeigt.
Zweitens:
Ich tue vieles ohne volles Bewusstsein, aufgrund von Routine. Hinterher glaube ich, etwas so getan zu haben, wie die Routine eingespielt wurde. - Das ist ein Phänomen, das von Zeugenaussagen her bekannt ist. Man gibt auf Befragung nicht das wieder, was man bewusst erlebt hat (zumal die benötigte Bewusstheit gerade fehlte), sondern das gelernte Programm oder das, was man von anderen, von den Medien oder Freunden gehört oder gelesen hat. Oder anderen Menschen mit hoher Suggestivkraft. Gegenüber Ergebnissen von Befragungen bin ich daher ziemlich vorsichtig eingestellt.
Drittens:
Individualreisende müssen auf ihren Reisen ganz besonders wach sein. Wer sich gern auf andere verlässt und zur Bequemlichkeit neigt, ist als Individualreisender leichtes Opfer. Individualreisende machen sich während ihrer Reisen mehr Notizen, um echte Wahlfreiheiten zu haben und darüber reflektieren zu können, welche Unannehmlichkeiten sie hätten (wie) vermeiden können.
Viertens:
Als weltoffene und neugierige Menschen, die Begegnungen mit anderer Kultur zulassen, neigen wir wahrscheinlich leichter dazu, den Erzählungen Fremder zu glauben. Wir lassen uns was einreden und uns leichter verführen. (Man kann ja schließlich nicht alles selbst überprüfen. Vertrauen entlastet uns von Aufgaben der Selbstüberprüfung. Neben Routine ist Vertrauen ein Programm zur Gehirnentlastung.) Das macht uns verwundbarer gegen Betrug und Diebstahl und Werbung.
Fünftens:
Professionell arbeitende Kriminelle richten ihre Geschäftsidee auf uns als Reisende, unsere Unzulänglichkeiten und Wünsche aus; sie verstehen es uns zu locken. Da wir das Land, die Gegend, die Sitten nicht gut kennen, fehlen uns die Antennen für Gefahren, oder sie sind nicht lang genug.
Betrugsangriffe Krimineller versprechen mehr Erfolgsaussichten gegenüber Individualreisenden; die sind leichter, auch unauffälliger an den Tatort abzuschleppen als eine größere Gruppe. So funktioniert es auch im Internet auf Seiten, die versprechen, dass man der Mann attraktive Mädchen aus Osteuropa findet, die gern im Westen leben wollen.
Sechstens:
Auch gute Werbeleute beschäftigen sich viel mit der Psyche ihrer Kunden. Sie versuchen, uns zu involvieren in ihr Unternehmen oder in die Produkte ihres Unternehmens. Ich sage aber, Begeisterung macht blind.
Wer regelmäßig mein Blog aufmerksam liest, wird bestätigen, dass ich kaum mal überschwenglich über Russland schreibe, sondern ziemlich nüchtern. (Das muss ja gar nicht einhergehen mit Langeweile.) Dabei bin ich gar kein Gegner von Russland. Nein, ich werbe um Vernunft beim Besuch von Russland.
Und hier mein Standpunkt:
Mir sind Webseiten von Reiseveranstaltern suspekt, die schwärmen, wie toll alles ist, ohne auf Gefahren hinzuweisen oder auf Quellen, die die Freude an der Reise trüben können. Klar, die wollen Sie fangen, involvieren.
Als Kenner von Russland fallen mir falsche Versprechungen von Russland-Reiseveranstaltern besonders auf. Ich kann von den Anpreisungen bestimmter Reisen in Kombination mit der Selbstdarstellung des Reiseveranstalters auf seiner Website häufig ablesen, ob ein bestimmter Reiseveranstalter selbst an einem bestimmten Ort engagiert ist oder ob er sich seine Angebote nur über russische Incoming-Agenturen eingekauft hat und deren Informationen ungeprüft übernommen hat.
Meine Geduld mit derlei Versprechungen ist endlich. Irgendwo wird manchmal die Grenze zum unlauteren Wettbewerb überschritten. Hier gilt für mich nicht so ein Grundsatz, wonach man nicht über unsaubere Methoden von Mitbewerbern sprechen soll, nach dem Sprichwort: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Im Gegenteil, wer so einen Grundsatz an Kollegen postuliert, befürchtet wohl, in seinen unlauteren Geschäftsmethoden gestört zu werden oder will jedenfalls für sich nicht ausschließen, mit im Rudel zu heulen. Ich komme aus dem Lager der Verbraucher und fühle mich ihnen näher als gewissenlosen Geschäftemachern. Ich halte es für vereinbar beides auf dieser Website darzustellen: Reiseangebote und einzelne Reisedienstleistungen auf der einen Seite, Warnungen und Verbraucherinformationen auf der anderen Seite.
Ich meine, Ihre Meinungen zu Russland sollten nach Ihrer Reise besser sein als vorher, Ihre Erwartungen an Ihre Reise sollten nicht enttäuscht, sondern übertroffen werden. Damit Sie - als privat Reisende(r), als Urlauber - aber dorthin reisen, brauchen Sie eine entsprechend hohe Motivation, dieses Land vielen anderen vorzuziehen. Sie haben meine Achtung, wenn bei Ihnen das der Fall ist.
Tipp
Dass Automaten der DB manchmal Geldscheine nicht annehmen, vor allem 20-Euro-Scheine, haben vermutlich schon viele Bahnfahrer erlebt und aus dem Bekanntenkreis gehört.
Auch Martin Kölling bestätigt das in seinem Artikel vom 11.12.2014 über elektronische Fahrkarten in Japan und Deutschland in der Technology Review.
Die Deutsche Bahn lügt manchmal, wenn sie Bürger auffordert, die Nachlösegebühr zu zahlen und der Bürger am defekten Automaten keine Fahrkarte hatte kaufen können (siehe ARD-Sendung Ratgeber Recht, ausgestrahlt worden am 31.08.2011. Die klobigen Fahrkartenautomaten sind tatsächlich jeweils mit einem Zentralrechner verbunden und Fehler werden auf diesem Wege protokolliert.)
Dann braucht man die
Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr - http://www.soep-online.de/
Nachtrag, 06.02.2015 - Fahrscheinautomat schluckt Kundengeld.
Vor wenigen Tagen habe ich am Automaten zum Kauf von S-Bahnkarten und Fahrkarten für Regionalzüge und Fernzüge auf dem S-Bahnhof ICC/Messe Nord Geld an den Automaten verloren. Als er für die Fahrkarten den zu zahlenden Betrag anzeigte, steckte ich das Geld passend rein: zuerst einen 5-Euro-Schein - nahm er an, dann 1-Euro-Münzen, 4 Stück, nacheinander.
Nach der dritten Münze sperrte der den Schlitz für die Münzen und hielt an. Mir blieb nichts anderes als auf die Taste für "Abbrechen" zu drücken. Der Automat brach de Vorgang ab. Er spuckte drei Euro-Münzen aus, aber den 5-Euroschein oder Münzen im Wert von 5 Euro nicht. Fahrscheine spuckte er keine aus.
Ich war verblüfft, erzählte das dem nächsten, der hier Fahrkarten kaufen wollte. Er empfahl mir, die Nummer anzurufen, die rechts oben am Automaten steht. Das tat ich. Dort steht auch die Automatennummer. Die gab ich an und meldete, was passiert ist. Die freundliche Frau nahm den Fehler entgegen, fragte, wieviel Geld ich bei dem Programm-Crash noch zurückbekommen hatte.
Ich nannte meinen Namen und die Adresse für die Zustellung eines Gutscheins. Das sei einfacher als die Überweisung auf mein Bankkonto.
Den Brief mit dem Gutschein in Höhe von 5,00 € erhielt ich 4 Tage später. Den muss ich an einer S-Bahn-Kasse einlösen. (Nachtrag 13.07.2014: Vorige Woche habe ich den Gutschein endlich eingelöst im Reisecenter Zoologischer Garten, am S-Bahn-Schalter.)
Wer auch so ein Problem hat:
Zuständig für die Rückerstattung verlorenen Geldes:
S-Bahn Berlin GmbH
Kundenbetreuung
Elisabeth-Schwarzhaupt-Platz 1
www.s-Bahn-berlin.de
Tel. 030/297-43333
E-Mail: kundenbetreuung@s-bahn-berlin.de
Nachtrag 10.06.2015: Fahrscheinautomat schluckt Kundengeld, Fall 2
Letzten Freitag ist es mir wieder passiert: Ein Fahrkartenautomat, der Fahrkarten der S-Bahn und Deutschen Bahn produziert. funktionierte nicht korrekt.
Ich hatte eine Fahrkarte der Deutschen Bahn eingetippt, der zu zahlende Betrag wurde angezeigt. Über 5,00 € Ich steckte einen 5-Euro-Schein rein, anschließend wollte ich eine Münze über 1,00 € reinstecken. Doch der Schlitz blockierte. Der Automat wollte keine Münze annehmen. Vielleicht war schon das Fach, welches die Münzen auffängt, voll? Das sollte mir der Computer aber anzeigen. Vielleicht sieht die DB so eine Anzeige aber als sicherheitskritisch an, als Einladung, den Automaten zu öffnen.
Mit der Münze hat der Automat ein Problem gehabt. Die Anzeige hing. Es war zu lesen: "Bitte warten". Was sollte ich tun? Ich berührte die wirtuelle Taste "Abbrechen"
Der Automat zeigte mir an: "Bitte warten" und schaltete dann auf Bereitschaft um, ohne mir denFahrschein zu drucken. Die 5,00 € behielt der Automat ein.
Ich rief die Telefonnummer an, die nahe dem Münzeinwurfschlitz steht. Ich schilderte den Vorgan und nannte die Automatennummer. Man schlug mir vor, meine Kontodaten jetzt anzugeben, damit mir das Geld überwiesen werden könne. Die hatte ich nicht im Kopf und nicht dabei. Man bot an später anzurufen und ich soll anrufen und sie später durchgeben.
Problem: Datenschutz: Warum soll der Kunde seine Kontodaten vom Handy aus durchsagen? Mobilfunk wird abgehört. - Ich erwarte, dass man mir anbietet, S-Bahn-Service-Points zu besuchen, damit mir dort das Geld ausgezahlt wird oder dort meine Kontodaten entgegen genommen werden.
Nichts da. Ich suche Infos zu diesem Fall und finde auf der Website des BVG auf der Seite mit den FAQ (alle durcheinander, unstrukturiert) diese Frage:
"Was mache ich, wenn der Fahrausweisautomat oder der Entwerter defekt ist?"
Antwort:
"Die Fahrausweisautomaten und -entwerter werden regelmäßig geprüft und gewartet. Trotzdem sind Störungen nie ganz auszuschließen. Sollten Sie Fehler bei einem Fahrausweisautomaten bzw. -entwerter bemerken, versuchen Sie bitte nach Möglichkeit, einen anderen zu nutzen und wenden sich an die nächste Notruf- und Informationssäule. Hierzu notieren Sie sich bitte die Automatennummer.
Sprechen Sie mit dem dortigen Mitarbeiter das weitere Vorgehen ab. Er wird Sie entsprechend der Situation beraten. Lassen Sie sich seine Dienstausweisnummer geben und notieren sich diese. So bleibt bei einer eventuellen Fahrausweiskontrolle das Verfahren nachvollziehbar und Ihnen entstehen keine zusätzlichen Unannehmlichkeiten.
Sollten Sie in eine Fahrausweiskontrolle geraten, genügt dann der Hinweis auf die Angaben des Mitarbeiters der Notruf- und Informationssäule. Der Kontrolleur wird diesen Sachverhalt prüfen.
Derzeit beschäftigt sich die BVG in einem Projekt mit der Beschaffung neuer, modernerer und komfortablerer Automaten."
Was tun, wenn Automat Geld einbehält und Fahrkarte nicht ausdruckt? (telefonische Auskunft dazu)
Im Zusammnhang mit dem Fall 2 des "Geldunterschlagens durch den Automaten" telefonierte ich mit einen Herrn B von der Berliner S-Bahn (Nr.: 030/29743-924)
Er sagte, man hat 3 Möglichkeiten:
a) Zur örtlichen Aufsicht auf dem Bahnsteig gehen (wenn vorhanden). Den Fall melden.
Notfalls, wenn es gar nicht anders geht, etwa, weil man gar kein Geld mehr hat, um sich eine Fahrkarte zu kaufen, aber jetzt S-Bahn unbedingt fahren muss: zur nächstgelegenen Aufsicht fahren und dort melden (, um sich Bestätigung ausschreiben zu lassen, damit man was in der Hand hat, wenn Fahrkartenkontrolle kommt). Das hat er nicht wirklich so empfohlen, sondern habe ich ihm dargestellt und er schien es als Ausnahme zu akzeptieren. Eigentlich sagte er zuerst, das gehe nicht, ohne Fahrkarte fahren.
b) E-Mail an kundenbetreuung@s-bahn-berlin.de der S-Bahn Berlin GmbH schreiben.
c) Brief schreiben an: S-Bahn Berlin GmbH, Kundenbetreuung, Elisabeth-Schwarzhaupt-Platz 1, 10115 Berlin.
Aber eine Maßnahme fehlt: Nummer des Automaten aufschreiben und die Telefonnummer der S-Bahn anrufen, die dabei steht und den Fall telefonisch melden. Auch so hat man ja einen Zeugen dafür im Falle der Fahrkartenkontrolle, dass man Fahrscheine kaufen wollte und nicht die Absicht hatte, schwarz zu fahren. Man hinterlässt dann Telefonnummer und, wer sich daran nicht stört wegen Datenschutz, auch gleich, wenn verfügbar, die Kontodaten zum Überweisen des einbehaltenen Betrags.
Nachtrag, 12.09.2020: Jetzt fand ich eine Seite der Webpräsentation der S-Bahn, auf der erklärt wird, was man tun soll:
https://sbahn.berlin/tickets/verkauf-kontakt/ticketautomat/