Nur Bares ist Wahres
Er kehrte dann später mit einem Ausdruck der Erklärung der IBAN-Nummer auf Wikipedia zurück und ging zu einer anderen Bankmitarbeiterin, die er dann mit dem Nachweis überzeugen konnte. Also mit den IBAN-Nummern sollten sich die Mitarbeiterinnen einer Bank schon auskennen. Einflussfaktor ist also auch die bankinterne Schulung der Mitarbeiter, die Personalpolitik (Vertretungsregelung im Krankheitsfall).
Link: www.iban.de
Inwieweit bei Kreditkartenzahlungen heute noch Handarbeit dabei ist, weiß ich nicht.
Fehler bei Banküberweisungen passieren auch deshalb, weil die Betreffsfelder zu kurz sind. Da können manchmal die Referenznummern nicht voll eingetragen werden. Es mag mal so sein, dass der Auftraggeber schon merkt, dass die Anzahl der benötigten Zeichen dort nicht ausreicht. Dann könnte er wenigstens den Zahlungsempfänger kontaktieren, um zu klären, was zu tun ist. Der Reiseveranstalter könnte hier z.B. (habe ich so vor kurzem gerade bei Google Adwords gesehen) den Kunden bitten, die noch fehlenden Ziffern einer Referenznummer mit in das Namensfeld des Überweisenden zu schreiben.
Es kann aber auch sein, dass das Überweisungssystem eingetragene Zeichen abschneidet, ohne dass der Auftraggeber das ahnen würde. Dann kann die Suche nach dem verlorenen Geld schwierig werden.
Unter diesen Fehlern können alle drei Seiten leiden, Geldversendender Kunde, die beteiligten Banken, der beabsichtigte Geldempfänger. Und nun gibt es Unternehmen in der Touristik, die von Verbrauchern dafür Geld wollen, dass sie das Geld für die Reise überweisen. Davon erfahren habe ich jetzt erst beim Recherchieren, nachdem ich eine entsprechende AGB-Klausel bei Eon für einen Stromlieferungsvertrag entdeckt habe, wo dem Kunden nur die Auswahl zwischen Lastschrift und Überweisung bleibt. Bei der Überweisung erlaubt sich Eon aber, dem Kunden 15 EUR jährlich in Rechnung zu stellen. Nach der oben erwähnten Rechtsprechung wohl zulässig, weil es ja eine Zahlungsart gibt, die für den Kunden kostenlos ist.
Beispiel aus der Touristik?
Thomas Cook: Lässt seine Partner-Reisebüros vom Kunden 3 EUR berechnen für das Bezahlen ihrer Reise, seit ein paar Jahren. Ebenfalls 3 EUR für Überweisungen an sich nimmt Expedia (Quelle: Computerbild, http://www.computerbild.de/artikel/Pressemitteilung-16-Juni-2012-7581974.html).
Wie gesagt, Mehrbelastungen können auf alle Seiten zukommen, auch für den Kunden. Es handelt sich hier um versteckte Reise-Preiserhöhungen. Das ist unlauter, denn der Reiseveranstalter/das Online-Reisebüro möchte bei Preisvergleichen auf den Top-Positionen stehen. Wir haben jetzt solche Gebühren für Überweisungen in verschiedenen Branchen: Energie, Telekommunikation, Reise, ...
Dass die Informationen der Zahlungen per Banküberweisung über SWIFT nach Amerika gelangen, ist inzwischen Allgemeinwissen. Europäische Politiker haben leichtfertig in Verträge mit den USA zugestimmt, durch die die USA umfangreiche Informationen über Bürger der EU erhalten. Neben SWIFT nenne ich nur das Stichwort (nicht notwendige) Fluggastdaten (PNR-Daten).
[Ergänzung 25.10.2014:
Dann gab es 2014 auch Politiker (und Journalisten, die über solche einen Unsinn auch noch berichteten), die Russland als Teil ihrer Hetze, die auf Lügen und Halbwahrheiten basiert, vom SWIFT-System abschneiden wollten, die SWIFT dazu drängten, Russland abzuklemmen. Da machte SWIFT aber nicht mit. Das wäre dann wie ein Verbot an Eisenwarenhändler, Messer zu verkaufen, weil damit Menschen erstochen werden könnten. Da sind wir bei dem Thema, dass Unternehmen und deren Mitarbeiter für eine verkorkste Außenpolitik unserer Politiker, die sich von den USA erpressen lassen, bluten sollen. (-> Was halten Sie von Reiseboykotts?).
Dass nicht alle Banken mit Überweisungen nach Russland umgehen und die Abläufe ihren Kunden erklären können, habe ich inzwischen auch beschrieben.]
4. Barzahlung des Reisepreises
Diese zuvor angesprochenen Probleme lassen sich vermeiden, wenn der Gast das für den Reiseveranstalter bestimmte Geld bei Antritt der Tour vor Ort zahlt.
Das handhaben wir so mit unseren Fahrradreisen. Der russische Veranstalter hat ein Interesse daran, dass der Besteller eine Anzahlung leistet. Die deutschen/deutschsprachigen Radfans leisten die Anzahlung an Ost Impuls. Damit bringen sie die Ernsthaftigkeit ihres Teilnahmewillens zum Ausdruck. Spaßbuchungen sind nicht erwünscht. Nicht dass am Ende Besteller abspringen und die frei werdenden Plätze nicht mehr besetzt werden können. Schließlich müssen die Unterkünfte (und evtl. einiges andere mehr wie das passende Begleitfahrzeug) im Voraus bezahlt werden.
Innerhalb Deutschlands oder der EU ist die Zahlung unkomplizierter, weniger fehleranfälliger bzw. kann der Fehler leichter/schneller herausgefunden werden, da es nicht die Sprachbarriere gibt und wir uns in einem gemeinsamen Territorium mit vereinheitlichten Regeln befinden. Auch ist sie nicht dermaßen teuer wie zwischen Deutschland und Russland.
Manche mögen Angst vor dem Verlust haben, wenn sie soviel Bargeld auf die Reise nach Moskau nehmen. - Nun. Man kann auch in Moskau mit einer ec-Karte die benötigten Rubel aus einem Geldautomaten ziehen. (Allerdings liegt der zulässige Maximumbetrag pro Tag möglicherweise unter dem zu zahlenden Reisepreis. Das sollte man ermitteln.) Die Berliner Sparkasse nimmt sich für eine Abbuchung im Ausland vom Bankomaten allerdings 7,50 € an Gebühren. Über Umtausch von Bargeld in Moskau habe ich bereits geschrieben.
Außerdem: Wem trauen Sie mehr: den Banken oder sich selbst?
Wenn Sie einige Hundert Kilometer in Russland fahren wollen, sind Sie wohl noch nicht so unbeholfen, dass Sie eine Aufsichtsperson brauchen, oder? Stecken Sie das Geld in den Brustbeutel oder in die Tasche eines speziellen Gürtels, den Sie tragen werden, auf der Innenseite! Als Reiseindividualist sind Sie doch mehr als durchschnittlich erfahren in solchen Dingen - im Vergleich zum Pauschalurlauber, möchte ich mutmaßen.
Übrigens (Nachtrag 09.07.2013): In Zukunft ist man auch bei der Nutzung von Geldscheinen zum Bezahlen nicht mehr sicher vor staatlicher Kontrolle, nämlich bei "intelligenten Geldscheinen". Geldscheine, in die Etiketten integriert sind, die es ermöglichen, in Kombination mit einer Infrastruktur aus Lesegeräten in Geschäften und Banken, die miteinander vernetzt sind, den Weg des Geldes zu verfolgen. Und wenn Sie das Etikett zerstören, wird der Geldschein vielleicht gar nicht mehr als gültiges Zahlungsmittel akzeptiert werden.
Das ist keine Fiktion, sondern ein Projekt der Europäischen Zentralbank (siehe: Pär Ström - Die Überwachungsmafia, Teil A, Kapitel 14). Wie hier der Stand des Projekts inzwischen ist, wäre mal zu eruieren.
[Nachtrag 11.12.14: Laut einer Umfrage von Bitkom bezahlen in Deutschland 62 % der Befragten am liebsten mit Bargeld, 34 % mit Karte, darunter mit Girocard 26 %, Kreditkarte 5 % und 3 % mit Smartphone (wird mit zu Kartenzahler gezählt). 4 % machten keine Angaben.]
5. Prepaidkartensystem
Ich habe an Paysafecard in Österreich eine E-Mail mit einer Interessenbekundung geschrieben. Paysafecard ermöglicht die Zahlung mit Prepaidkarten, unter Verzicht auf private Daten. Als Antwort bekam ich einen Hinweis, dass man meine E-Mail an den Partner Cashrun in der Schweiz weiterleitet. Ohne Erklärung, in welchem Verhältnis Paysafecard und Cashrun stehen. Man fragt sich doch, welche Rolle hier Cashrun spielt. Ist das ein Tochterunternehmen von Paysafecard? Kennen sich die Person, die meine E-Mail zu bearbeiten hat und eine Person von Cashrun persönlich und schieben sich des eigenen Vorteils wegen Kunden zu?
Cashrun ist ein Zahlungsdienstleister, der nach eigenen Angaben mit diversen Zahlungsdienstleistern zusammen arbeitet, u.a. eben auch den Kreditkartenunternehmen. Es meldete sich ein Herr per E-Mail und in deren Anhang bekomme ich eine pdf mit ein paar Firmeninformationen und einem pdf-Fragebogen zugesandt.
Die Erwartungen, die Cashrun an einen potentiellen Kunden stellt, sind zu weitgehend. Mich überraschte, wieviele Informationen das Unternehmen von mir haben will. Das ist schon dreist, in das Formular unter Fragen nach technisch notwendige Informationen für die Abwicklung des Vertrags solche Fragen nach Geschäftsgeheimnissen einzustreuen wie "Wie hoch ist die geschätzte Rückbuchungsrate bei Ihren aktuellen Zahlungsoptionen?" Cashrun ist doch keine Bank. Geriert sich aber so. Ich als Kunde erwarte, dass die Angebote auf dem Tisch gelegt werden. Ich möchte Transparenz, um die Leistungen mit denen von anderen Zahlungsdienstleistern vergleichen zu können.
Dieser Fragenkatalog passt nicht zu der Eigendarstellung von Paysafecard, wonach der Vorteil gerade in der Anonymität liegen soll. Ich soll hier der Marketingabteilung von Cashrun für deren Marktrecherche kostenlos Informationen liefern, die Geschäftsgeheimnis sind. Unglaublich, wie unsensibel ausgerechnet so eine Firma ist. Es fehlt dann auch eine Datenschutzerklärung, was mit jenen Daten passiert. Bekanntlich verfügen Banken über umfangreiche Brancheninformationen eben über derlei Fragenkataloge zur Risikobewertung des Kunden, der diese Angaben machen muss, um Kredite zu erhalten. Und diese Informationen nutzen die Banken auch zu Geschäften. Es werden derlei Marktübersichten verkauft oder Firmen aus solchen Branchen gekauft, um hier in renditeträchte Geschäfte einzusteigen.
Beispiel:
Banken bieten Endkunden Reisen mit Rabatten an und machen damit ihren Kunden, die sie bestens kennen, weil sie deren Finanzzahlen und auch teilweise Geschäftsgeheimnisse haben, aus der Touristik Konkurrenz, machen den Kunden das Geschäft kaputt. Das ist ein Skandal.
Auf diese E-Mail von Cashrun habe ich dann nicht reagiert.
Stattdessen habe ich jetzt, nach mehreren Wochen, noch mal eine E-Mail an den Paysafecard-Mitarbeiter geschrieben mit der Bitte um Aufklärung der Rolle von Cashrun und ob ein Vertrag mit Paysafecard zwangsläufig über Cashrun laufen muss, einer Firma, zu der es Alternativen gibt, auch in Deutschland.
Ich bleibe an dem Thema dran, denn mir liegt sehr viel am Herzen, Kunden Zahlungsmöglichkeiten zu bieten, die ihre Anonymität wahren.
***
Nachtrag 13.05.12: Inzwischen ist eine Antwort von Paysafecard aus Wien auf meine Frage eingetroffen:
"Cashrun ist ein Partner von uns mit welchem wir sehr eng zusammenarbeiten und als solcher befugt Verträge für unser Bezahlsystem abzuschließen. In direkter Vertragsbeziehung stünden Sie dabei mit Cashrun, nicht mit paysafecard.
Der Grund für die direkte Vorstellung von Cashrun liegt darin, dass es momentan kaum interne Kapazitäten gibt und eine direkte Zusammenarbeit/Einbindung auf Kundenseite Kosten von einmalig € 2.000 exkl. Ust. verursacht. Diese würden Sie sich bei einer Zusammenarbeit über Cashrun ersparen. Neben Cashrun gibt es noch weitere Aggregatorpartner, allerdings ist die Abwicklung hier erfahrungsgemäß die momentan rascheste sowie kostengünstigste auf Kundenseite."
6. Bitcoin
Bitcoin ist ein Zahlungsmittel, das lange Zeit nicht staatlicher Kontrolle unterlag. Aber seit kurzem ist es auch als Zahlungsmittel anerkannt von staatlicher Seite. Weshalb es auch in die Finanzkontrolle mit integriert werden soll, um Geldwäsche zu verhindern und eine Kontrolllücke zu schließen. Problem für Verbraucher ist aber, in den Besitz dieser Währung zu kommen. Auf Heise.de wurde 2013 viel über Bitcoin berichtet. Kurz: Für Verbraucher technisch zu anspruchsvoll.
Ich hatte gelesen, dass sich daran russische Hacker zu schaffen machen.
Dazu hat ein Inhaber eines Botnetzes berichtet. Ich gebe nur die englischsprachige Website an, recherchieren müsst Ihr dort selbst:
[11.06.2020: Die Seite ist nicht mehr vorhanden. Die korrekte Adresse war einmal: http://www.reddit.com/user/throwaway236236]
[Nachtrag 25.10.2014
Inzwischen taucht Bitcoin auch in Deutschland auf normalen Websites als Zahlungsmittel auf. Es gibt auch ein informatives deutschsprachiges Blog über Bitcoin.]
7. Neue Geldtransfersysteme aus London (nachgetragen im März 2015)
In London haben gleich 3 Unternehmen ihr Domizil, die in den letzten Jahren aufsteigen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie eine Alternative zum SWIFT-System darstellen, an welches die Banken angeschlossen sind. Bekanntlich zieht sich die NSA aus Belgien die Daten der Finanzströme, die über SWIFT abgewickelt werden. Sollte einmal Russland aus dem SWIFT-System herausgeworfen werden, was bereits als Wunsch von Politikern und den USA geäußert wurde, dann fragt sich, wie man Geschäfte mit Russland abwickeln kann. Man braucht Alternativen zur Auslandsüberweisung über die Banken.
Vor allem aber positionieren sich alle 3 gegen die Banken mit ihren hohen Gebühren und Gewinnen aus Wechselkursgeschäften mit Banküberweisungen ihrer Kunden.
Die neuen Überweisungssysteme können aber noch gar nicht bzw. nur eingeschränkt für Geldweisungen nach Russland benutzt werden. Gar nicht: Xendpay (aber in die Ukraine). Eingeschränkt: Azimo (Auszahlung nur von US-Dollar). Unklar bei Transferwise.
In 2014 fing Azimo mit Aktionen an, bei denen man kostenlos Geld überweisen kann. Für Deutschland gab es diese Aktion schon mehrfach. Bei Xendpay kann man inzwischen auch schon kostenlos Geld überweisen. Es wird dem Geldsender überlassen, wieviel er an Überweisungsgebühr bezahlen will. Transferwise muss ich mir noch ansehen. Man wirbt damit:
TransferWise ist der einzige Finanzdienstleister der Welt, bei dem dein Geld mit dem echten Wechselkurs (auch Devisenmittelkurs genannt) umgetauscht wird. Eine Gebühr wird fällig, wenn man eine Überweisung über das SWIFT-System macht.
a) Xendpay
Wie Banken an Auslandsüberweisungen verdienen und wie Xendpay seinen Nutzern Geld spart:
http://www.xendpay.de/wechselkursvergleich
b) Azimo
https://azimo.com/en/
c) Transferwise
https://transferwise.com/de/
8. Russische Zahlungssysteme
Webmoney - www.webmoney.ru
E-Pos - www.e-pos.ru
Elecsnet-Cash-Terminals - www.elecsnet.ru
Yandex Dengi - https://money.yandex.ru/
Wie man ein Konto eröffnet (engl.): https://money.yandex.ru/doc.xml?id=524780
Unklar ist, ob, wenn man eine ausländische Handynummer einträgt, auf diese Nummer im Ausland auch SMS von Yandex erhält. Das muss man testen.
2Pay - 11.06.2020: stand einmal hier: http://de.2pay.ru
größter Dienstleister Russlands, der Zahlungen für Online-Spiele annimmt.
Qiwi (Kiwi), von Obedinennaja sistema momentalny platejej (OSMP) - https://qiwi.com/
Beeline Geldüberweisungen - https://moskva.beeline.ru/customers/finansy-oplata/transfers/
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