
Noch im Trike sitzend mache ich noch schnell ein Bild vom Eingang des russischen Hauses. Bleibe dann auch hier gleich stehen und warte auf Kulturmenschen. Nicht lange dauerts, da kommt ein junger großer Mann heraus und bleibt auf dem Bürgersteig noch stehen und schaut in seine Tasche. Meine Gelegenheit. - Ob er gern liest? Ja, klar. Ich zaubere das Buch hervor. Und wäre das hier etwas? Er lächelt überrascht. Ja, er kennt Kaminer. Und freut sich über ein Buch, auf dem vorne das heutige Datum steht mit dem Hinweis:
Heute ist der Internationale Tag des Buches.
Ja, wieder einem Freude bereitet.
Ich bleibe noch stehen, vor dem Monitor mit dem Film über die Natur im weiten Russland; läuft hier noch als ein Werbebestandteil der Tourismus-Roadshow vorige Woche. Auf der anderen Seite des Eingangs schiebt eine Frau ihr Fahrrad in den Ständer und schlendert auf die Tür zu, um mal zu sehen, was es an Veranstaltungen Neues gibt. Ich halte sie auf. "Lesen Sie gern? Auch deutsche Bücher?" Sie hat starken russischen Akzent, fragt, ob ich Reklame mache. Ich kläre sie auf. Sie stellt die Gegenfrage, ob ich mehrere dieses Buches "für verschenken habe". Vielleicht wollte sie nur wissen, ob ich ihr mein Einzelstück schenke, oder ob hinter meiner Motivation eine planmäßige Aktion steckt. Die Frau sieht so aus, als wenn sie nicht viel Vermögen hat. Sage, sie kann auch zwei Bücher haben. Ja, nimmt sie, bestimmt gerade an ihre Freundinnen denkend, von denen Sie eine mit einem Geschenk überraschen kann.
Danach gehe ich aber mal rein ins Haus. Nicht viel los heute, es ist Montag. Deswegen laufen keine Veranstaltungen. Aber ein Raum in der ersten Etage (hinter der Glasscheibe) ist offen, in dem es eine Ausstellung gibt. Die Malerin Tatjana Sorokina ist da, beschäftigt sich mit dem Einrahmen ihrer Bilder. Mit ihr unterhalte ich mich etwas auf russisch, während ich ihre Bilder betrachte. Sie meint: Der Luxus im Leben ist das Reisen. Und: Richtig reisen kann man, wenn man nicht verheiratet ist. Sie fragt mich, ob ich verheiratet bin. Sie beantwortet mir auch meine Gegenfrage. Gelegenheiten zum Russischsprechen nutze ich gern. Nach dieser Ausstellung fliegt sie wieder nach Moskau. - Ich hinterlasse noch ein Dschungelbuch-Exemplar rechts, wo ein schwarzer Ständer für Flyer und Broschüren aus Metall steht. Da liegen auch Werbe-Ansichtskarten eines russischen Restaurants, das noch nicht in meiner Liste über die russischen Lokale in Berlin ist.
Ich muss weiter, U-Bahn-Station Französische Straße (soll es übrigens bald gar nicht mehr geben, wenn das neue U-Bahn-Teilstück fertig wird, die Linie vom Hauptbahnhof zum roten Rathaus. Nach Steglitz gehts. Zunächst besuche ich die Garage Berlin in der Nähe vom Walter-Schreiber-Platz, einer Unternehmer-Schmiede. Hier gibt es eine Visitenkarten- und Flyerbörse. Da platziere ich Kaminer, für die, die immer noch Zeit für Schöngeistiges haben, neben dem Business-Konzept. (Zwei Tage später sind die beiden Bücher weg).
Bin in der Schlossstraße. Hej, das große Einkaufszentrum dort - da gehen ja Leute rein. Ach, ist das jetzt schon fertig? Staune. Ja, sagen die beiden Damen an der Info, seit 4. April. Im Herbst zieht Saturn ein. Es gibt noch freie Flächen, vielleicht 10 oder 15 Prozent. Ich lasse meinen Charme spielen und schenke erst der einen das Buch, die schon auch gern ließt, aber die Zeit etwas fehlt. Aber wann bekommt man anlasslos schon ein neues Buch geschenkt? Die andere schaut ähnlich wie der Verkäufer heute mittag - und ich hole ein weiteres heraus, für sie. Wieder eine Doppelschenkung. Sehe mich in dem Einkaufzentrum um, noch verhältnismäßig wenig Leute hier. Haben wohl viele aus dem Kiez noch nicht mitbekommen, glaube ich.
Dann gehe ich dorthin, von wo ich die Bücher abgeholt habe: zu Hugendubel in der Schlossstraße. Dort drin, am Eingang bzw. am Bücherregal finde ich drei Leseratten, die mein Lesefutter annehmen, darunter ein Montagearbeiter als Gast in Berlin, der eigentlich was für seine Enkelin sucht. Aber er hat abends in seinem Arbeiterzimmer wirklich Zeit zum Lesen. Von Kaminer hat er noch nichts gehört. Ich verspreche ihm, dass es amüsant ist. Und außerdem schreibt Kaminer ja in jenem Buch, wie er in Deutschland herumkommt. Und dass tut ja er als Montagebauarbeiter auch, also passt es ja. Zwei weitere Bücher werde ich bei den Grabbelkisten los an Personen, die unbestimmt nach billigem Lesestoff schauen. Ich verspreche Lesespaß.
Fahrt im Doppeldecker-Bus M 86. Eine Haltestelle vor dem Aussteigen komme ich von oberen Deck runter. Weil auf meine leicht komplizierte Frage der Busfahrer sich auch kompliziert ausdrückt, schaltet sich ein Passagier rechts neben mir ein mit seiner Menschenkenntnis. Ich sei wohl ein Studierter, ein Soziologe oder so? Diesen Mann versorge ich mit Stoff zum Lesen und den Busfahrer für seine Auskunft auch. Am Hauptbahnhof muss ich raus. Der Passagier ruft mir noch mehrfach freudig seinen Dank hinterher.
Am Hauptbahnhof habe ich kein Glück. Ich meine, ich nehme nicht jeden. Soll nicht unsympathisch wirken. Aber doch habe ich eine Rentnerin versucht anzusprechen. Als ich eine Bewegung in deren Richtung machte, machte sie gleich eine um 90 Grad ausweichend. Nein, sprechen Sie mich nicht an! Eine mit Sozialscheue. Sie muss viel erlitten haben, vielleicht sowas wie Handtaschenraub?
Wird Zeit für die Heimfahrt. Am Ostkreuz schlendere ich noch auf dem unteren Bahnsteig herum. Da steht dann ein einzelner Mann am Masten. Vermutlich von der Arbeit auf dem Heimweg. Wieder mit der Masche: Wissen Sie, dass heute der Internationale Tag des Buches ist? - Ach so?
Ja, und der war auch angenehm überrascht, nahm das Buch sehr gern. Denn er liest Kaminer eigentlich ganz gern, hat schon die Russendisko und das Buch Schönhauser Allee gelesen.
Das war noch mal eine schöne Schenkung zum Abschluss. 20.53 Uhr. Ging die neue Treppe in die neue Halle hoch und Feierabend.
20 oder 21 Bücher (ein Beschenkter ist mir durch die Lappen gegangen) habe ich geschafft.
Wer es bis hierher geschafft hat zu lesen und Interesse hat, kann sich wegen eines übrig gebliebenen Kaminers ja noch bei mir melden.
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