
Flughäfen mit Körperscannern und Scannern biometrischer Merkmale
Der erste Polizeihauptkommissar der Bundespolizei meint: "Anders als die Metalldetektoren erkennen die Sicherheitsscanner alles." Etwas später erklärt dieser dem Journalisten von der Zeitung: "Die Bandbreite der Dinge, die feststellbar sind, wird mit dem Einsatz der Sicherheitsscanner immer größer". Das hört sich an, als ob die Leistung der hier eingesetzten Scanner nach und nach noch verbessert werden könnte; mit Software-Updates? Er erklärt, dass im Unterschied zu Metalldetektoren Flüssigkeiten, Pulver oder Gegenstände erkannt werden die mit 3-D-Drucker aus Kunststoff hergestellt wurden. Die Grenzen des Einsatzes liegen bei Personen unter einem Meter (Kinder) und über 2 Metern Körperlänge und Rollstuhlfahrern. Nicht empfohlen wird der Scann Schwangeren und Personen mit Herzschrittmachern. Die Kontrolle mit dem Körperscanner ist hier sowieso freiwillig. Solange der Flughafen Tegel in Betrieb bleibt, wird der größere Teil der Passagiere weiterhin durch Metalldetektoren gehen müssen, heißt es am Ende des Zeitungsartikels.
Quelle: Berliner Morgenpost vom 16./17. Juli 2016, S. 13
Russland
Moskau Scheretmetjewo
Seit mindestens 2010 gibt es am Flughafen Scheretmejtewo Körperscanner. Bei meinem Zwischenstopp auf dem Flughafen im Frühjahr 2011 bin ich nicht gescannt worden. Möglicherweise waren die Körperscanner gerade ausgefallen und das der Grund für das Chaos, das an jenem Tag im April 2011 auf dem Flughafen herrschte, weswegen ich meinen Anschlussflug auch verpasste (Die Aeroflot-Maschine war eine halbe Stunde zu spät in Schönefeld gelandet und konnte auch kaum Zeit aufholen bis zur Landung in Scheretmetjewo, wo dann das Chaos für mich wieder zuschlug.). Es ist auch die Frage, über wieviel Geräte der Flughafen verfügt, wo die Geräte stehen, die Passagiere welcher Lininienflüge gescannt werden.
Moskau Domodedowo
Zwei Scanner habe ich Mitte Juli 2012 gesehen. Ich musste durchgehen. Eingeführt wurde der reguläre Betrieb von amerikanischen Körperscannern im März 2007 (laut Deutschlandradio). Laut Deutschlandradio gibt es theoretisch die Wahl für den Passagier, sich von einer Sicherheitskraft persönlich abtasten zu lassen, aber ein englischsprachiges (deutschsprachiges erst recht) Hinweisschild fehlte an der entsprechenden Stelle.
Ukraine
Kiew Borispol
September 2011:
Drei Körperscanner von L3 (Unternehmen aus den USA). Ich musste durch einen durchgehen, als ich im Sommer 2011 von Simferopol kommend nach Berlin flog.
Nachtrag 16.09.2014
Heute berichtet Heise, dass der amerikanische Geheimdienst FBI seine umstrittene Biometriedatenbank NGI (=next generation identification) nach jahrelanger Arbeit fertiggestellt hat. Das System erlaubt u.a. einen Abgleich mit Gesichtsbildern aus Facebook oder aus Standbildern von Überwachungskameravideos. Das heißt, wenn ein Passagier seinen Ausweis bei der Anreise vorzeigt, wird das Bild darin gescannt und mit der Biodatenbank abgeglichen. Man kann daher nur davon abraten, Bilder vom eigenen Gesicht in sozialen Netzwerken zu zeigen.
Nachtrag 30.03.2015
Am 3. November 2014 berichtete Computerbild, Innenminister Friedrich 2011 den Einsatz von Körperscannern (zunächst) absagte. Eingesetzt wurden die Geräte trotzdem weiterhin, über die oben im Text berichteten Fälle hinaus, nämlich Geräte Provision ATD von L3 in Berlin Schönefeld, Düssdeldorf, Frankfurt, Stuttgart. Das bezog sich also auf die hier in meinem Nachtrag vom 16.09.2014 erwähnte neue Generation. Nach dem Bericht (weitgehend Nacherzählung des Berichts des Tagesspiegels vom 30.10.2014) "sind 89 Geräte der neuesten Generation bereits gekauft worden", ohne mitzuteilen, von wem. 14 Geräte sollten noch Ende 2014 zum Einsatz gebracht werden, die weiteren 75 Geräte im Laufe des kommenden Jahres.
Der Autor, der für Computer Bild diesen Bericht schreibt, bezieht sich auf einen Artikel im Tagesspiegel vom 30.10.2014. Danach kommen die Körperscannner bei den Passagieren anscheinend gut an. Über die Wirksamkeit wissen sie freilich wenig. Eine Statistik über die Meinung der Fluggäste, die ihre Meinung erklärten, fehlt. Und wie die Geräte wirklich bei uninformierten Passagieren ankommen, lässt sich bezweifeln. Wir wissen, dass Journalisten von Lobbys gekauft sind und den Konsumenten suggerieren: Das, was wir erzählen, ist die herrschende Meinung. Wenn Du anders denkst, wenn Du die herrschende Meinung hinterfragst, bist Du ein Verschwörungstheoretiker.
Heute am Morgen hörte ich auf DRadio, dass die Bundesregierung 75 Körperscanner der neuesten Generation von L3 gekauft hat, die auf die (übrigen) internationalen Flughäfen verteilt werden (Das wurde von DRadio nicht mitgeteilt, ergibt sich aber aus dem Bericht des Tagesspiegels vom 30.10.2015; Quelle siehe unten Liste weiterführender Links). Das Unternehmen L3 stellt Technik für die NSA und Rüstungsgüter her. Mit ihrer Technik spähen amerikanische Geheimdienste Deutschland aus.
[Ergänzung, 02.02.2019: L3 ist ein Tochterunternehmen des amerikanischen Rüstungskonzerns Lockheed Martin. Stark beteiligt war mit der Gründung des Unternehmens in 1997 auch Lehmann Brothers Capital Partners. Hier kommt die 5G-Technik zum Einsatz, die Gammastrahlen produziert, die schädlich für den menschlichen Körper sind. Sie führen zu Krebs. Dazu gibt es viele Fachartikel von Experten, u.a. Ärzten.
Als Beispiel für Belege: Youtube-Beitrag vom 25.01.2019. Darin berichtet eine ehemalige TSA-Mitarbeiterin ihre Erfahrungen zu den gesundheitsschädlichen Körperscannern von L3
https://www.youtube.com/watch?v=pheiufl6TCA]
Jetzt heißt es im Radiobeitrag, auch die neueste Generation könne aber nicht verhindern, dass Menschen Waffen oder Sprengstoff an Bord eines Flugzeugs schmuggeln. Auf der CEBIT in Hannover Mitte März 2015 habe ein solcher Körperscanner gestanden und konnte getestet werden. Er erkannte nicht ein Taschenmesser zwischen den Pobacken (Wie kann man damit noch gehen, ohne dass es herausfällt?). Probleme der Erkennung gibt es, wenn Gegenstände mit menschlicher Haut bedeckt sind.
Ein Körperscanner soll 160.000 € kosten. Das sind dann 12 Mio € für 75 Körperscanner. Dazu kommen sicherlich permanent Support-Kosten. Die amerikanische Rüstungsindustrie hat mit Deutschland einmal mehr ein Geschäft gemacht.
Verwandte Links:
- Bundesregierung will an allen Flughäfen Körperscanner installieren, Heise am 08.12.2017
- Smart Borders - EU-Parlament beschließt biometrische Grenzkontrolle
- Jetzt doch Körperscanner für deutsche Flughäfen (Computer Bild) am 03.11.2014
- Körperscanner werden doch in Deutschland eingesetzt. Tagesspiegel am 30.10.2014
- http://consumerist.com/2013/05/10/man-who-exercised-1st-amendment-rights-by-stripping-at-airport-still-owes-tsa-1k/
- Alltag am Moskauer Flughafen
- EU-Überwachungsprojekt Indect - die volle Kontrolle
- Anonymes Reisen, Teil 1
- NBC-News über Körperscanner-Nutzung zur Belustigung der TSA-Mitarbeiter, 31.01.2014
- Buntes Brillengestell soll zuverlässig Gesichtserkennung verhindern
- Einführung biometrischer Kontrollen am Flughafen Zürich (Pilotprojekt) und anderen Schweizer Flughäfen