Übersicht über Teil 2
- Teil 2a -
I. Prolog
II. Einleitung: Vorgeschichte: Orange Revolution 2004, Machtkämpfe der Oligarchen und Vorbereitungen des Chaos durch die USA (Geheimdienste, das Außenministerium und die Botschaft in Kiew)
1. Egal, welche Farbe der Revolution
2. Zur Vorgeschichte der Ukraine - Rückblick auf die orangene Revolution
- Teil 2b -
3. Die Wahl 2012 in der Ukraine
4. Alles Gute vom Westen - Wie die USA und die EU den Umsturz von Janukowitsch unterstützten und warum
III. Maidan-Demos zwischen November 2013 und Februar 2014
- Teil 2c -
IV. Verhalten Russlands und des Westens
V. Massaker auf dem Maidan durch Heckenschützen und vermeintliche Protestler im Februar 2014
VI. Angriff auf Janukowitsch
VII. Fazit: Am Putsch beteiligte Länder
***
I. Prolog
In diesem 2. Teil meiner Serie zum Überblick über das Jahr 2014 im Hinblick auf die Ukraine und Russland fasse ich zusammen, wie sich die Proteste auf und am Maidan-Platz in Kiew für mich nach Sichtung vielen Materials im Nachhinein darstellen, wie diese Proteste, die in Gewalt ausarteten, geplant und geschürt und ausgenutzt worden sind und von wem. Zum Teil werde ich darauf eingehen, wie (journalistisch unprofessionell) sie in westlichen Medien dargestellt wurden und Beispiele für journalistische Fehler und Lügen. Weiter, warum Janukowitsch gestürzt wurde und warum die nächste Regierung mit einer Reihe von Millionären (gesponsert durch Milliardären) in einem Armenhaus Europas als Putschregierung rechtswidrig und ohne demokratische Legitimation agiert(e).
Ich zeige (wenn Sie meinen Fingerzeigen/Links folgen wollen), wie brutal der Putsch war, dass die Demonstration auf dem Maidan ganz und gar nicht friedlich war, wie es Viktoria Nuland (USA; sagte: "Fuck the EU!"), die westlichen Medien häufig dargestellt haben. Sicher: die überwiegende Anzahl von Demonstranten war friedlich und unbewaffnet. Doch setzten Männer unter den Demonstranten Waffen ein gegen sehr defensiv eingestellte Schutzpolizei Berkut. Nicht die Demonstranten waren Putschisten. Sondern Putschisten nutzten die Wut der Bevölkerung aus, um versteckt den Putsch durchzuführen, indem sie Söldner unter die Demonstranten mischte.
Die westliche Berichterstattung zeigte diesen Unterschied nicht, sondern setzte die bezahlten Gewalttäter nicht in Szene und präsentierte eine friedliche Protestbewegung und gaukelte eine aggressive Polizei vor, die Demonstranten erschoss und verletzte. Die Rolle der USA, die diesen Putsch finanziell, materiell und organisatorisch ermöglicht hat (wie übrigens auch schon bei der orangenen Revolution 10 Jahre früher), wurde und wird verheimlicht.
Die Berichterstattung über die Proteste und Demonstrationen in Kiew und anderen Städten der Ukraine in Deutschland war eine Show mit Spotslights, eine Propagandashow. Aber die Propaganda nahm im Verlaufe des Jahres noch zu, angefacht durch verschiedene false-Flag-Aktionen, auf die ich in weiteren Teilen der Serie noch eingehe.
Die Vorgänge am und um den Maidan 2013-2014 geben Beispiele für verlogene, einseitig-tendenzielle, unsachliche Medienberichterstattung und nach einer Richtigstellung von Fakten zeigt sich das schädliche Wesen des US-Imperialismus in der deutschen und amerikanischen Osteuropa-Außenpolitik; die Schädlichkeit für die Bürgern in den EU-Ländern, deren Politiker keine Zivilcourage zeigen gegenüber den Diktaten und den Einmischungen in Landespolitik aus Washington. Die rechtlose US-Politik der Destablisierung kommt Europa teuer zu stehen, früher schon im Falle Afghanistan, jetzt vor der Haustüre des Nachbarn Polen.
Die Konflikte in Europa sind gut für die wirtschaftliche Stärkung der hoch verschuldeten USA, die auf der Erde wirtschaftlich an Einfluss verliert. Von Konflikten in Osteuropa unmittelbar und zwischen Russland und der EU in der Folge profitieren dort aber auch nur verhältnismäßig wenige, da aus dem Staatshaushalt mehr Geld für Rüstungsgüter ausgegeben werden, die dann für soziale Aufgaben fehlen. Die US-Außenpolitik dienst zuerst der amerikanischen Rüstungs- und Rohstoffindustrie. Und wie das mit dem Maidan zusammenhängt, darum geht es in dieser Serie.
Ich werde Links zu Videos von Zeugen in Kiew im Februar 2014 zeigen, die ein anderes Bild zeichnen als unsere Tsunamimedien (ARD ZDF Deutschlandfunk, Axel Springer, Holzbrinck u.a.), wer verantwortlich ist für das Chaos, dass seit einem Jahr in der Ukraine herrscht.
Haben Sie das Wort Anti-Maidan[1] schon mal gehört? In den deutschen Massenmedien wohl eher nicht. Was damit gemeint ist, werden Sie dann auch verstehen, wenn Sie diesen Teil gelesen haben.
Ich werde im Folgenden Namen nennen, Beispiele für die Guten und für die Bösen an dem traurigen bis dramatischen Schauspiel (Kriegstreiber, Volksverhetzer, Lügner, Manipulatoren, Sponsoren).
Aufgrund der Länge muss ich diesen Teil aufteilen in Teil 2a, Teil 2b und Teil 2c.
II. Einleitung: Vorgeschichte: Orange Revolution 2004, Machtkämpfe der Oligarchen und Vorbereitungen des Chaos durch die USA (Geheimdienste, das Außenministerium und die Botschaft in Kiew)
1. Egal, welche Farbe der Revolution
Revolutionen auf der Welt in den letzten Jahren, die Farbbezeichnungen bekommen haben, sind geheim von den USA geplant und ausgelöst worden, insbesondere die Rosenrevolution in Georgien (, durch die Michail Sakaaschwili an die Macht kam, der 2015 nach Annahme der ukrainischen Staatsbürgerschaft Gouverneur der Schwarzmeerstadt Odessa wurde), die orange Revolution in der Ukraine, aber auch Revolutionen in Nordafrika. Die Revolution in der Ukraine 2014 erhält die braune Farbe. Im Unterschied zu der orangenen und der rosanen war sie blutig verlaufen. Die Begründung dafür, warum ich sie braun nennen möchte, liefere ich hier noch.
Die deutschen Medien berichteten über diese "farbigen" Revolutionen in einer Weise, die den Volksmassen im Westen zeigen soll, dass es keines gewalttätigen Aufstands bedarf, um Veränderungen herbeiführen zu können und sollte weiter ihnen Hoffnung machen, dass bald auch in den nordafrikanischen Ländern westliche Werte lebensbestimmend werden, dass es also Demokratie in weiteren Ländern geben wird. Diese Richtungsvorgabe ist Teil einer Ideologie der neuen Weltordnung. In einem Polizeistaat mit Totalüberwachung, auf den unser Staat zudriftet, lassen sich Aufständische dank eines dichten Netzes der Gesinnungskontrolle und Vorratsdatenspeicherung mit Echtzeitauswertung bei Verdächtigen (Die Unschuldsvermutung gilt hier nicht mehr.) jederzeit aus den Verkehr ziehen, bevor sich regierungskritische aggressive Menschenmassen ansammeln.
Über das Missverständnis vom Begriff der Demokratie in den Medien, von den wechselnden Inhalten, mit denen dieser Begriff und Begriffe wie Freiheit, Vielfalt, Terrorismus, Antisemitismus u.a. von den Massenmedien gefüllt werden, je nachdem, über welche Seite geschrieben wird, über die der eigenen Regierung oder die des Gegners der Regierung, schrieb ich schon im ersten Teil.
Im Nachhinein, Jahre später wird aber kaum über diese Länder berichtet, wie erfolgreich die Revolutionen waren, was sich gegenüber der Situation vor Beginn der Revolution(en) verbessert hat, welche Erfolge die Hilfen vom Westen (aus übermäßig hohen Steuergeldern) erreicht haben. Ich schrieb im ersten Teil dieser Serie, dass die Massenmedien nicht selbstkritisch zurückblicken, was sie früher schrieben. Selbstkritische Überprüfung der Berichte sind verpönt, Schnee von gestern.
Was wurde aus ...? - Beschäftigen Sie sich mal mit diesen Ländern!
Ägypten: Das Militär hat heute das Sagen unter Abd al-Fattah as-Sisi. Der Revolution vom Januar 2011 folgte der Putsch durch die Militärs unter Führung von Sisi im Juli 2013 - gegen Mursi. Mursi hatte auch ein nach unserer Sichtweise eigenartiges Verständnis von Demokratie. Aber das ägyptische Volk hat selbst gewählt. Sisi hat beste Kontakte in die USA. Die USA rüsten Ägypten auf. 1,3 Mrd. USD Militärhilfe jährlich.
Irgendwo reicht der amerikanische Staatshaushalt dann auch nicht mehr zur Bezahlung amerikanischer Waffen für Poroschenkos dezimierte Armee und rechte Paramilitärs, wo gleichzeitig noch Syrien mit Waffen zu füttern ist und die Aggression gegen Jemen (Proxikrieg, den stellvertretend Saudi Arabien führt) nach Je Suise Charlie-Hebdo in Paris und Aktionen gegen Nordkorea...) und Deutschlands Kanzlerin muss mit Zahlungen an die Ukraiinische Regierung bzw. ukrainischen Oligarchen bzw. zum Kauf von Waffen, die gegen Bürger russischer Nationalität verwendet werden, einspringen).
Zivilisten können in Ägypten vor ein Militärgericht gestellt werden. Es gab in den letzten Jahren mehrere Massaker der Militärs. Versammlungen zum Gedenken an die während des Protests im Januar 2011 Gefallenen sind jetzt Ende Januar 2015 strickt untersagt gewesen. Überhaupt sind Grundrechte wie Versammlungsfreiheit, Grundrecht auf Meinungsfreiheit u.a. durch einen Regen von Gesetzen stark eingeschränkt worden [3]. Welche Proteste hört man dazu aus dem Westen, der EU? Denn im Vergleich zum dämonisierten Russland ist das noch mal eine ganz andere Dimension. Nur dass hier USA mitspielt.
Ein ägyptisches Gericht hat Ende Januar 2015 die Freilassung der Söhne von Mubarak angeordnent, die wegen Korruption saßen, nachdem vorher ein Berufungsgericht die Verurteilung des Expräsidenten Mubarak wegen Korruption aufgehoben hat.
Anstifter der damaligen Proteste gegen Mubarak wurden am 4. Februar 2015 zu hohen bzw. lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt. Unter den Verurteilten war auch der (laut Spiegel) Demokratieaktivist Ahmed Douma. Die USA stützte das Regime Mursi, nutzte das Land für Entführungen und Folterungen der CIA, erhöhte Waffenlieferungen. Die Wirtschaft ist stark eingebrochen. Und die USA haben auch jetzt wieder einen Amerikafreund als Staatschef. Das ist ein Beispiel, was aus einer Revolution wird. Mehr US-Einfluss, mehr Gewinne für die amerikanische Rüstungsindustrie.
Libyen hat die USA inzwischen zu einem failed state werden lassen. In der Liste der failed states von 2011 lag Libyen 2011 auf Position 111 (übrigens die Ukraine auf Position 110). In der Liste für das Jahr 2013 liegt es auf Platz 54. (Platz 1 ist in dieser Liste der worst case.) Die Verbindung beider Länder aktuell? Ägypten hat Mitte Februar einen Luftangriff auf Libyen unternommen, gegen Camps von IS-Kämpfern, nach einem angeblichem Massaker an Ägyptern: 21 koptische Christen. Doch die Bilder zu dieses Massaker an 21 Christen, sagen Experten, sind gefälscht[4]. Zweifel an Bildern zu Enthauptungen durch die IS gibt es auch in zahlreichen anderen Fällen. Die vermummten angeblichen IS-Kämpfer könnten auch Amerikaner oder Israelis sein. - Failed States entstehen durch false flags.
Radio 1 in Berlin zitierte am 20.02.2015 einen angeblichen Terrorismusexperten einer Stiftung Wissenschaft und Politik Guido Steinberg, nach dem die Bewegung Islamischer Staat IS das Land als neues Zentrum zu nutzen beabsichtigt. (Es wird seit Monaten in den Massenmedien gegen den Islam kräftig Stimmung gemacht.) Auch hier, in Libyen, ist die Wirtschaft seit der Revolution stark eingebrochen.
Geschichte gehört nicht zu den (zur Anwendung freigegebenen) Fähigkeiten Stärken der Journalisten und ihrer Zeitungen, ihrer Chefredakteure. Sie schreiben über die Gegenwart ohne analytischen Bezug zur Vergangenheit. Der intellektuelle ehemalige Verteidigungsminister der Donezker Republik Igor Strelkow hatte das ja schon erklärt, siehe meinen ersten Teil zu dieser Serie.
"Unsere Rolle besteht darin, nicht nur zu verstehen, wie die Dinge liegen, sondern wie es zu der Situation erst kommen konnte, die jetzt besteht."
Counterpunch (Gegenschlag)[5]
Unter den auflagenstarken Medien in Deutschland muss man diejenigen, die durch eine gleichbleibend neutrale und unabhängige Berichterstattung zur Ukraine in Erscheinung treten, mit der Lupe suchen. Und es gibt nur wenige Journalisten mit Zivilcourage, die geistig unabhängig über die Konflikte in Osteuropa schreiben können. Dazu gehört nach meinem Eindruck Malte Daniljuk, der für das Online-Magazin Telepolis schreibt, für den Heise-Verlag.
Den Journalisten widme ich aber noch einen extra Teil, den unabhängigen als auch den gekauften. Vielleicht auch noch mit einer Liste von empfehlenswerten alternativen Nachrichtenquellen für Deutschsprachige und Englischsprachige.
2. Zur Vorgeschichte der Ukraine. - Rückblick auf die orangene Revolution
10 Jahre vorher gab es in der Ukraine schon einmal Proteste mit vielen Zehntausenden auf dem Maidan, die orangene Revolution im Herbst 2004. Von 2002 bis 2004 war Viktor Janukowitsch Ministerpräsident. Das Volk hatte die Korruption und Armut satt und protestierte auf dem Maidan. - Was hat diese orangene Revolution für das ukrainische Volk gebracht?
a) Kurz und knapp darf man wohl behaupten: Es wurde nur die Elite durcheinandergewürfelt. So Johannes Voswinkel [6] über die Kaste der Oligarchen. - In der Ukraine hat Demokratie keine Tradition. Sie ist ein künstlich zusammen gesetztes Land. Und Nato-Staaten werden dort auch keine Demokratie hineinpflanzen, da in den führenden Nato-Staaten die Demokratie nur Illusion ist, zu deren Aufrechterhaltung die 5. Gewalt dient, die Massenmedien, die Hofberichterstatter der Regierung, besetzt mit korrupten Politikern, überwiegend fachlich inkompetenten, dafür arroganten und egoistischen Vasallen der USA, der Großkonzerne, der Milliardäre, der Globalisten.
Der angesehene, 2014 verstorbene Journalist Peter Scholl-Latour hatte sich über die orange Revolution so geäußert:
"eine unter us-amerikanischen Organisationen unter Beteiligung des Spekulanten George Soros inszenierte Farce mit dem Ziel, amerikanischen Einfluss zu etablieren."
Hunderte Millionen US-Dollar sollen damals aus den USA geflossen sein, z.B. zum Druck von Propaganda-Flugblättern, Indienststellung von Fernseh -und Radiosendern, Bildung des Kerns einer eingriffsbereiten Miliz (durch Milliardär George Soros), Bereitstellung von 1.500 beheizten Zelten und kostenlose Verteilung von warmen Essen[7]. Juschtschenko und seine Kreise sollen laut einem "Zeit"-Artikel mit mindestens 65 Mio USD aus den USA unterstützt worden sein[8]. Vor den Präsidentschaftswahlen hatte er versprochen, den Plan zur Bildung eines eurasischen Wirtschaftsraums zusammen mit Russland zu zerreißen, sollte er die Wahlen gewinnen. Das lag im geopolitischen Interesse der USA, deren Kabalisten versuchen, immer mehr ehemalige Sowjetrepubliken dem Einfluss Russlands zu entziehen, um diese Länder wirtschaftlich ausbeuten zu können und sie als Aufmarschgebiet für einen Krieg gegen Russland fernab der USA zu benutzen.
Sehen Sie hier diesen Lehrfilm von Arthur Senko darüber, wie die USA Revolutionen wie Trojaner exportiert, damit Länder implodieren. Sie lernen zu verstehen, dass der Maidan nichts Einzigartiges war, sondern eine von außen gesteuerte Zerstörung des bestehenden Staates, die schon einige Male erfolgreich in anderen Ländern durchgezogen wurde. Im Film lernen Sie einige der Drahtzieher kennen. Der Film läuft mit deutschen Untertiteln.
Robert Parry widmet sich in einem Artikel vom 07.10.2016 auf Consortiumnews "Key Neocon Calls on US to Oust Putin" den Organisationen der amerikanischen Neocons, die "regime change" organisieren. Dazu gehören "National Endowment for Democracy" (DNE) und - die größte Verbrecherorganisation CIA.
Die neue Regierung, die aus der Revolution 2004 hervorging, mit den Anführern der Revolution, war zerstritten. Der neue Präsident Juschtschenko und Julia Timoschenko lagen im Clinch. Im (auch deutschen) Fernsehen wurden Szenen von Schlägereien in der Werchnaja Rada gezeigt. Arsenij Jazenjuk (von Timoschtschenkos Vaterlands-Partei) hat erheblich zu Konflikten in der Regierung beigetragen, etwa durch seinen Antrag an die Nato, einen Prozess der Vorbereitung zur Aufnahme der Ukraine in die Nato anzustoßen, wozu sein Amt ihm keine Befugnis gab. Das war 2007/2008[9].
Schlägereien sind auch heute noch, nach der braunen Revolution 2014, unter Parlamentsabgeordneten nicht unüblich, wie ein Beispiel von RT am 13.02.2015 zeigt, mit Anzug und ohne Boxhandschuhe[10].
Die Korruption blieb weiterhin ein Riesenproblem, welches nicht erfolgreich bekämpft wurde. Denn die Regierungsspitze selbst besteht aus korrupten, kriminellen Oligarchen wie Timoschenko. Das gibt sogar von dem Transatlantik-Brücke-Hetzblatt "Die Zeit" Steffen Dobbert zu, Artikel vom 25.02.2014: "Mächtig, charismatisch, unglaubwürdig".
b) Es gibt einen Mann, der behauptet, Timoschenko habe (mindestens einen) Mordauftrag erteilt. Es gibt ein Video auf Youtube, in welchem er als Zeuge spricht. Der Mann heißt Leonid Roitmann - das Interview. Timoschenko steht unter starkem Verdacht, darüber wurde verschiedentlich berichtet [11]. Es steht um die Demokatrie in einem Land schlecht, wenn solche Personen weiterhin die Politik mitbestimmen (dürfen). Deutschlands Politiker haben sich bekanntlich für eine Freilassung Timoschenkos aus dem Gefängnis bzw. Gefängniskrankenhaus wegen anderer Straftaten bemüht, die nach mir unklaren Quellen als politisch motiviert behauptet werden. Am 22.02.2015 hielt Timoschenko, gerade freigelassen, im Rollstuhl auf der Bühne auf dem Maidan eine Rede vor den für den Putsch missbrauchten Volksmassen und lieferte eine gute schauspielerische Leistung ab. Anschließend kam sie auf Einladung nach Deutschland zum Kurieren ihres Rückenleidens.
Wer kann sich noch erinnern, wie sie in ihrem Hass erklärte, sie wünsche sich eine Atomrakete auf Moskau? Auch sie ist ein Fall einer psychischen Erkrankung, wie wir sie schon bei einigen Amerikanern wie Donald Rumsfeld und John Cain erkannt haben. Die Neocons suchen sich für ihre Kriegsspiele eben solche skrupellosen Menschen mit Einfluss aus bzw. schaffen sich erpressbare Marionetten (Venusfallen, Sexparties mit Kindern).
Dank des Putsches vom 21.02.2014 droht Timoschenko erst einmal keine lebenslange Haftstrafe. Denn 2013 waren ernsthafte Untersuchungen des Mordverdachts (noch unter Janukowitsch) aufgenommen worden[12]. In Deutschland verjährt Mord nicht. Jedenfalls hat die amerikanische Botschaft so ein wirksames Druckmittel auf sie. Sie könnte die Ermittlungen wieder aufnehmen lassen. In letzter Zeit ist es verhältnismäßig ruhig um sie.
c) Die Europäische Kommission war nicht in der Lage, die Situation nach der orangenen Revolution richtig einzuschätzen, sagte die französische Historikerin Helene Carrere de Encausse in Genf am Dienstag, dem 20.01.2015[13].
Die EU hat danach eine inkompetente Osteuropa-Politik gemacht, weil die Interessen Russlands ignoriert wurden. Und das ist die Politik der Ausdehnung der EU (und nachfolgend NATO) nach Osteuropa, die Herüberziehung von Ländern, die vor dem Fall der Mauer in Deutschland Teil der Sowjetunion waren, hin zur westlichen Sphäre. Möglich wurde dies durch die undemokratische Struktur in der EU und den Einfluss der USA in die EU hinein (auch über die NATO) möglich.
Die Ukraine war wegen deren Instabilität und der Korruption, der Armut ein ungeeignetes Land für diese Strategie der Osterweiterung der EU (wie übrigens auch Bulgarien wegen der dort ebenfalls riesigen Korruption), weil viel zu teuer. Nur wenige im Westen würden von der Aufnahme der Ukraine in den nächsten Jahren profitieren. Die Verfolgung des Planes auch mit der Ukraine ist ein Irrweg, an dem sich zeigt, dass die europäische Führung nicht imstande und willens ist, im Sinne der Verbesserung des Wohlstandes der Einwohner (EU-Binnen-)Politik zu machen, sondern Politik vor allem nur im Interesse einer speziellen Klientel mit viel Geld und Macht betreibt und sich den abendländischen Werten der Achtung von Grundrechten und Souveränität von Staaten nicht gebunden fühlt.
Ich werde noch konkreter.
Ich nenne gleich noch einige Namen der Oligarchen, die das Schicksal der Ukraine mitbestimmen und Einfluss auf die Proteste hatten.
Jedenfalls möchte ich hier festhalten, dass die Parteiname westlicher Politiker für eine der Seiten der Oligarchen problematisch ist und so sollte sich der Westen aus einem solchen versumpften Land heraushalten. Die ukraininischen Oligarchen wechseln die Seiten, unterstützen mal den einen, mal den anderen Politiker, je nachdem, was für sie wirtschaftlich opportun ist. Die Ukraine ist und war seit langem ein schwarzes Loch, in dem Gold aus dem Safe der ukrainischen Nationalbank verschwindet, die Schätze der Museen auf die Villen im In- und Ausland der Oligarchen gebracht werden, die Waffen der Armee von Offizieren und Soldaten gestohlen und verkauft werden. - Jetzt, Mitte Februar 2015 - verlangt der Präsident zu Amerikas Gnaden Poroschenko, dem die wehrpflichtigen Männer nach Russland weggelaufen sind, Soldaten aus der EU, um gegen die bösen Russen Krieg zu führen und zieht nach schon riesigen Geldgeschenken auch noch Menschen aus der EU in das schwarze Loch seines Landes. Weil die NATO nicht schnell genug hilft, initiiert er seine eigene kleine NATO-Eingreiftruppe durch ein Abkommen mit Litauen und Polen, die ihm Soldaten und Kriegstechnik bringen sollen. Er unterschrieb ein Gesetz zur Aufstellung einer ukrainisch-litauisch-polnischen Brigade[14]. Lange Zeit behauptete Poroschenko, es gäbe keinen (Bürger)krieg, sondern nur eine Antiterrormaßnahme in der Ostukraine (dazu später noch Teil 4 der Serie). Als die ukrainische Armee mit der Niederschlagung der Proteste im Osten nicht fertig wurde, wechselte er zur Behauptung, die Ukraine befinde sich in einem echten Krieg mit Russland, mit dem Ziel, ausländische Hilfe für seinen Krieg gegen den angeblichen Aggressor Russland/Putin zu erhalten.
d) Am besten verstand Russland den Umgang mit diesem Land und seinen Oligarchen. Es herrschte Frieden, auch nach der Abspaltung der Ukraine Anfang der 90er Jahre. Die Menschen auf beiden Seiten der Grenze sind miteinander verwandt und befreundet. Korruption wird auf absehbare Zeit immer dort sein[15]. Eine funktionierende Demokratie setzt einen funktionierenden Staat voraus[16]. Diesen verhindern aber Oligarchen. Die vorhandene Korruption im Lande ist keine Rechtfertigung für den Westen, einen Putsch zu unterstützen, denn die Korruption ist ein inneres Problem des Landes, kein völkerrechtliches. - Im Westen selbst gibt es viel Korruption, Stichwort gekaufter Journalismus. Dass der Westen die Situation für die Einwohner von Ländern mit Korruption nicht verbessern kann, dass er den Staat für eine stabile Demokratie nicht bauen kann, hat er schon mehrfach bei seinen Eingriffen in fremde Länder bewiesen. Nordafrika ging schief, Afghanistan, Irak (heute über weite Teile durch den Islamischen Staat kontrolliert, mit Waffen made in USA). Die USA hat im Gegenteil Diktaroren in Ländern installiert, z.B. Pinochet in Chile).
Der Westen, allen voran die USA, hat sich in der Ukraine eingemischt und wie und mit welchen Folgen für uns, darum geht es im Folgenden.
e) Es gab seit Jahren schon Pläne der amerikanischen Geheimdienste und mehrfach auch Versuche, die Politik der ehemaligen Sowjetrepubliken zu unterwandern und Kontrolle in diesen Ländern zu bekommen, um Russland hier Einfluss zu nehmen und militärische Stützpunkte errichten zu können und die Länder ausbeuten zu können. Zuerst wurden die baltischen Länder aus dem ehemaligen Sowjetreich herausgelöst. Russland war zu jener Zeit sehr schwach, erlitt eine heftige Finanzkrise. Es hatte einen Putschversuch gegen Gorbatschow gegeben, in dessen Folge Jelzin Präsident wurde, ein Trinker. Unter seiner Führung kam es dazu, dass sich einige Leute sehr schnell am Volksvermögen bereicherten, Betriebe "für einen Apfel und ein Ei" übernahmen. Urkundenfälschungen! Jelzin hat amerikanische Heuschrecken ins Land gelassen. Es gab heftige brutale Mafiakämpfe. Der russische Staat bot nur wenig Schutz vor Verbrechern. Das muss man wissen um zu verstehen, warum Putin so starken Rückhalt in der Bevölkerung hat, denn er hatte großen Anteil daran, dass das größte Land der Erde politisch und wirtschaftlich stabilisiert wurde.
Die Ukraine war schon 2004 ein Pulverfass. Schon damals redeten Eingeweihte/Ukraine-Kenner davon, dass die Ukraine sich spalten könnte, im Osten die Ukraine mit überwiegend Russen, im Westen die Ukraine mit ukrainisch sprechenden Ukrainern, die stärker nach dem Westen Europas schielten.
Vom 19. Juli 1994 bis Januar 2005, also bis zur Wiederholung der Stichwahl am 26.12.2004 nach der orangenen Revolution, war Leonid Danilowitsch Kutschma Präsident der Ukraine.
Kutschma verlor zusammen mit seinem Präsidentenamt und zeitweise auch einige Privilegien. Die USA hatten sein Vermögen bei amerikanischen Banken eingefroren. Aber nur zeitweise. Er ist nicht bestraft worden. Er behielt Einfluss, denn er pflegte Beziehungen zu den Oligarchen.
- Und jetzt möchte ich einen General der ukrainischen Armee zu Worte kommen lassen, der weiß, wer verantwortlich für die Maidan-Proteste, für den Putsch im Februar 2014 ist. Das Video mit seiner Stellungnahme zu den Drahtziehern der braunen Revolution mitten auf einem Platz in Simferopol (Krim) vom 07.03.2014 wurde am 07.11.2014 zu Youtube hochgeladen. Und fragen Sie sich selbst beim Ansehen: Welches Interesse sollte er, General Jan Kazimirowitsch haben, zu lügen?
Zuerst nennt er die schon bekannten Namen als die treibenden Kräfte für den Putsch: Turtschinow, Jazenjuk, Tjanybok. Diese Leute sind von der CIA gesponsert, sagt er. Jazenjuk ist der stellvertretende Vorsitzende der Freimaurer der Ukraine. Aber der Chef der Freimaurer ist Herr Pintschuk, ein Schwiegersohn des Ex-Präsidenten Kutschma. Janukowitsch ist nur eine Marionette in den Händen von Pintschuk, Kutschma und Krawtschuk.
Leonid Krawtschuk war der erste ukrainische Präsident nach der Unabhängigkeit der Ukraine von der UdSSR, von 1991 bis 1994. Laut der russischen Version Wikipedia über Kutschma (viel ausführlicher als die deutsche Version) heißt es, dass das Vermögen von Kutschma schätzungweise 1,3 Mrd. USD umfasst.
Die drei Genannten haben Janukowitsch Geld gegeben. Sie haben ihm Anweisungen gegeben, dass er die Berkut ja nicht eingreifen lässt, ob die Protestler angreifen (er spricht von "stürmen") werden oder nicht. Als dann den Bürgern erlaubt worden ist, den Aufstand zu machen, sind sie betrogen worden. Diese Anordnung geht in erster Linie auf Krawtschuk und Kutschma zurück. Kutschma blieb nach der sogenannten orangenen Revolution unangetastet und einflussreich, was er Pintschuk zu verdanken hat, der wiederum beste Kontakte zuu den Clintons hat. ...
Zu Pintschuk André Eichenhofer am 16.09.2014 in der Zeit: Der Oligarch, der das Land vor Zerfall retten soll[17]. Pintschuk ist ein Medienzar. übrigens auch der jetzige Präsident Poroschenko, der über ein Vermögen von etwa 1,5 Mrd verfügt, laut Telepolis (Journalist Florian Roetzer in einem Artikel über Poroschenko im Februar 2015)
Kutschma, Krawtschuk und Juschtschenko riefen in einer gemeinsamen Erklärung im Juni 2014 Putin als Chef des Kremls auf, die "aggressive Außenpolitik" gegenüber der Ukraine zu beenden. Dieser Aufruf ist inhaltlich Unsinn, denn Putin hatte keine Truppen in die Ukraine geschickt. Die Versuche mit falschen Bildern zu beweisen, dass Soldaten aus Russland mit gepanzerten Fahrzeugen in die Ukraine einfuhren, sind kläglich gescheitert. Propaganda und ich glaube, dafür haben die drei Ex-Präsidenten Unterstützung von den Amerikanern erhalten, die seit Beginn der Konflikte in der Ukraine die abenteuerlichsten Anschuldigungen gegenüber Russland abfeuern, immer nach dem Motto "Wer zuerst anklagt, hat Recht. Der Beschuldigte bekommt kein rechtliches Gehör zur Verteidigung." - Als Verstärkung wurde kürzlich auch noch ein Ex-Präsident von Georgien (als solcher darum bemüht, Georgien in die Nato zu führen) nach Kiew beordert: Saakaschwili. - Zur Organisation der Verteilung der erwarteten Waffenlieferungen aus dem Westen im Lande. Den habe ich schon im ersten Teil vorgestellt.
- Übrigens: Die gerade Mitte Februar 2015 von Großbritannien gelieferten Polizeipanzer "Saxon" werden schon kurze Zeit später im ukrainischen (russischsprachigen!) Internet verscherbelt. Einige bereichern sich daran. Es ist nicht erkennbar ein Jahr nach Maidan-2, dass die "Revolution" für die Bevölkerung Verbesserungen bringen wird.
Aber schauen wir uns die Vorgänge vor rund einem Jahr rückblickend an, um daraus Schlussfolgerungen für die weiteren Vorgänge ziehen zu können, die die USA und in ihrem Gefolge Großbritannien und die anderen EU-Länder zu nutzen versuchen, um Russland zu dämonisieren und zu schwächen, auch mit der Option, einen heißen Krieg zu wagen ...
STOP - Weiter geht es in Kürze. Teil 2b (veröffentlicht am 02.08.2015)
.... *** ....
Quellennachweis/weiterführende Literatur und Beweismaterial
[1] Hier ist eine Erklärung von Ljudmila Axexandrowa in einem Artikel vom 20.02.2015 auf TASS, engl.:
http://tass.ru/en/opinions/778973
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