Wie kam es dazu, dass ich eingeladen wurde?
Die Einladung zu meiner Teilnahme an der Informationsreise nach Tjumen kam von der Regierung der Tjumener Region, und zwar von der Abteilung Verbrauchermarkt und Tourismus (und vertreten durch "Visit Tjumen"). Und das kam nicht rein zufällig...
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Im September 2018 hatte es im Haus der russischen Kultur und Wissenschaft in Berlin eine Präsentationsveranstaltung zur Förderung des Tourismuses in Russland gegeben, zu der ich eingeladen war, sowohl im Namen von Alla Manina (nicht persönlich), weiter geleitet worden vom Russischen Haus als auch noch von einem Journalisten, der über das russische Leben in Berlin berichtet und auf diese Weise auch mit dazu beiträgt, dass Russen und Deutsche zusammenfinden (von und über die ITB berichtet er auch). Alla Manina ist Staatssekretärin und ersten stellvertretenden Kulturministerin der Russischen Föderation.
Für das Russische Haus ist die Tourismusförderung, eine wichtige Aufgabe. Reisen bieten Möglichkeiten des Kulturaustausches und der Völkerverständigung. Es ist mir auch ein Anliegen, zum besseren Verständnis über Russland beizutragen. Im Russischen Haus kennt man mich auch schon etwas.
Zu dieser Veranstaltung mit Alla Manina kamen Vertreter verschiedener Regionen Russlands, die für die Tourismusentwicklung verantwortlich sind. Solche Tourismusentwickler waren übrigens auch schon mal zu einer Veranstaltung vor der Fußball-WM am 1. Dezember 2017 gekommen. An der hatte ich auch teilgenommen. (Und vor einigen Jahren war das Russische Haus in Berlin Ausrichtungsort einer Roadshow zur Bewerbung von Russland als Reiseland, worüber ich damals berichtet hatte.).
Eine der neuen touristischen Produkte Russlands, die entwickelt worden sind, ist die sogenannte Kaiserliche Tour. Diese Reise wurde im September 2018 vorgestellt. Eine Reise, die sich der Verbannung der Zarenfamilie widmet, die nach der Oktoberrevolution von den Bolschewiki nach einer Zeit der Verbannung ermordet wurde. Man wandelt auf der Route der Familie Romanow, wobei diese Orte besucht werden (können): Tjumen - Tobolsk - Dorf Pokrowskoje - Dorf Abalak - Jekaterinburg. Das Programm sieht für diese Reise 3 Tage vor und ist dafür ziemlich preisgünstig.
Aus Tjumen zu der Repräsentationsveranstaltung nach Berlin gekommen waren Maria Trofimowa, die Direktorin der Tourismusförderagentur der Tjumener Region "Visit Tjumen" und Andrej Pantschenko, der Chef der Abteilung Tourismus und Verbrauchermarkt der Region Tjumen.
Visit Tjumen hat auch eine Weihnachtsreise nach Tjumen und Tobolsk vorbereitet und präsentierte sie in einer Broschüre "Weihnachten in Sibirien". Diese fand ich interessant. Nach den Vorträgen war aber die Zeit zur Unterhaltung mit den Tourismusvertretern stark begrenzt, beim Buffett und Kaffe nach den Vorträgen (wieder einmal; so auch schon bei früheren Veranstaltungen im Russ. Haus für die Tourismusförderung). Ich schaffte es an den Bistrotisch mit Maria Sergejewna und Andrej zu kommen und mein Interesse zu bekunden, Visitenkarten wurden getauscht. Es gab auch ein kleines Fotoshooting und so kann ich uns drei hier zeigen.
Präsentationsveranstaltung am 28. September 2018. Aus Tjumen im Russischen Haus zu Gast. Die Tourismusförderer für Tjumen und Tobolsk, Andrej Panteleew (Vorsitzender der Abteilung Tourismus und Verbrauchermarkt der Tjumener Region; links) und Maria Trofimowa (Visit Tjumen)
Ich hatte Anlass, Maria Sergeewna einige Wochen danach was zu fragen und schrieb eine E-Mail.
Sie antwortete nicht. In meiner E-Mail stand nur, dass Sie mir Kontakte von Veranstaltern geben sollte, die es mir ermöglichen würden, einige der in der Präsentation erwähnten Attraktionen wie die der Kreml von Tobolsk und die Heißwasserquelle bei Tjumen und auf meiner Website anzubieten, und jene Weihnachtsreise.
ann kam im Frühling also diese E-Mail mit der Einladung nach Tjumen von einer ihrer Kolleginnen von Visit Tjumen ...
Visit Tjumen war natürlich auch schon in anderen Ländern unterwegs, um für Westsibirien zu werben. Unsere Gruppe bestand aus Touristikern, Journalisten, Werbeleute, einem Fotografen und auch zwei Russen mit speziellen Aufgaben Die am meisten vertretene Bevölkerungsgruppe waren Deutsche; und sonst (neben zwei Russen) hatten wir Teilnehmer aus Bulgarien, Slowenien, Serbien, Estland, Litauen, Japan und Singapur.
Anreise am 2./3. Juli
Die Reise sollte am 3. Juli morgens mit einem Aeroflot-Flug aus Moskau Scheretmetjewo (Dreilettercode SVO) beginnen. Also reiste ich am Vorabend in Scheretmetjewo komfortabel mit Aeroflot aus Berlin Schönefeld an und verbrachte eine kurze Nacht in der Nähe in einem Wohngebiet in einer Herberge, die solchen Fluggästen mit günstigen Preisen anspricht, inklusive im Preis eingerechneten Schuttle-Service. Die Nacht war kurz, weil ich Zeit verlor, mir eine Simkarte anzuschaffen. Vorher war ich mit der von mir angegebenen Handynummer für das Hotel nicht erreichbar. Roaming hatte ich irgendwann auf der letzten RU-Reise mal abgestellt. Ich musste, als es mir einfiel, noch mal vom Treffpunkt mit dem Fahrer am Terminal F zurück zum Terminal E und dann im Beeline-Laden fuhr mein Andoid-Smartphone nicht runter, ing nicht aus. Zum Glück hatte ich mir mein altes Nokia-Smartphone mitgenommen, so dass dort die Beeline-Simkarte (mit Internet-Flat bis 20 GB) für Anrufe zum Einsatz kam, mit Tarif, mit dem ich russlandweit günstig telefonieren konnte.
Der Inlandsflug nach Tjumen. Die Organisatoren hatten niemanden zum größten Flughafen Russlands (SVO) entsandt, der den eingeladenen ausländischen Gästen half. Ich musste mich schon selbst im Flughafen zurechtfinden, meinen Koffer aufgeben. Ich fand mich zurecht, da ich ja auch rechtzeitig vom selben Fahrer des Hotels wie am späten Abend hergebracht wurde. Außerdem hatte ich nicht das billigste Ticket und bei der Abgabe eines meiner beiden Koffer im Trolley-Format entschuldigte sich die Dame am Schalter für das lange Warten in der Schlange. Nach der Personen- und Gepäck-Kontrolle, die nicht so streng wie am Vortage im Flughafen Schönefeld war, kam ich in den Bereich, wo man auf das Einsteigen wartet. Der befand sich am Ende des Ganges im Terminal. Hier war es ziemlich ruhig, es gab an den Sitzplätzen eine Versorgung mit Strom für Smartphones. Hier sprach mich ein deutscher Mann an, der mir ansah, dass ich Deutscher war, der sich vielleicht sogar daran erinnerte, mich auf einer Veranstaltung im Russischen Haus im September gesehen zu haben. - Zufällig der für mich von den Tjumener Organisatoren vorgesehene Mitbewohner für das Hotelzimmer. Andere Menschen fielen hier schon als wahrscheinliche Teilnehmer unserer Delegation auf. Ein Aeroflot-Flug. Routine. Zur Zeit gibt es als Imbis ein mit Käse, Schinkenwurst und Salatcreme belegtes Croissant. Nicht jedermanns Sache. Dazu wie immer von mir um 2 Becher gebeten, was Heißes und was Kaltes: Kaffee und Orangensaft.
Der Empfang
Empfangen wurden wir aber wirklich erst im Tjumener Flughafen Roschino in der Empfangshalle in einer Ecke, nach der Gepäckausgabe für Inlandflüge. Dort warteten nicht nur die zwei Frauen von Visit Tjumen, die diese Reise mit organisiert haben und die E-Mails im Vofeld geschrieben haben, sondern auch gleich Fotografen.
Tjumen-Reise 2019: Anmeldung der Inforeiseteilnehmer im Flughafen Tjumen nach der Gepäckausgabe bei den Reiseleiterinnen
Diese hielten schon die Kamera auf mich, bevor ich meine Einladung in die Hand nahm. Schon mein Stopp und Blick auf die Frauen in den roten T-Shirts mit dem Logo von Visit Tjumen und mit ihrer Gästeliste verriet mich. Kurz darauf gingen wir auf den Vorplatz. Erste kleine Gespräche: "Wer bist Du?" - "Woher kommst Du?" - "Wo warst Du in Moskau untergebracht?" Dann der Fingerzeig zum Bus, Koffer eingeladen, sammeln, durchzählen. Abfahrt in die Stadt.
Die beiden Frauen in den roten T-Shirts, die wir alle mit Vornamen anredeten, teilten hellbraune Papiertüten aus, mit solchen T-Shirts drin wie sie trugen, entweder rot, weiß oder schwarz, ein Stadplan und eine Karte der Region und der ausgedruckte Reiseplan. Ich versuchte mich gleich zu orientieren, in welcher Richtung sich der Flughafen befindet und wie unsere Route ins Zentrum war: Südlich der Stadt. Unser Bus fuhr entlang der Transsib-Bahnstrecke, kurz vor dem Bahnhof nach links, d.h. Norden. Wir hielten kurz vor Halbdrei am Hotel Mercure. - Im Reiseplan stand ein anderes. Schon in Sotschi und Krasnaja Poljana hatte ich gute Erfahrungen mit Mercure gesammelt. Der Direktor des Tjumener Mercure empfing uns in der Lobby, hielt eine fünfminütige Ansprache. Wir bekamen unsere zweite Geschenktüte des Tages vom Hotel Mercure und dann an der Rezeption die Chip-Karten für unsere Zimmer im 12. Stock (gegen Übergabe unserer Reisepässe zur Registrierung). - Und was für schöne Zimmer, geräumig, sehr bequem.
Doppelbettzimmer gehobener Kategorie im Hotel Mercure, Tjumen (Juli 2019)
Die Attraktionen des Tjumener Gebiets
... bekamen wir nach einer Pause für uns zum Frischmachen und Ankommen, Ausruhen und gegen 16.45 Uhr einer Teepause mit Gebäck auf der 5. Etage des Hotels in einem genau richtig großen Konferenzraum mit dem Namen von Aljabjew (Komponist und Pianist aus der Tjumener Region) inder Nähe des Speisesaals präsentiert. Hier also die offzielle Begrüßung durch den Direktor der Abteilung Verbrauchermarkt und Touismus(entwicklung), Andrej Pantelejew, mit einem lockeren Vortrag über Tourismus, z.B. über die Notwendigkeit, neue Marken für Touristen im Ausland aufzubauen, die mit Russland Stereotypen verbinden wie Matrjoschka, Wodkaund Schapka-Ohrenklappenmütze. Auch zum Stadtwappen und dem Wappen für Visit Tjumen gab er Erläuterungen. Es ging also um das Marketingfeld Imaging. Das Tjumener Wappen ist ein schwarzer stehender Zobel, ähnlich wie im belgischen Wappen der stehende goldene Löwe und in einigen deutschen Wappen der stehende Löwe). Ich weiß nicht, wie alt dieses Wappen ist, ob das schon ein Teil der Arbeit der Tourismusabteilung der Regierung von Tjumen der letzten Jahre ist. Wer es wissen will, schaut bei Wikipedia nach.
Die Tjumener Region ist eine der flächenmäßig größten Russlands. Hier gibt es große Erdöl- und Erdgasvorkommen. Russlands größtes erdöl- und erdgasverarbeitender Betrieb befindet sich hier, in der Nhe von Tobolsk. Dieses Unternehmen Sibur gehört zu den weltweit größten Unternehmen dieser Art. Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist auch die Landwirtschaft. Und obwohl Sibirien, sei die Region doch gar nicht so weit weg von Mitteleuropa...
Und die Sehenswürdigkeiten der Tjumener Region sind (zugleich knapper Überblick über das bevorstehende Besichtigungs- und Erlebnisprogramm):
I. Tjumen:
1) Reich verzierte Holzhäuser in der Dserjinskistraße, die um 1900 bis 1920 errichtet wurden
2) Iljinskij-Kloster oberhalb des Ufers am Fluss Tura. Die Zarenfamilie besuchte dieses Kloster auf dem Weg zum Exil in Tobolsk
3) Thermal-Heilbad bei Tjumen
II. Jalutorowsk:
1) Dekabristen-Museumshaus
2) "Jalutorowskij Ostrog" - Freilichtmuseum, das eine interaktive Tour bietet. Es animiert dazu, aktiv auszubprobieren: Bogenschießen, Getreide mahlen, altertümliche Kleidung anziehen, basteln, zünftiges Essen. Ostrog bedeutet Festung oder Fort.
III. Museum über das Leben von Grigorij Rasputin,
im Dorf Pokrowkoje, ca. 87 km nördlich von Tjumen entfernt.
IV. Tobolsk:
1) Kreml. Der einzige russische Kreml in weiß hinter dem Ural - im Sommer gibt es ein Musikfestival mit klassischer Musik - ca. 15.000 Zuschauer
2) Museum der Familie des Zars Nikolaus II
- widmet sich dem Leben der Zarenfamilie im Exil in Tobolsk
3) Der Palast des Gouverneurs
4) Gefängnismuseum
5) Posad der Sibirischen Oldtimer
Open-Air-Museumskomplex.
Zeigt das Leben im 18. Jahrhundert, als Peter der Große das Russische Reich ausdehnte, wobei Tobolsk eine wichtige Rolle spielte. Hier wurde der Film "Tobolsk" gedreht. Er kam Anfang 2019 in die russischen Kinos. Wer danach sucht, findet den Film im Runet und kann ihn sich ansehen (ausprobiert im Juli 2019).
6) Schnitzereifabrik, in der aus Knochen Kunstwerke geschnitzt werden. Darunter sind auch Mammutknochen. In 2010 gab es in Moskau in der Twerskaja mal einen Landen "Karpow", in dem Schachspiele verkauft wurden, deren Figuren aus Mammutknochen geschnitzt wurden. Womöglich wurden die in Tobolsk geschnitzt.
V. Abalak
1. Snamenski-Kloster. Am rechten Ufer des Irtitsch, 20 km von Tobolsk entfernt
2. Touristischer Komplex Abalaks Feld: Fort oberhalb des Irtschs: http://www.abalak.su/
Beste Zeit im Sommer: Besuch des Festivals Abalakser Feld im Juli. Ca. 18.000 Zuschauer in 2018. Im Winter: Russische Weihnachten.
Petrochemisches Werk "Sibur" bei Tobolsk. Ausrichter der Veranstaltung Tjumen Öl und Gas Forum, mit etwa 2.000 Gästen
Kann man hier auf dem Irtitsch Schlittschuh laufen? - Wenn Sie das wollen, melden Sie sich und fragen bei Ost Impuls!
Nicht alle dieser Sehenswürdigkeiten wurden vorgestellt. Das hätte zu lange gedauert. Zum Besuch aller Sehenswürdigkeiten des Gebiets sind 6 Tage nicht ausreichend. Es wurden aber auch Erholungskomplexe gezeigt, die wir dann nicht besuchten. Im Unland von Tjumen, so 20 bis 40 km entfernt gibt es gut 50 Erholungskomplexe. Im Sommer kann man Beeren und Pilze sammeln, Boot fahren, am Lagerfeuer sitzen, im Blockhaus schlafen, mit dem schönen Holzgeruch. Wie es mit Wanderwegen und Waldwegen aussieht, weiß ich nicht. Aber natürlich kann man in der Region auch wilde Tiere jagen und gut angeln. Zu den Tieren, die gejagt werden können gehören Wildschweine, Rehe, Elche, Bären. Die Fläche, auf der gejagt werden kann, beträgt 16 Millionen Hektar.
Nach dieser Einführung durch die Leitung der Reise im Beisein auch von Irina, der ersten Stadtbilderklärerin für uns (siehe unten) machten wir eine kleine Stadtrundfahrt, hörten von einer Bürgerbewegung, die sich für die Einrichtung einer Universitätsbibliothek erfolgreich einsetzte, stiegen am World Trade Center aus und spazierten die Dserjinskistraße entlang. Hier steht eine Reihe von Holzhäusern, die um 1900 bis 1920 gebaut wurden. Unsere Fremdenführerin Irina erklärte uns die Häuser mithilfe Ihrer Spick-Karteikarten. Für alle auf englisch. Ein Audio-Guide-System mit Mikrofon und Kopfhörern am Band kam zum Einsatz.
eine Reihe schöner Holzfachwerkhäuser entlang der Dserjinskistraße in Tjumen, Inforeise Juli 2019. Ost Impuls war beteiligt.
Eines der Häuser hatte anscheinend erst vor kurzem gebrannt. Auch sonst waren noch nicht alle (anderen) Häuser komplett restauriert. Man fragt sich dann dabei, ob hinsichtlich der Denkmalspflege für Häuser sich die gleichen Probleme für die Hauseigentümer stellen und ob alle Häuser belebt sind. Einige sahen unbewohnt aus. Und einige Häuser haben Wellblechdächer. Hatte man damals bei au Wellblechdächer gebaut?
Am Kulturpalast "Newtjannik" (Der Ölarbeiter) stiegen wir in unseren Bus ein und fuhren am Platz des Kämfers der Revolution vorbei zur Brücke der Liebe - über dem Fluss Tura - eine Fußgängerbrücke, unterhalb derer sich der Anlegeplatz für Ausflugsboote befindet. Hier ein erstes Gruppenfoto mit den Gastgeberinnen von Visit Tjumen. Inzwischen waren Gewitterwolken aufgezogen und der Regen kürzte dann unseren Spaziergang in der Nähe des Klosters etwas ab. Entlang einer zur Rohrverlegung aufgerissenen Uliza Kommunistitscheskaja in Richtung Kloster. Tief hängende dunkelgraue Regenwolken. Das Tor zum Kloster, welches sich neben der Tura befindet, war geschlossen. Wir bekamen noch gelbe Folien-Regencapes, die jemand von unserem Bus brachte, aber wir sahen uns nur ein Denkmal neben einer Allee vor dem Kloster an und kehrten dann mit dem Bus zum Hotel zurück. Nahmen Badebekleidung und dann wurden wir zu einer Banja am Rande der Stadt gebracht. Vermutlich eine der besten wenn nicht die beste öffentliche Banja der Gegend.
Besuch einer Banja mit Abendessen
Das war ein schöner Tagesabschluss. Es war schon dunkel, als wir ankamen, um etwa 10 Uhr. Eine Sauna für die Damen auf der rechten Seite des Gebäudes, die Männer auf der linken Seite. Angenehme Überraschung. Das Interieur weitgehend aus robusten Holz, ein klassischer Steinofen mit Schlafmöglichkeit oben drauf, ein gedeckter Tisch, mit russischen, ja sibirischen Delikatessen wie Schaschlik am Spieß, Soljanka, Heringssalat, Beerenkonfitüre und eine Flasche Wodka, Tee, Glaskaraffen mit sibirischem dunkelroten Cranberry-Saft und einiges mehr.
Zu einem Banjabesuch gehört auch Tafeln. Hier eine Tafel für unsere Delegation in der Rasputin-Banja bei Tjumen (Juli 2019)
Handtücher und Laken. In der Banja benutzt man üblicherweise Laken. Wir brauchten die Handtücher für die Banja, denn die Holzdielen waren zu heiß, um uns nacht darauf zu setzen. Für einige von uns war das die erste Banja. Der Vorraum mit dem Holzbottich zum Reinsetzen und die kleineren Bottiche als Dusche waren schön. Aber der große war noch nicht mit Wasser gefüllt und das Wasser aus dem Hahn brauchten wir, dieess uns überzuschütten. Die meisten machten nur 2 Durchgänge. Es war ein klein wenig zu heiß für Anfänger. Es gibt im Gesellschaftsraum eine Holztreppe nach oben. Dort gibt es zwei Zimmer mit je einem Doppelbett. Das muss so sein, denn im Winter abends nach der Feier in der Sauna nach Hause fahren, womöglich im Schneegestöber... Nach Wodkagenuss sowieso nicht. (Von unserer Runde blieb die Wodkaflasche mit noch einem Viertel Inhalt übrig. Schade, dieses Wasser zurückzulassen. Einer nahm die Flasche mit. Es war mein Zimmergenosse und so gönnten wir uns am nächsten Abend noch ein Becherchen davon. Wie ich hörte, ließen die Frauen, obwohl sie mehr waren, mehr in der Flasche übrig.) Vor diesen beiden Zimmern der Raum bietet noch Platz für eine Massageliege mit weißem Kunstleder.
Im Hof steht ein alter Pritschenwagen, auf dem hinten ein fröhlich dreinblickender berühmter Russe in einem Trenchcoat mit einer attraktiven Frau mit schönem Busen sitzt. Beide schauen sich verliebt an, der Mann hält in der rechten eine Weinflasche, in der linken einen Becher. Rasputin. Aus Plastik vermutlich. Und jetzt kommt die Auflösung: Die Banja heißt auch so: Die Rasputin-Banja. Gut gemacht! Möglicherweise gibt es in den zweistöckigen Gebäuden nebenan noch weitere Gästezimmer.
Neben dem Hof gibt es eine Gaststätte "Traktir", wirbt mit Mittagessen ab 190 Rubel. Von hier kommt wahrscheinlich der gedeckte Tisch. (Ich habe vergessen, hier mal schnell einen Blick reinzuwerfen - wenn überhaupt noch geöffnet war). Adresse: Uliza Weteranow Truda 60/1.
Wir hatten nur etwa 1,5 h Zeit für unser Gelage, konnten uns so etwas miteinander vertraut machen (Männerund Frauen getrennt voneinander) und die Gelegenheit, Fotos von einer schönen Banja zu machen. Kurz vor Mitternacht fuhren wir zurück.
Dann noch im Hotelzimmer die E-Mails checken und was für meine Kunden organisieren und ein bischen russisches Fernsehen (gute Übung zum Auffrischen der Russischkenntnisse). - Ein Blick aus dem Fenster - gar nicht richtig dunkel. Weiße Nacht zwar nicht, aber ungewöhnlich hell doch. Das störte meinen Schlaf aber keiner Weise. Unser Zimmer befand sich übrigens im 12. Stockwerk.
Donnerstag, 4. Juli 2019
Vor dem Frühstück: Was ziehen wir heute an? Temperaturen zwischen 20 und 25 °C waren angesagt.
Frühstück, zusammen an einem Tisch mit drei Männern, mit denen ich abends zusammen schon Wodka getrunken habe. Gutes Frühstück. Eine Theke hat warme Speisen, wie Mittagessen. Ich mag es aber morgens eher süß als deftig und bediente mich daher bei der anderen Theke. .....
Soweit Teil 1 des Reiseberichts.
Vermutlich brauche ich zur Beschreibung der Reise noch mindestens zwei weiteren Teile. (Diese Informationsreise ging bis zum 8. Juli, doch meine Reise ging noch eine Woche weiter ...)
Diesen Teil werde ich gelegentlich noch um Bilder und Links (zu noch mehr Bildern) ergänzen.
Teil 2 muss noch geschrieben werden. Und noch viele Bilder müssen editiert werden. Ich kann auf eine große Menge zurückgreifen. Wir hatten 3 fleißige Fotografen dabei.