In Stawropol fiel vorgestern farbiger Schnee. Das meldeten vorgestern einige russische Nachrichtenagenturen. Die Farbe des Schnees war rosa bis braun. Ich fand die Meldung gestern auf der Seite des Verbraucherschutzportals Potrebitel.net.
Danach meldete der Pressedienst der regionalen Verwaltung des Föderalen Dienstes für die Aufsicht über den Schutz der Verbraucherrechte und des Wohlergehens der Bürger der Russischen Föderation (Rosprebnadsor), dass die Behörde im Laufe des gestrigen Tages zahlreiche Anfragen von Einwohnern der Stadt Stawropol und des Gebiets Stawropol und Spakowskogo Kreis zu der ungewöhnlichen Farbe des Niederschlags erhielt. Nach Information von Rosprebnadsor wurden keine Havarien in Betrieben Stawropols oder den umliegenden Gebieten des Kreises festgestellt. Zurzeit untersucht ein Labor des Zentrums für Hygiene und Epidemiologie in der Region Stawropol Proben der Luft und des Niederschlags. Die Ergebnisse werden später bekanntgegeben.
Die Untersuchung wird so vier oder fünf Tage dauern, las ich in der gestrigen Meldung auf der Website der "Stimme Russlands" (Radiosender). Von Seiten des Labors hieß es, der Schnee sei gesundheitlich unbedenklich. - Ich würde dem wenig Glauben schenken.
Weiter fand ich heraus, dass der Schnee auch auf dem Krasnodar Kraj niederging und in Pjatigorsk (Ausgangspunkt für viele Gruppenreisen zum Elbrus). Es wird bereits gemunkelt, die Offiziellen werden als Ergebnis verkünden lassen, dass für die Farbe des Schnees der Saharawind die Ursache ist.
Eine kleine Recherche von mir ergab, dass vorige Woche schon graugelber Schnee in der Amur-Region niedergegangen ist. Der Amur ist ein großer Fluss, der zu China die Grenze bildet. Die lokalen Wetterberichterstatter versicherten ziemlich schnell, dass es keine Havarien gegeben habe. Schuld an der Farbe mag ein Zyklon aus der Mongolei haben, der den Sand der Wüste Gobi mitnahm.
Im Februar 2007 gab es schon einmal farbigen Schnee vom Himmel, und zwar im Gebiet Omsk. Damals fiel gelber Schnee. Jener Schnee wies ölige Flecken auf und roch merkwürdig. Es wurde gerätselt, ob die Ursache ein Industrieunglück war. In der Region gibt es zahlreiche Öl- und Gas-Raffinerien. Aber manche Nachrichtenmagazine schrieben den gelben Schnee dem Sand Kasachstans zu. Da habe es kürzlich einen Sandsturm gegeben.
Im Gebiet Stawropol gibt es ebenfalls viel chemische Industrie. Mineraldünger werden hier produziert. An Bodenschätzen gibt es in der Region viel Erdöl, Erdgas und uranhaltiges Erz. Bei der Gelegenheit überrascht ein Blick auf Wikipedia. Da steht bisher auf der deutschsprachigen Seite nur wenig über Stawropol, nichts über die Wirtschaft in der Stadt.
Dass Abwässer und Chemikalien in Bäche und Flüsse geleitet werden, kommt häufig vor. Wenn man das als Normalität ansieht, hat es wohl keine Havarie gegeben. Vielleicht ist die Ursache Eisenoxid.
Warum denn nicht die nächsten Winterspiele in Krasnaja Poljana mit Schnee etwas bunter gestalten?! Die Farben Russlands sind rot, weiß und blau. Das wäre eine olympische Neuerung.
Ergänzung, 15.02.2012 (Samstag)
In dieser Woche ist in Omsk wieder farbiger Schnee gefallen, zweimal, am ersten Mal am Mittwoch. Dieses Mal war der Schnee schwarz.
Wieder haben die Behörden verlauten lassen, dass dieser Schnee gesundheitlich ungefährlich sei, berichtet Ria Nowosti gestern. Nun wird der Schnee untersucht. Verursacher dafür könnte ein lokales Kohlekraftwerk "Omsktekhuglerod" sein oder das Wasserkraftwerk Nr. 5.
Im Sommer dieses Jahres hat es in Omsk Niederschlag eines weißen Pulvers gegeben. Es stellte sich heraus, dass das von einer Gas-Raffinerie von Gazprom herrührte. Die Raffinerie wurde dafür bestraft, beteuerte aber ihre Unschuld.
Quelle:
http://www.themoscowtimes.com/news/article/black-snow-falls-in-omsk/473113.html
Ergänzung, 20.01.2013
Gestern meldete sich der Berliner Biologe Dr. Mark Benecke auf Radio 1 zum Blutregen in Indien zu Wort.
Hier kann man den Podcast vom 19.01.2013 mit ihm anhören (6 min 37 sec): http://www.radioeins.de/archiv/podcast/die_profis_benecke.html ("Beweise für außerirdisches Leben gefunden?")
Voriges Jahr Anfang Juli hat es wieder roten Regen in Indien gegeben. Nicht zum ersten Mal. 2001 hat es im Sommer 2 Monate lang roten Regen, Blutregen, gegeben, wie die Inder sagen. Es ging um die Frage, ob in dem Regenwasser außerirdische Substanzen enthalten sind. Hierzu gleich noch ein Link zu Kopp online. Benecke vermutet Algen (von der Erde) als Verursacher der roten Farbe, Trentopolia-Alge. Die könnten bei einem Einschlag eines Meteoriten aufgewirbelt worden sein oder durch einen Blitzeinschlag und so sich über einen längeren Zeitraum in der Luft halten.
Inder hatten 2001 berichtet, auch gelben, schwarzen und sogar grünen Regen gesehen zu haben, schreibt Andreas von Rétyi in seinem Artikel "Als roter Regen über Indien fiel – Was geschah im Juli 2001?".
Ergänzung, 03.01.2015
Gestern gab es wieder Meldungen über orangen bis gelben Schnee in der Stadt Saratow. Viele Einwohner riefen besorgt bei der Stadt an. Ein Wetterspezialist erklärt, dass hier Sand aus der Sahara mit einem Zyklon bis Saratow transportiert worden ist. Es besteht keine Gefahr.
Quelle: RT am 02.02.2015, http://rt.com/news/228695-saratov-russia-orange-snow/