0. Prolog
Vorweg schicken möchte ich meine Erfahrungen, dass allgemeine touristische Informationen zu Sotschi und zur russischen Schwarzmeerküste vielfach von Reiseveranstaltern und Reisebüros ohne Beachtung von Urheberrechten kopiert worden sind (ich meine jetzt gar nicht: von mir). Wer ursprünglich mal den Werbetext zu Sotschi ("Das endlose blaue Meer ...") geschrieben hat, habe ich noch nicht herausgefunden. Es gibt hier viele Google-Treffer mit dieser Formulierung. Leider straft hier Google den "duplicate Content" kaum ab. Ich bin darum bemüht, möglichst ohne Absätze "abzukupfern" relevante Informationen zusammenzutragen, wobei meine eigenen Erfahrungen in Sotschi (Aufenthalt im Herbst und Frühjahr) stark mit in meine Texte in diesem Blog einfließen.
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1. Lage, Klima und noch mehr Geografie
Sotschi befindet sich in der Moskauer Zeitzone. Diese Zeitzone unterscheidet sich von der mitteleuropäischen Zeitzone um zwei Stunden, d.h. es ist in Sotschi zwei Stunden später als in Deutschland. Sommer- und Winterzeit galten bis zum Herbst 2011 in derselben Periode wie in Deutschland. Seit 2011 ist die Umstellung auf die Winterzeit abgeschafft, so dass die Zeitdifferenz in der Winterzeit drei Stunden beträgt.
Der Großraum Sotschi liegt in einer subtropischen Klimazone, geschützt von kalten Winden aus dem Norden durch die nordwestlichen Ausläufer des Kaukasus. Die 343.300 Einwohner hier glauben, dass der Elbrus der höchste Berg Europas ist. Ich habe im Geografie-Unterricht gelernt, dass es der Mont Blanc ist. Die Sotschier zählen sich also zu den Europäern.
Unter Geografen ist umstritten, wo die Landgrenze zwischen Europa und Asien südlich des Urals liegt. Ich vertrete die Auffassung, der Kaukasus zählt nicht zu Europa. Demnach könnte Sotschi gerade noch so der letzte Zipfel im Südosten Europas sein, während der Bergort Krasnaja Poljana schon zu Asien zu rechnen ist. Wenn man von Sotschi aus die Schwarzmeerküste entlang fährt, über Tuapse, Gelendjik und Anapa, kann man den Kaukasus (also Asien) gerade noch meiden. In Tuapse und bei Gelendjik reicht das Gebirge aber sehr nahe an die Küste heran und die Autobahn südöstlich von Gelendjik steigt doch schon etwas übers Meer hinauf an.
In der Urlauberstadt Gelendjik und (noch mehr) in der wichtigen Hafenstadt Noworossijsk wehen oft kräftige Winde. Ich habe sie selbst gespürt im Oktober.
Die Berge verhindern nicht nur, dass die warme Luft nach nördliche Richtungen abzieht, sondern sorgen auch reichlich für Frischwasser für die Küstenbewohner und deren Gäste. Viele Flüsse muss die Eisenbahnlinie von Krasnodar aus nach Sotschi und Adler überqueren, nachdem sie hinter dem Bergpass von Krasnui Kljutsch die Schwarzmeerküste erreicht und nach Südosten der Küstenlinie folgt.
Das Meer nagt an der Küste und droht die Eisenbahnlinie an mehreren Stellen zu unterspülen. Die Bahnlinie lässt sich nicht so einfach weiter nach hinten ins Land verlegen. Davon abgesehen ist es auch toll, so nah am Meer entlang zu fahren.
Wegen der Berge gibt es bisher auch nur wenig Straßen, über die man mit dem Auto nach Sotschi fährt. Die wichtigste ist die Straße aus Krasnodar über Gorjatschij Kljutsch, die in Djugba das Schwarze Meer erreicht. Von hier aus sind es bis Sotschi noch 162 km auf der M27. Mehr zur Geografie der Schwarzmeerküste lesen.
Die benachbarte Republik Adygea war bisher ziemlich abgeschnitten von Sotschi. Man muss noch einen großen Bogen über Tuapse fahren. Aber an der Passstraße von Südadygea nach Krasnaja Poljana soll gebaut werden. Sie soll zur Winterolympiade 2014 die Schneezufuhr (mit Lastkraftwagen) aus den höheren adygeischen Bergen sicherstellen. Die Obstbauern der armen Republik bekommen einen kürzeren Weg, um in Sotschi ihre Garten- und Feldfrüchte zu verkaufen. - Allerdings hat man im April 2011 noch nicht mit dem Bau dieser Straße von Rosa Chutor (hinter Esto Sadok bei Krasnaja Poljana) begonnen.
Die Vegetation ist sehr vielfältig, auch wenn man von den künstlich angelegten Gärten (Dendrarium, Gartenmuseum mit dem Baum der Freundschaft und Parks (Park der südlichen Kulturen in Adler) absieht. Es wachsen Palmen und es gedeihen Zitrusfrüchte. Getreidefelder sah ich keine.
Im Oktober, außerhalb der Hochsaison, kann man noch sehr schönes Sommerurlaubswetter genießen. Man kann aber auch schon Pech haben und es ist mehrere Tage hintereinander nass und kühl. Dann können die Straßen in Sotschi unter Wasser stehen, denn schnell sind die Abwasserleitungssysteme überlastet. Dann wird die Fortbewegung zu Fuß teilweise schwierig.
Der größte Fluss in Sotschi (im zentralen Teil) ist der Fluss Sotschi. In der Nachbarstadt Adler mündet der Bergfluss Msymta ins Schwarze Meer. Das ist der größte Fluss in Großsotschi. Hier entsteht zur Zeit ein Hafen neben der Flussmündung. Der sollte im Mai 2011 fertig sein. Der Plan ist nicht einzuhalten. Der Bau am Hafenbecken dürfte noch mehrere Monate dauern (Stand: 24.4.2011). Hier kann man das Geräusch des Dam(m)pfhammers hören (von mir aufgenommen), der Pflöcke in den Meeresboden schlägt.
Durch das Tal der Msymta fährt man in den Bergort Krasnaja Poljana.
Monatliche Durchschnittstemperaturen
Monat / Luft / Wasser
Jan. 10 8
Feb 12 10
Mar 15 11
Apr 18 12
Mai 22 16
Jun 26 21
Jul 28 25
Aug 29 27
Sep 25 24
Okt 22 22
Nov 15 14
Dez 12 10
2. Feiertage
2.1. Russische Feiertage
1. Januar Jolkafest
1. bis 10. Januar 2011 Weihnachtsferien
2.2. Sotschier Feiertag
21. November - Der Geburtstag Sotschis.
Die Stadtgeburtstagsfeier ist neu. Auf der neuen Website Sotschi Online las ich, dass man den Tag jetzt im November 2010 erstmalig feierlich beging.
3. Verkehr in Sotschi
3.1. Flughafen
Sotschis Flughafen befindet sich am Rande der Stadt Adler, an der Straße nach Krasnaja Poljana. Man erreicht ihn mit Bus, Marschrutka oder Taxi. Busse oder Marschrutkas der Linie 105 fahren einerseits nach Sotschi Zentrum, andererseits nach Krasnaja Poljana. Die Linie 135 beginnt in Adler Zentrum und führt ebenfalls nach Krasnaja Poljana, über einen Halt am Flughafen. Die Marschrutka und PKW haben 15 Minuten für den kostenlosen Aufenthalt zum Entladen und Beladen. Ab der 16. Minute muss man an der Schranke zahlen.
Der Flughafen ist in den letzten Jahren von Bazel Aero, einem Tochterunternehmen des Konzerns Basowoje Element, runderneuert worden und kann jetzt viel mehr Passagiere abwickeln (Das Logo von Basel Aero prangt auf der Bordkarte des Flughafens Adler). Im Sommer 2010 ist das renovierte Gebäude endlich eröffnet worden. [Ergänzung 16.9.12: Im März 2012 wurde eine zweite Landebahn zur Nutzung freigegeben und die bestehende Landebahn um 300 Meter verlängert. Jetzt können auch Langstreckenflugzeuge landen.]
Hier kann man PKWs buchen. Im Mietwagenmarkt kann man sich PKWs aussuchen und reservieren, die man entweder am Flughafen oder im Zentrum von Sotschi abholen kann.
Austrian Airlines fliegt mehrfach wöchentlich zwischen Sotschi und Wien. Austrian Airlines fliegt aus mehreren deutschen Städten über Wien nach Sotschi. Ein Büro von Austrian Airlines befindet sich in einem Bürogebäude an der Uliza Konstituzii 18 (am Südufer des Sotschiflusses), Büro 301. Tel.: 8-800-700-80-80.
Aus Berlin gelangt man mit Aeroflot vom Flughafen Schönefeld über Moskau Scheretmetjewo nach Sotschi.
Aeroflot Don, eine Tochtergesellschaft von Aeroflot, fliegt die Strecke Sotschi - Frankfurt am Main.
Web: www.sochi-airport.com
3.2. Der Bahnhof Sotschi
Das Bahnhofsgebäude des Hauptbahnhofs ist prächtig und ein beliebtes Fotomotiv. Es wurde Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts gebaut. Neben dem Hauptbahnhof befindet sich der Busbahnhof von Sotschi.
Weitere Fern-Bahnhöfe südlich vom Hauptbahnhof befinden sich in: ...
... südlich vom Hauptbahnhof:
Mazesta, Chosta, Adler,
... nördlich vom Hauptbahnhof:
Dagomys, Loo, Lasarewskoje.
Nachtrag, 25.04.2014: In Adler ist am 26.09.2013 ein neuer Bahnhof eingeweiht worden. Der ist neben dem alten gebaut worden und gilt nach den Winterspielen 2014 als überdimensioniert. Selbstverständlich ist das einer der modernsten Bahnhöfe Russlands.
3.3. Bahnfahren in Sotschi
In Sotschi wird seit Jahren eine zweite Eisenbahnlinie gebaut, die etwa parallel zur Küste verläuft, jedoch weiter von ihr weg. Ich sah einen Bauabschnitt. Auf dieser Strecke wird dann ein Zug fahren, der von Siemens gebaut wird, die "Lastotschka" (Schwälbchen). Ich sah ihn in 2010 schon in Henningsdorf (bei Berlin) stehen, auf dem Werksgelände von Bombardier.
Ergänzung 16.09.2012. Die neue Strecke wird schon befahren, aber mit einem Zug russischer Produktion. Ein Gleis ist fertig, das zweite auch schon zwischen Sotschi und Chosta. Einige Kilometer sind in von Chosta in Richtung Adler zu verlegen. Die Siemenszüge sind derzeit noch nicht in Sotschi angeliefert worden. Weitere Neuigkeiten im Artikel Neuer Bahnhof in Adler ...
[Aktualisierung 16.02.2017: Im Februar 2017 kostet eine Fahrkarte für die Lastotschka von Adler nach Sotschi Bahnhof (oder umgekehrt) 90 Rubel.]
Damit Sie eine Ahnung davon bekommen, wie lange eine Zugfahrt nach Sotschi von der Gebietshauptstadt Krasnodar aus dauert, hier mal ein Beispiel.
3.4. Anreise und Abreise mit Zug (Fahrplan Frühjahr 2008)
Die Zugverbindung nach Zentralrussland führt bis Tuapse im Nordwesten weiter an der Küste entlang, wendet sich dann von der Küste ab, führt dann über einen Pass bei Krasnui Kljutsch über Ausläufer des Kaukasus.
Seit 2010 existiert wieder eine Zugverbindung von Moskau aus bis Suchumi, die Hauptstadt Abchasiens, über Sotschi. Die Strecke in Abchasien ist sehr schön. Die Städte Gagra und Pizunda sind sehenswert, allerdings vom Krieg gezeichnet.
Zur Zeit wird eine Eisenbahnstrecke von Adler nach Krasnaja Poljana gebaut. Dadurch hat das Tal der Msymta jetzt seine Reize verloren.
Zug Nr. 641: Rostow - Adler, über Krasnodar
Abfahrt in Rostow: 20.19 Uhr
Abfahrt in Krasnodar: 1.20 Uhr; Ankunft/Abfahrt Gorjatschi Kljutsch: 2.24/2.58 Uhr
Ankunft/Abfahrt Sotschi: 7.38/7.48 Uhr
Ankunft Adler: 8.23 Uhr
Rückfahrt nach Rostow
Abfahrt in Adler:18.29 Uhr
Ankunft/Abfahrt Sotschi: 19.12/19.25 Uhr
Ankunft Rostow: 7.22 Uhr
3.5. Fähren
3.5.1. Meeresbahnhof
Das Hauptgebäude des Meeresbahnhofs erinnert mit seiner Turmspitze stark an die Admiralität in St. Petersburg. Das war kein Zufall.
Seit Herbst 2010 kommen häufiger große Kreuzschiffe mit Gästen aus der Europäischen Union an. Der Grund dafür ist, dass Touristen, die Gäste für 3 Tage sind und übers Meer anreisten, kein Visum mehr benötigen, allerdings ein Tages-Exkursionsticket, was bedeutet, dass sich Gäste nicht allein an Land bewegen dürfen, sondern nur in organisierten Gruppen. Damit lohnt es sich für die Kreuzfahrtgesellschaften, Sotschi in Rundfahrten auf dem Schwarzen Meer mit einzubinden.
(15.4.2011:) Zur Zeit kann man als Spaziergänger nicht an den Kai im Hafen herankommen, von wo aus die Schiffe nach Georgien abfahren. Es wurde abgesperrt. Der Kai soll jetzt womöglich renoviert werden. Oder es ist eine Sicherheitsmaßnahme, mit der Kontrolle für Fährpassagiere vorgezogen wurden.
3.5.2. Verbindung zur Türkei
Drei Auto-Fähren fahren zwischen Sotschi und der türkischen Stadt Trabzon. Die Überfahrt mit den schon älteren Schiffen dauert 10 bis 12 Stunden. Die Fährschiffe heißen Apollonia II, Prizessa Wiktoria und Erke. Laut Fahrplan im Oktober 2006 kam die Apollonia II in Sotschi mittwochs und samstags an und fuhr nach Trabzon donnerstags und sonntags ab. Die Prinzessin Viktoria kam in Sotschi dienstags und freitags an und fuhr am Mittwoch und am Samstag ab.
Die Erke fuhr nach dem Fahrplan unregelmäßig ab; man wartet, bis die Fähre möglichst voll ist. Die Erke bot die besten Preise: ein Sessel für 1.700 Rubel und ein Kajütenplatz für 2.550 Rubel, Transport leichter Autos: 9.800 Rubel (jeweils einfache Fahrt).
Preise der Apollonia II:
Sessel: 1.950 Rubel, Kajüte 2. Klasse: 2.360 Rubel, Kajüte 1. Klasse: 2.510 Rubel, Luxus: 3.210 Rubel.
Preise der Prinzessin Viktoria:
Sessel und Platz in der Kajüte: 2.100 Rubel (einschließlich zweimaliger Beköstigung). Transport leichter Autos: 10.500 Rubel.
Trabzon verfügt über einen Flughafen. Mit einem Flug nach Trabzon und der Fähre nach Sotschi hätte man eine Alternative zum Flug mit Austrian Airlines über Wien nach Sotschi.
3.5.3. Verbindung nach Georgien
Nach Georgien gibt es zwei Fährverbindungen, nach Poti und Batumi. Möglicherweise werden beide mit einem Fährschiff im Dreieck abgewickelt. Als Westeuropäer darf man aber von Sotschi aus nicht ein- und ausreisen. Von Georgien muss man eine Fähre nach Trabzon (vielleicht auch Hopa in der zu Georgien angrenzenden Region) nehmen, um von dort aus nach Sotschi zu fahren.
3.5.4. Weitere Verbindungen
Mehr und auch aktuellere Informationen zu Fähren im Schwarzen Meer finden Sie in meinem Artikel Russische Fährgesellschaften und europäische Fähren nach Russland unter 2. Schwarzes Meer.
3.6. Straßenverkehr
Die wichtigste Straße in Sotschi ist die Fernstraße, die entlang der Küste verläuft. Das ist die M27. 2008 war sie noch nicht überall mindestens 4-spurig ausgebaut. In Sotschi lässt sie sich auch kaum einfach vierspurig ausbauen, weil Mauern und Häuser sie an einer Stelle einkeilen. Da sich die Stadt an der Küste entlang erstreckt und wegen der Hügel, die nordöstlich (also landseitig) der Küstenstraße sehr zersiedelt sind, der Straßenverkehr zu schnell zunahm, fehlt es an Entlastungsstraßen für die Richtung Adler - Sotschi Zentrum. [Im April 2011 kann man auf die Umgehungsstraße in Höhe der Polizeikontrollstelle im Norden Sotschis rauffahren und dann bis mindestens Chosta fahren. Man wundert sich, dass die Straße, obwohl so neu, so uneben ist, vor allem im Tunnel.] Es gibt weder Straßenbahnen noch einen S-Bahn-Verkehr. Selten fahren Elektritschkas von Sotschi nach Adler und dann auch noch sehr langsam. Das ist mit einer S-Bahn nach deutschen Maßstäben nicht vergleichbar.
Ergänzung 15.4.2011. Inzwischen wurde die Umgehungsstraße von Sotschi (nördlich des Flusses Sotschi) bei der Donskaja Uliza bis Adler fertiggestellt und freigegeben.
Staus rauben den Einwohnern und Besuchern viel Zeit. Am Vormittag staut es sich stärker stadteinwärts, vor allem von etwa 8.00 bis 10.00 Uhr, zum Abend hin (16.00 bis 18.00 Uhr) stadtauswärts Richtung Adler. Wer in Adler wohnt und in Sotschi Zentrum arbeitet, kann nur schlecht abschätzen, pünktlich zur Arbeit zu kommen.
Weiter in Richtung der Berge wird von Adler aus eine Entlastungsstraße (bzw. Autobahn) gebaut, die zur Winterolympiade 2014 fertigt sein muss.
Der Zustand der Straßen jenseits der Küstenstraße ist - deutlich verbesserungsfähig. Z.B. sind die Stellen, wo es Gullis gibt, oft vertieft und nicht eben. Das Abwassersystem ist bei starken Regengüssen überlastet und die Straßen stehen dann in Sotschi plötzlich mehrere Zentimeter hoch unter Wasser. Als Fußgänger braucht man da Gummistiefel.
Katastrophal ist die Straße nach Plastunka im April 2011. Der verwendete Kies ist sehr grob, viele große Löcher. Man sollte einen Geländewagen fahren. Am schlimmsten ist der Zustand meistens im April, nach den Winterfrösten, bevor die Straße wieder einigermaßen ausgebessert wird. Warum man hierher überhaupt fahren sollte? Hier befindet sich der höchste Wasserfall von Sotschi - der Orechowski-Wasserfall. Er ist 33 Meter hoch. Das Wasser stürzt in den Fluss Sotschi.
Die M27 von Sotschi nach Lasarewskoje und immer weiter nach Tuapse ist sehr kurvenreich und es geht auf und ab. Das ist vergleichbar mit dem Highway Number 1 in Kalifornien. Aber der Straßenzustand ist hier in Sotschi schlechter. Und es gibt wahnsinnig viel Verkehrs-Polizei an der Straße. Die Polizisten sind sehr streng. Das Überfahren des Mittelstreifens kann leicht den Führerschein kosten für 2 Jahre, sagte mir ein Freund.
3.6.1. Busbahnhof
Neben dem Bahnhof befindet sich der Busbahnhof. Es gibt Fernbuslinien und Nahverkehrsbusse. Es gehen Busse entlang der Schwarzmeerküste, über Tuapse nach Djugba, wo sich die Straße gabelt. Busse fahren weiter entweder an der Küste nach Gelendjik, Noworossijsk und Anapa oder in die Hauptstadt des Krasnodar Kraj, Krasnodar.
Es fahren auch Busse nach Abchasien. Sie können aber keine westlichen Ausländer über die Grenze nehmen (Stand 2010).
3.6.2. Busse in der Stadt, Marschrutka
Vom Bahnhofsvorplatz des Hauptbahnhofs in Sotschi fahren die Marschrutka-Linien 100, 123, 125, 167 und 187 (Markt) nach Adler (laut meines Reiseführers noch weitere Linien). Ein Minibus zum Airport trägt die Linie 105. Er fährt weiter bis Krasnaja Poljana und zurück bis Sotschi Hauptbahnhof. Vom Busbahnhof nebenan fährt auch ein richtiger Stadtbus mit der Nummer 105 (grüne Farbe) über den Flughafen bis nach Krasnaja Poljana.
Eine Strecke nach Adler oder zum Airport in Adler kostete im Herbst 2006 20 Rubel, aber im April 2011 schon 40 Rubel. Die Marschrutka 105 bis Krasnaja Poljana kostet im April 2011 80 Rubel, aber bis Esto Sadok 90 Rubel. Die Minibusse fahren alle 20 Minuten, allerdings nach Krasnaja Poljana seltener, nur etwa alle 45 bis 60 Minuten.
Innerhalb von Sotschi (zentraler Bezirk) bzw. Adler kostet die Fahrt aktuell (April 2011) mit der Marschrutka 14 Rubel, mit einem Bus 10 Rubel (Vergleich: in Tuapse kostet der Bus in der Stadt nur 7 Rubel und die Marschrutka 10 Rubel). Eine Fahrt von Sotschi nach Adler kostet mit der Marschrutka 40 Rubel, von Chosta nach Adler oder Sotschi jeweils 20 Rubel.
Aktualisierung 16.02.2017: Eine Fahrt von Adler nach Sotschi mit schnellem Bus (der nicht überall hält) kostet jetzt 50 Rubel. Innerhalb von Adler, z.B. vom Olympischen Park bis zum Jahrmarkt, kostet 19 Rubel mit Bus.
Eine Fahrt mit Bus aus Rosa Chutor (von der Seilbahn nach Rosa Plato/zum Aibga) nach Adler kostet 175 oder 185 Rubel; eine Fahrt bis Gorki Gorod (Gornaja Karusell, 2 Stationen) kostet 26 Rubel für den Bus.
3.6.3. Taxi
Ein Taxi ist kaum schneller als eine Marschrutka. Alle müssen sie im Stau stehen. Eher für Routen, bei denen es von der Küstenstraße weiter weg geht und umgekehrt, werden sich Situationen ergeben, wo man sich mal eines nimmt, wenn zur Hand. In der Nacht verlangen viele Taxifahrer unrechtmaessigerweise den doppelten Fahrpreis.
Grundsätzlich hatte ich bereits allgemein etwas zur Taxibenutzung geschrieben (im Artikel St. Petersburg Touristinfo).
Taxinummern:
Taxi Glakson: 500-100; 500-200
Taxi Gera: 234-50-50
Taxi Wodnik: 211-0211; 252-38-08; 8-918-150-21-99
oder 555 555.
Weil wir gerade bei Nummern sind ...
4. Telefon
4.1. Wichtige Telefonnummern
01 - Feuerwehr
02 - Polizei
03 - Schnelle medizinische Hilfe
04 - Havarie, Gasleck
09 - Telefonauskunft
2685449, 2685921, 2193769 - Rettungsdienst
2303177 - Evakuierungstransport
? - Kliniken/Hospitäler
4.2. Telefonieren in Sotschi
Ich empfehle sehr, dass Sie sich nach Ihrer Ankunft in Sotschi eine Simkarte mit einem lokal günstigen Tarif besorgen. Zur Zeit gibt es so einen von Tele 2, da kostet die Minute nur 9 oder 10 Kopeeken (Stand April 2011). Wenn Sie keine russische Sim-Karte zum Telefonieren haben, auch kein Hoteltelefon benutzen können, liegt es am nächsten, von der Wohnung Ihrer Gastgeber aus anzurufen oder in ein Postamt zu gehen oder zu einer Fernsprechstelle. Das Hauptpostamt in Sotschi befindet sich am Kurortny Prospekt in Höhe der Uliza Worowskogo (auf der anderen Seite des Prospekts das Kino "Sputnik").
4.2.1. Auf dem Postamt telefonieren
In Adler befindet sich das Hauptpostamt auch zentral, an der M27.
Dort habe ich auch schon telefoniert, nämlich mit dem Linienbusunternehmen in Lugansk, über das ich bereits geschrieben hatte. Bei diesem Telefonat assistierte mir ein Freund aus Adler. Der Ablauf war wie folgt: Wir meldeten mein Gespräch an, nannten dabei die Telefonnummer und die vermutliche Dauer des Telefonats. Daraufhin berechnete die Frau am Schalter den Tarif. Den bezahlte ich schon mal und bekam einen Zettel mit der Nummer der Telefonzelle, die ich benutzen sollte. Zu jener Tageszeit war wenig Betrieb, fast alle Zellen waren leer. In der Zelle wählte ich die Nummer an.
Ich glaube mich erinnern zu können, dass nach der von mir angegebenen Zeit das Gespräch unterbrochen worden war. Das vorausbezahlte Geld war aufgebraucht. Es war aber noch nicht alles geklärt und ich musste noch weiter telefonieren. Also musste ich mir noch einmal am Schalter ein paar Minuten einkaufen. - Ja, so umständlich war es. Daraus schließen wir, dass das Festnetztelefonnetz veraltet ist. Mit der Prepaidzahlung möchte man vermeiden, dass der Kunde aus der Zelle das Gebäude verlässt, ohne das Gespräch am Schalter zu bezahlen. Einfacher wäre ein Münzgerät bzw. Kartentelefon in der Zelle. Aber das Telefonnetz bedarf wohl noch menschlicher Dispatcher oder und das Geld reicht vielleicht nicht für die Investitionen in moderne Telefonzellen.
Es passiert häufig, dass ich, wenn ich aus Deutschland nach Russland anrufe, noch jemand Drittes in der Leitung habe - sprechen höre, meine ich, nicht den Geheimdienst.
4.2.2. Anruf von der Wohnung aus
Am günstigsten ist es, wenn Sie sich in einem Mobilfunkladen oder an einem Kiosk eine spezielle Wertkarte aus Plastik kaufen, die eine code-Nummer enthält. Sie rubbeln sie frei und geben sie in das Festnetztelefon ein. Nach Deutschland gibt es so wirklich günstige Tarife und wenn Sie so telefonieren, wird das Gespräch nicht vom Telefonprovider Ihres Gastgebers abgerechnet. Sie fragen also beim Kauf der Plastikkarte nach Telefonaten nach Deutschland!
Nummer ins Ausland wählen
Innerhalb Russlands wählt man für Ferngespräche zunächst die "8", dann die Vorwahl der jeweiligen Stadt und die Rufnummer Ihres Adressaten.
Die Vorwahl für Sotschi (und auch für Adler) lautet 8622.
Für ein Auslandsgespräch wählen Sie zunächst die "8", warten dann auf einen langen Ton und wählen dann die "10" für Auslandsgespräche, anschließend die Vorwahlnummer für das gewünschte Land (für Deutschland: 0049 oder +49) und anschließend die Ortsnummer ohne die Null (nur zu wählen bei deutschen Inlandsgesprächen).
-- 03.06.2011: Es gibt jetzt den zweiten Teil Sotschi Touristinfo u.a. mit Banken, Kunst und Kultur. --