Jetzt gibt es im Blog mal was auf die Ohren!
Meine Top 10 der Reisemusik.
Mein Hauptanliegen von Anbeginn war es mit diesem Blog, anderen Reisefreunden was zu zeigen und zu erzählen, was Ihnen hilft, mit guten Gefühlen zu reisen.
Zum Reisen, zum Abschalten vom Alltag oder Ausblenden des Großstadtkrachs in der S-Bahn, gehört für mich die Musik dazu. Man kann die Musik auch hören, wenn man nicht lesen kann (was ich auch ständig in der S-Bahn tue), weil man zu müde ist, es dunkel ist oder zu eng und geschubst wird. In solchen Fällen wirkt Musik wie Watte und lenkt ab und macht mich auch weniger empfindlich und aggressiv gegenüber anderen Personen und ihren Tieren neben mir.
Musik trägt daher zur Deeskalation bei - wenn sie nicht andere stören würde, weil die Ohrenstöpsel nicht genug dämpfen...
Die Sammlung hier ist über fast zwei Jahre gereift - wie viele andere Artikel, die als Entwurf ihrer Veröffentlichung darben. Da sind Musiken dabei, die ich schon vor 20 Jahren schätzte, und heute immer noch. - Zeitlose Musik - für die Fahrt mit dem Bus oder mit der Bahn oder im Flieger natürlich (Aber da ist man abgelenkt von den Nachbarn, die auf ihren iPads die neuesten Kinofilme kucken).
Einige oder gar die meisten Musiker und Gruppen sind wahrscheinlich vielen meiner Leser hier nicht bekannt, aber sehr gut zum Träumen, wenn man für elektronische Musik offen ist.
Auf eine Reihenfolge kann ich mich nicht festlegen. Was ich gerade hören will, hängt vom Augenblick ab, vom (Reise-)Gefühl (und was ich unterwegs dabei habe). Nur wegen der Übersichtlichkeit zähle ich hier von 1 bis 10 (statt von 10 bis 1).
Ost im Puls - Reisemusik-Top Ten
1. The Orb - Album Orblivion
(Island Records 1997). Wer hinhört, hört auch russische Worte. Auch andere Alben sind Meisterwerke. Z.B. Cydonia (CD in St. Petersburg gekauft :-)
Mit dabei hinter Mastermind Alex Patersen (UK) ist oft der in der Schweiz geborene Thomas Fehlmann, der in der Nacht vom Freitag auf den Samstag auf Radio 1 lange zusammen mit Gudrun Gut ein Programm gestaltete, den Ocean Club. [30.7.2012: Kürzlich lief die 600. Sendung. Das war die letzte Sendung]. Er ist eine Größe der Berliner Technoszene, hatte auch von einem meiner Lieblingsmusiker was gelernt - Robert Fripp (King Crimson) und hat die NDW-Band Palais Schaumburg gegründet.
2004 erlebte ich The Orb in St. Petersburg auf einem Open-Air-Konzert während des Stereo-Leto-Festivals in einer weißen Nacht. Es gibt viele Fans in St. Petersburg.
2. Jazzanova - Album "Sound of the city Berlin",
... z.B. der Track "Complete Life".
Die zwei DJs von Jazzanova, Alex Barck und Matthias Hellwig, haben auf Radio 1 jeden Samstagabend ein 2-stündiges Programm mit tollen Mixen und sonst kaum im Radio zu hörenden Klängen und Rythmen. Macht süchtig. Hier geht es zur Playlist-Sammlung.
3. Omni Trio - Album "Skeleton Keys" (1997).
Vor allem Titel:"Sancturary" (Remastered) - sphärisch-melodiöser Drum ´n Bass, wunderbar zum Träumen im Bus und in der Bahn.
Und "Twin Town Karaoke" - sportiver, treibender Rhymus, mit funkiger Bassgitarre.
4. Public Image Limited (PIL) - "The Order Of Death" - leichter erinnerbar etwa so: "This is what you want, this is what you get"
Kraftvoller instrumentaler Hit aus den 80ern mit hoher Suchtgefahr. Bombasstisch. Passt auch zu Trainspotting. Lief aber in der Action-Serie Miami Vice und in Mulholland Drive von David Lynch, einem meiner Lieblings-Regisseure. Man kann es sich auf Youtube anhören, wenn man versteht, die GEMA zu umgehen (mit entsprechendem Plugin für Browser).
PIL war bei Rockern und Punkern beliebte Band, die noch mehr mit "This is not a lovesong" einen Hit hatten.
Vor wenigen Monaten hörte ich im Radio eine Musiksendung mit dem Sänger John Lydon (Künstlername Johnny Rotten), anlässlich der neuen Platte. Es gab eine Reunion. Auf Wikipedia steht 2012 als Veröffentlichungsjahr der Platte "This is PIL".
Im Mai 2016 ist Lydon wieder in Berlin mit PIL.
5. Prefab Sprout - Swoon (vor allem das Stück: "Cue Fanfare" über Schachwettkampf zwischen Bobby Fischer und russischen Großmeister; Fischer holte sich gegen Boris Spasski [Hier stehe ich neben Spasski in Dresden während der Schacholympiade] den Weltmeistertitel).
Von Prefab Sprout habe ich mehrere CDs und eine Platte. Als ganzes Album ist "Steve McQueen" noch besser, mit mehreren Charthits. Besseren Pop gibt es nicht!
6. Jean-Michel Jarre - Alben der 80er Jahre wie z.B. "Oxygen", "Equinox"
Er war auch in Berlin, gibt Konzerte mit großen Lichtshows und Feuerwerken. Habe mir sowas mal auf Youtube angesehen. Naja. Lieber sind mir die Platten aus den 80ern. Auch von Amiga gab es eine LP mit Stücken verschiedener Alben von ihm.
7. Kraftwerk - LP "Transeuropa Express"
Hiervon gibt es eine deutsche und eine englische Fassung. Hat mir Mitte der Achtziger ein neuer Mitschüler auf eine Kassette überspielt. Für Fahrten auf den Straßen empfehle ich mehr "Autobahn" und bei einer Fahrt durch die Nordukraine "Radioaktivität". Kraftwerk ist deutsches Kulturgut. Die Männer haben sich selbst ihre Musikinstrumente gebastelt.
8. Fila Brazillia - Album "A Touch of Cloth"
Z.B. der Track "The bugs will bite"
Mein Lieblings-Radio-DJ vom Kölner Sender 1Live, Klaus Fiehe hat über sie in seiner Sendung "Raum und Zeit" sinngemäß gesagt (ich habe es mitgeschnitten), alles, was die DJs von Fila Brazilia anfassen, ist feiner Stoff. Das ist sehr ideenreicher, pointierter Elektro, mit oft eingeflochtenen Elementen aus lateinamerikanischer Musik. In St. Petersburg habe ich auch eine CD erstanden.
9. Rockers Hifi - Mish Mash
Diese Formation von Soundtüftlern und Schwarzen mit Soul und Raggae im Blut habe ich durch Klaus Fiehe kennen gelernt. Wie Klaus Fiehe auch war Rockers Hifi in meiner Studentenzeit in Marburg im KfZ, einem Klub, in den vielleicht maximal 200 Leute reinpassen und wohin auch berühmte Musiker hinkamen (z.B. Debby Harry von Blondi oder Maceo Parker). Eines meiner besten Konzerte, auf dem ich eine Kassette von ihnen kaufte von einem Radiomitschnitt in einer Musiksendung eines französischen Senders, also eine Rarität. Der Verkäufer der CDs, Kassetten und T-Shirts erfüllte meinen Wunsch, dass auf einem Stück Papier mit der Beschreibung der Kassette alle Bandmitglieder (in der Konzertpause) unterschrieben und die Sängerin gab einen Kussmund mit Lippenstift dazu. Das bekam ich für 10 DM. Die Tracks sind meistens um die 8 Minuten lang und versetzen einen in einen Rauschzustand - wieder mal.
10. Steve Roach - Album "Innerzone" (mit Vidna Obmana)
Ambient (oder New H). Damit kann man schlafen, denn die Musik vermittelt eine geheimnisvolle Athmosphäre, ohne Rythmus. Musik zum Fallenlassen, zum Loslassen. Man entfernt sich schwebend von der Erde. Für Freunde von Schamanenmusik ein Tipp. Und Menschen auf der Suche nach sich selbst. Eine Reiseempfehlung für diese Freunde ist meine Reise zu den Dolmen des Schwarzen Meers.
Habe mir eben über Google Pictures die Bilder von ihm angesehen - und bei manchen eine Ähnlichkeit im Gesicht bemerkt.
Inspiriert von deutscher elektronischer Musik (Tangerine Dream, Klaus Schulze - Ich habe auch von denen Musik-LPs) erlernte er als Jugendlicher das Keyboradspielen. Er produzierte auch Platten mit den Kollegen des Genres Vidna Obmana und Robert Rich. Alle Musiker kann ich empfehlen. Hörte ich häufig in den 90ern auf Hessen 2 in einer Sendung über New H. Er setzt neben Synthesizern auch Didgeridoo und Trommeln ein.