[Vorige Seite...] Karbadino-Balkarien (mit Elbrus, höchster Berg im Kaukasus), Nordossetien, Tschetschenien, Berg-Karabach, Dagestan gelten.
Wer solch eine Behauptung aufstellt, dass Sotschi im Krisenherd Nordkaukasus liegt, sollte sich mal über die Diskussion informieren, ob Sotschi zu Europa oder zu Asien gehört, ob der Kaukasus zu Europa oder Asien gehört und warum (nicht). Die Stadt Adler zählt zu Sotschi und liegt - mit ihrem Küsten-Olympia-Sportkomplex - ebenfalls nicht im Kaukasus. Krasnaja Poljana befindet sich im Nordwestkaukasus und wurde bisher ausreichend vor Terroristen geschützt. Ein Bombenanschlag auf Masten einer Seilbahn am Elbrus kam es im Februar 2011 (ohne Personenschaden, 45 Gondeln stürzten ab) und zu einem Überfall auf eine Gruppe von Touristen (auf dem Weg zum Elbrus), von denen einige erschossen wurden, kam es im Februar 2012 in Karatschai-Tscherkessien (mit Tourismusgebiet Dombaital) und dort hatte man auch auf dem Gipfel eines Berges ein Waffendepot entdeckt. Man sollte sich schon informieren, wo die Grenze zwischen Sotschi als Urlaubsort im Krasnodarer Gebiet und dem schwer kontrollierbaren Nordkaukasus liegt, wohin eine Reise nicht empfohlen werden kann.
Von dieser Frage der geografischen Einordnung ist dann die Meldung zu unterscheiden, die heute wieder in den Medien zu hören und lesen ist, dass die Islamisten um Umarow damit drohen, Anschläge während der Sotschier Winterspiele verüben zu wollen. Die Städte Wolgograd und Stawropol, in denen es vor kurzem erst Terroranschläge gegeben hat, liegen übrigens auch nicht im Kaukasus, sondern nördlich davon. Jedem Touristen, der zur Olympiade nach Sotschi reisen möchte, rate ich schon dazu, sich mit der Region zur Reisevorbereitung zu beschäftigen. Es sollte generell normal sein, sich vor einer Reise auf das jeweilige Land vorzubereiten. Dazu sollte man sich aber nicht der manipulativen Massenmedien bedienen, für welche auch einige Reporter ohne Grenzen arbeiten.
Zum Ende des Podiumsgesprächs hin sagt einer der beiden Gäste einen bekannten Witz:
Putin: Wozu brauche ich Facebook, wo ich doch FSB-book habe?
Lesetipp:
An der Anmeldung zur Teilnahme an der Podiumsdiskussion lagen Broschüren des Vereins "Reporter ohne Grenzen", die erst im Oktober 2013 gedruckt wurde: Der Kreml auf allen Kanälen - Wie der russische Staat das Fernsehen lenkt. Die 47-seitige Broschüre verschafft einen Überblick über die russische Fernseh- und Rundfunklandschaft, wie sie sich in den letzten 20 Jahren verändert hat. Die Broschüre ist in 6 Abschnitte eingeteilt: 1) Die Dominanz des Staatsfernsehens, 2) Auf Anweisung von oben: Wie das russische Fernsehen kontrolliert wird, 3) TV Doschd: eine Alternative?, 4) Kremljournalismus für das Ausland (über RT), 5) Kritik nur nach Erlaubnis: Die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014, 6) Empfehlungen.