Die Siedlung Woknawolok entstand im 15. Jahrhundert. Sie wurde ein Zentrum für typisch karelisches Leben und das Runensingen, d.h. Singen ritueller Lieder. Das Dorf liegt am oberen Kuitosee im nördlichen Teil von Karelien.
Hier befindet sich ein Museum der Runensänger (ein weiteres in der Gemeinde Kalevala am mittleren Kuitosee). Das Runensingen können Sie während der Reise "Kalevala im im Winter" 2017 erleben und dabei über finnisch-karelische Kultur lernen, natürlich auch über das Kalevala.
Die nächste Stadt ist Kostomukscha. Nicht weit von hier befindet sich ein Grenzübergang zu Finnland. Die Straße ist bei Touristen beliebt.
Teilnehmer der Winterreise "Kalevala im Winter" werden diese Stadt der Bergbauarbeiter auch auf der Durchreise kennen lernen.
I. Die Lage des Dorfes und die Anreiseverbindungen
1. Woknawolok liegt in Karelien am Oberen Kuittosee. Karelien ist in mehrere Distrikte (raiony = Kreise) gegliedert. Woknawolok liegt im Territorium der Region "Verwaltungsbezirk Kostomukscha", welches eine Fläche von 4.046 Quadratkilometer umfasst. In diesem Verwaltungsbezirk leben 30.300 Einwohner, in der Verwaltungskreisstadt Kostamukscha etwa 28.400 Einwohner (Volkszählung 2010; laut aktueller Website der Stadt [Abfrage September 2016] etwa 30.000 Einwohner). Er liegt im Westen des russischen Kareliens in der oberen nördlichen Hälfte und grenzt an die russisch-finnische Grenze, die 35 Kilometer von der Stadt entfernt ist. Ein Grenzübergang für Bahnlinie und Straße befindet sich bei Ljuttja und Vartius. Kostamukscha entstand erst in der zweiten Hälfte der 70er Jahre als Folge der Eröffnung eines Eisenerz-Bergbaubetriebes. Die Wohnhäuser sind zumeist 5-stöckige Neubauten. Zuvor gab es hier einige Dörfer mit Abwanderungsproblemen.
Durch die Stadt verläuft die Bahnstrecke, die das Weiße Meer im Osten (Belomorsk und nördlicher die Hafenstadt Kem) mit dem Bottnischen Meerbusen (der nördliche Ausläufer der Ostsee zwischen Finnland und Schweden) im Westen, über Kuhmo nach Oulu verbindet.
Westlich von Woknawolok erstreckt sich der Kalewalski-Nationalpark bis zur finnisch-russischen Grenze.
2. Die Kreisstadt Kostomukscha liegt südlich von Woknawolok und 518 Kilometer von der karelischen Hauptstadt Petrosawodsk entfernt.
Wie kommt man hin?
Die Bahnstrecke verbindet Kostomukscha mit Petrosawodsk. Von Kostomukscha aus führt die Bahnstrecke weiter zu einigen Städten in Finnland. Sie dient allerdings nur dem Güterverkehr. Aus Finnland reist man am besten über Kajaani (mit Flughafen) und Kuhmo auf der Straße an. Dabei passiert man den Grenzübergang "Ljuttja - Vartius" (Weitere russische Grenzübergänge). Dann nach Kostamukscha und von dort aus in nörlicher Richtung. So erfolgt auch die Anreise auf der "Kalevala im Winter"-Reise.
Per Straße ist Kostamukscha an die wichtige Fernstraßenverbindung St. Petersburg - Murmansk-Route angebunden.
Per Zug kann die Anreise von St. Petersburg aus über zwei mögliche Routen erfolgen. Die eine führt westlich am Ladogasee vorbei und durch die karelische Stadt Sortowala. Die zweite führt südlich und östlich am Ladogasee vorbei nach Petrosawodsk, der karelischen Hauptstadt, und von dort aus weiter Segeja bis Kotschkoma. Dort Wechsel auf die Bahnstrecke nach Kostamukscha.
Man kann aber auch bis Petrosawodsk fliegen, um von dort aus erst mit dem Zug zu fahren oder noch nördlicher bis Murmansk fliegen, um von der Halbinsel Kola aus nach Süden zu fahren.
II. Relief, Klima und Natur
Das Territorium der Region ist durch Flachlandschaften bestimmt. Stark geprägt ist das Gebiet durch die drei Flusssysteme, die sich im Norden, Südwesten und Süden der Region befinden. Jedes hat seine eigenen Besonderheiten, was natürlich touristisch interessant ist.
Da gibt es das Flusssystem Vuokijoki - den See von Sudn-Ozero - den westlichen Teil des Sees von Verchneje Kuitto im Norden. Hier befinden sich dichte Urwälder, die den Hauptteil des Nationalparkes "Kalevala" ausmachen, und einige Dörfer, in denen Elias Lönnrot (1802 - 1884) seine Runen für das Epos Kalevala gesammelt hatte. Die Region ist interessant für Ökotourismus und Kulturtourismus.
Der Steinsee (Kamennoje Osero) und der Steinfluss im Südwesten des Verwaltungskreises sind bekann für ihre Schönheit. Zusammen mit den Nadelwäldern bildet dieses Gebiet eine landschaftlich gute Basis für Ökotourismus.
Das Reservat "Kostomukschski" ist in Finnland sehr gut bekannt und in einigen anderen Ländern für seine Freundschaftsbeziehungen zum Finnischen Naturpark "Kuhmo". Heute ist die Straße von Kostamukscha ins finnische Kuhmo eine beliebte Touristenroute.
Im Süden des Kreises Kostamukscha erstreckt sich das Seensystem Luvoz-Osero - Volg-Ozero - Kimas-Osero - Njuk, welches durch kurze Flüsse verbunden ist. Das ist das beste Gebiet für Wasser- und Angeltourismus.
Die genannten Wassersysteme sind aus Kostamukscha leicht zu erreichen und ökofreundlich. Das ist zu erwähnen, weil es in Kostamukscha ein Bergbaukombinat gibt, welches Gestein abbaut und damit Felsformationen offen legt. Aufgrund des Reliefs der Region fließt aber das von diesem Kombinat benutzte Wasser in Richtung Nordosten ab und berührt daher nicht die erwähnten Wassersysteme.
III. Kultur und geschichtliche Besonderheiten
Der Bezirk Kostamukscha ist arm an Gedenkstätten. Die bestehenden haben oft einen Bezug zum modernen Leben oder sind verbunden mit dem Bergbau. Darum geht es auch bei einem Ausflug, der in die Winterreise "Kalevala im Winter" mit eingebaut ist oder werden kann (bei Interesse bitte nachfragen). Doch wegen seiner Nachbarschaft zu Finnland und Karelien kann der Bezirk nicht als kulturell arm abgestempelt werden. Es war hier, wo der finnische Ethnologe Elias Lönnrot sein Lebenswerk "Kalevala" mit den gesammelten Runen verfasste.
Heutzutage haben die Dörfer des zentralen Teils der Region den Status von Vermittlern von Geschichte und Kultur. Beide Länder, Finnland und Russland, streben die Aufnahme der Region in das UNESCO-Weltkulturerbes an.
Woknawolok liegt im Zentrum des Gebietes und zusammen mit den Nachbardörfern Pirtiguba, Pongaguba, Sudnosero und Ladvosero könnte es eine Perspektive für die Dörfer geben, indem sie internationale Gäste als Weltkulturerbestätten anziehen, z.B. mit den Themen "Verfolgung der Spuren des Ladoga" und "Zu den Runen von Kalevala".
In Woknawolok gibt es mehr als 30 architektonische Denkmäler. Das sind karelische Bauernhäuser, Scheunen und religiöse Gebäude. Überhaupt ist das Gebiet um Kostomukscha mit einer Fläche von 200.000 Hektar stark verbunden mit dem Epos "Kalevala", ethnografisch, geschichtlich und architektonisch. Der Nachbarort Uhtua am mittleren Kuitosee benannte sich 1961 nach Lönnrots Epos "Kalevala".
In Woknawolok gibt es ein Ethnokulturelles Zentrum im "Haus von Woknawolok". Es gibt ein Ethnografisches Museum im Onchi-Haus. Ende des 19. Jahrhunderts diente das Haus als Gasthaus. Außerdem gibt es ein Museum für Samoware und Schnellwaagen und ein Denkmal des Runensängers Miikhali Perttunen.
Die Kirche des Propheten Eliha. Sie war 1939 durch Feuer zerstört worden, ist aber 1993 mit Hilfe einer finnischen Gesellschaft wieder aufgebaut worden.
Es gibt im Dorf ein Gästehaus für bis zu 9 Personen, mit 4 Schlafzimmern. Teilnehmer der Reise "Kalevala im Winter" übernachten hier für 3 Nächte.