Am Mittwoch, dem 22. November 2017 veröffentlichte die offizielle Website der Russischen Regierung, dass Premierminister Dmitry Medwedjew einen Beschluss über die Einführung einer neuen Visumart für Russland unterschrieben hat. Ausländer können dieses Visum für einen Aufenthalt bis zu 4 Monaten bekommen.
Bisher können Touristen sich nur bis zu 30 Tagen in Russland aufhalten. Wer länger bleiben will, benötigt ein Spezialvisum, was für viele mangels Erfüllung bestimmter Bedingungen nicht in Frage kommt oder Geschäftsvisum, welches Rentner und Studenten nicht erhalten können. Die Prüfung von Anträgen zur Ausstellung von Geschäftsvisen ist in 2017 an der Berliner Botschaft strenger gehandhabt worden. So konnten viele Russlandfreunde ihre Reisewünsche mit Russland sich nicht erfüllen.
Ost Impuls erwartet, dass dankbare Zielgruppen für eine Verlängerung auf vier Monate insbesondere Rentner und Studenten sein dürften. Studenten können dann während der Semesterferien durch das Land reisen oder für einige Monate Russisch lernen. Interessant dürfte diese neue Visumart auch für Leute sein, die sich auf eine Auswanderung nach Russland vorbereiten wollen.
Die neue Visumart sieht ein normales Visum mit (nur!) einmaliger Einreise zur Erlangung einer vorübergehenden Aufenthaltserlaubnis ("residence permit") vor.
Das Visum wird vom Ministerium für ausländische Angelegenheiten herausgegeben. Voraussetzung wird eine Entscheidung der örtlichen Behörde des russischen Innenministeriums über eine zeitweilige Residenz im Lande sein. Solch ein Visum sollen auch staatenlose Personen erhalten können, die eine vorläufige Aufenthaltserlaubnis für Russland haben.
Das Erfordernis einer solchen Visumart zur Erlangung einer Aufenthaltserlaubnis ergibt sich aus dem Umstand, dass bestimmte Verfahren und Artikel des Gesetzes betreffend Verfahren zur Regelung der Einreise in die Russische Föderation und die Ausreise nicht in Übereinstimmung mit anderen Gesetzen stehen. Nach jenen anderen Gesetzen können Ausländer sich trotz Ablauf des Visums auf eine verantwortliche behördliche Entscheidung als Bleibensgrund berufen, wenn Sie im Besitz einer vorläufigen Aufenthaltserlaubnis sind.
Momentan nimmt die Regierung die erforderlichen Änderungen an Gesetzen vor, um diese Visumart einführen zu können.
Nach der Einführung wird der Reisepass des Ausländers dann neben der Erlaubnis zum vorübergehenden Aufenthalt einen Visumstempel erhalten, der zeitlich an die Aufenthaltserlaubnis angepasst sein wird.
[Aktualisierung, 07.12.2017: Heute teilte eine Mitarbeiterin vom Russischen Konsulat in Berlin mit, dass diese Regelung schon am 2. Dezember in Kraft gesetzt wurde, dass also ab sofort dieses Visum beantragt werden kann. Voraussetzung ist aber eine vorab eingeholte Aufenthaltsgenehmigung von der Behörde vor Ort, wo man wohnen will.]
Quellen vom 22.11.2017:
- Visa house - https://www.visahouse.com/de/news/read/new-type-of-russian-entry-visa/
- https://chelorg.com/2017/11/22/the-government-introduced-a-new-type-of-russian-visa/
- Russia Today - https://www.rt.com/newsline/410610-russia-entry-visa-residence/