Kurz nach 9.00 Uhr fuhren wir vom Ferienlager „Regenbogen“ ab. Zurück bis zu der Einmündung am Rande von Borisoglebskij, an der wir gestern eine Pause gemacht hatten, wo der Laden ist. Das war schön, auf dem Weg bis dorthin durch das Dorf Stepanowo zu fahren, Haustiere im Vorgarten oder an der Dorfstraße zu sehen: Ziegen, Schafe, Hühner, Katzen, Hunde; und bemalte Holz-Bauernhäuser. Eines zeige ich in der Bildergalerie zu diesem Tourtag (Die Bilder werden in chronologischer Reihenfolge gezeigt, das zeitlich erste steht ganz Ende). Hinter Bäumen und Sträuchern schaut noch mal die Kirchruine von Spas-Podgorje hervor, die ich gestern noch gern besucht hätte. Auch heute war keine Zeit dazu. Sie wurde 1811 errichtet. Die Besonderheit daran sind die Zwiebeltürmchen, die wie Stecknadelköpfe aussehen. Mehr Informationen (in russischer Sprache) am Ende über den Link zum Katalog der Orhodoxen Kirch-Architektur.
Über Borisoglebskij hingen graue Wolken tief. Der Name des Ortes ist eine Zusammensetzung der Namen der Fürsten Boris und Gleb, die heilig gesprochen wurden.
Kloster von Borisoglebski
Die Äste der Bäume am Teich neben der Klostermauer wurden gerade von mehreren Arbeitern gestutzt. Zum Klostereingang auf der Nordseite führt eine alte, nämlich noch mit Feldsteinen gepflasterte, Straße mit ein paar Läden in weiß angemalten niedrigen Ziegelreihenhäusern, die an die Mauer des Klosters gebaut wurden, z.B. einem Spielzeugladen, vor dem Kinderfahrräder standen. Sicher schon seit jeher, seit das Kloster steht, der Handels- und Gewerbeplatz des Ortes. Alte Frauen verkauften draußen an einer Ecke schräg gegenüber dem Klostereingang ihre Walderdbeeren, Gartenerdbeeren, Blaubeeren, Möhren und rote Beete.
An uns wollten sie die zu Preisen verkaufen, die doppelt so hoch waren, damit höher als im Discounter bei uns in Deutschland. Für ein kleines Eimerchen Erdbeeren verlangten sie 150 Rubel, was etwa 3,75 € entspricht. Für vielleicht ein halbes Kilo Erdbeeren.
Zur Besichtigung des Klosters hatten wir 10 Minuten Zeit, ohne Führung, jeder für sich. In irgendwelche Gebäude reingehen konnte man nicht. Dieses Kloster wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gegründet und ist eine Außenstelle des Rostower Kremls, den wir am Tag zuvor besichtigt haben. Ich beeilte mich, möglichst viele Perspektiven für Fotos zu bekommen. Die Kirchturmuhr der Kathedrale von Boris und Gleb (16. Jahrhundert) ist neueren Datums und lief korrekt.
Gleich hinter dem Eingang (von Norden her, durch die Sretenskaja Nadwatnaja Kirche, 16. - 17. Jahrhundert) rechts lagen mit Unkraut zugewachsene Schutthaufen. Ein hoher Antennenmast mit Parabolantennen kurz hinter der Klostermauer bei der Gemeindeverwaltung, vom Eingang aus links, stört die Ansicht der Klostermauern.
Das Museum hat außer am 1. Januar täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, steht auf einer Tafel in der Nähe des Eingangs. Gemeint ist vermutlich das Klostergelände als Ensemble, aber ich bin nicht sicher. Eine offene Tür zu einem Museumsraum habe ich jedenfalls nicht gesehen, stand heute offenbar keinen Gästen offen. Ikonen aus Borisoglebskij sind in der Tretjakow-Galerie in Moskau ausgestellt. Sicherlich ein besserer Ort als innerhalb der ziemlich verkommenen Gemäuer hier.
Nach einer reichlichen Viertelstunde verließen wir schon den zum Jaroslawler Oblast gehörenden Ort in Richtung Uglitsch, an der Straßenabzweigung nach links abbiegend, Richtung Nordwesten.
War ich gestern viel hinten gefahren und hatte den kleineren der beiden Jungen beobachtet, so blieb heute Tracy viel hinten bei ihm und dem Vater. Ich hatte nämlich mit ihr über meine Beobachtungen gesprochen. Sie wollte sich das ebenfalls ansehen, wie der kleine Sohn die Fahrt bewältigte.
Die stärker verwitterte und geflickte Straße führte jetzt durch Wald. Nach einigen Kilometern machten wir eine Rast (Fotos). Kurz darauf erreichten wir den Uglitscher Kreis. Wir machten wieder eine Pause in einem Gebiet mit viel Wald und Wiesen, an einem See. Zu der ersten Pause, die wir uns hätten sparen können, kam es, weil hier vom Parkplatz aus eine unscheinbare, mit Feldsteinen gepflasterte Straße abzweigte, die zu einem Dorf und dem See führte. Die Gruppe wurde am Parkplatz gesammelt. Dabei wurden Erfrischungsbedürfnisse geäußert und so öffnete Andrej den LKW und der Damm war gebrochen.
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