Der Park der Kultur und Erholung Ismailowo befindet sich östlich vom Zentrum Moskaus. Er erstreckt sich über eine Fläche von 310 Hektar.
M Partisanskaja, M Ismailowskaja und M Schosse Enthusiastow sind die nächsten Metrostationen. Südlich des Parks gibt es auch noch die Metrostation Perowo.
In der Nähe des Parkes befindet sich ein riesiger Hotelkomplex, der anlässlich der Sommerspiele 1980 gebaut worden war, u.a. mit dem großen Hotel Delta Gamma.
Ich besuchte den Park mit zwei Freunden an einem Samstagnachmittag Ende Juni 2012. Das Gesehene reicht für eine Empfehlung für Spaziergänger im Grünen.
[Idee und mit Artikel begonnen: 14.09.2012]
Auszug aus meinem privaten Reisetagebuch von der Reise nach Moskau und den Goldenen Ring im Sommer 2012:
Mit der Metro zum Ismailowski-Park.
Wir, mein langjähriger russischer Freund und Gastgeber und meine amerikanische Freundin, die mich zur Radreise durch den Goldenen Ring begleitete, kamen von einem Bootsausflug auf der Moskwa, vom Fluss-Bahnhof am Park der Freundschaft, der sich nordwestlich vom Zentrum befindet (Metro Retschnoi Woksal, an der M10 Fernverkehrsstraße nach St. Petersburg und zum Flughafen Scheretmetjewo). Wir stiegen an der Metrostation Ismailowskaja aus.
Frage: In welche Richtung gehen wir jetzt? Mitten hinein in den Park, den mittleren Weg. Wir spazierten, zuerst durch ein Waldstück. Am Waldrand holte Ildar seine Kamera hervor und bat eine ältere Frau um einen Gefallen. Wegen des Gegenlichts war es nicht ganz leicht, ein schönes Freundschaftsfoto zu machen, denn, den Wald im Rücken, blendete uns die Sonne und wir kniffen die Augen zusammen. Wir überquerten einen Bach "Serebrjanka" und kamen an eine Wegesgabelung. Uns gefiel es hier. Verhältnismäßig viele Leute auf Fahrrädern unterwegs. Und Leute mit Hunden. An einem See spielte jemand mit einem ferngesteuerten Boot. Weiter hinten an diesem See gab es ein Paar, sie in Bikini und er in Badehose auf der anderen Seite (Schilder am Seeufer verboten das Baden.), bei uns einen Angler.
Als der Weg uns zum zweiten See führte, rochen wir Fleisch. Es wurde gegrillt. Es waren Jugendliche. Es bot sich keine günstige Situation, hier nach ein Stückchen für uns zu fragen. Aber vor gut einer Stunde auf dem Weg zu diesem Park hatten wir ja an einer Gaststätte Mittag gegessen (, das erste russische für Tracy.) Wir sahen Leute, die schliefen in einer Art Plastiktüte (gegen Regen), dabei strahlte die Sonne und es war warm. Ulkig. Nun, um den See wollte Tracy nicht herumlaufen. Der Weg würde vielleicht aufhören, sich verlaufen.
Wir spazierten weiter auf dem Hauptweg. Er ist von Bäumen am Wasser gesäumt, deren Umriss einem Brockolikohl ähneln. Wir sahen auch Rollerblader, Volleyballspieler. Im Zentrum des Parks lagen viele Leute im Gras an einem dritten See, dem Krasnui Prud (Schöner Teich) und unterhielten sich, lasen, entspannten.
Daneben drei Volleyballfelder, von denen der Teich durch einen asphaltierten Weg getrennt ist, gab es ein Schild mit Geschichtsinformationen über die Imkerei des Zaren hier im Park, in Richtung des asphaltierten Weges weiter. Auf dem Schild steht, dass Zar Alexej Michailowitsch Romanow (1629 - 1676) Mitte des 17. Jahrhunderts hier einen großen Garten errichten ließ, 9 Hektar groß. Im Zentrum befand sich ein Bojarenhaus mit Fontänen. Hier wurde Obst angebaut z.B. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Johannisbeeren, Himbeeren, Berberitzen. Es wurden aber auch andere Bäume gepflanzt. Besonders geschätzt wurde der Lindenhonig, der Buchweizenhonig und der Wiesenhonig. 1677 wurde bekannt, dass hier in Ismailowo 179 Pud Honig gewonnen wurden. Pud ist ein altes russisches Maß. 1 Pud = 13,38 kg. Bald wurde Ismailowo das russische Zentrum der Bienenzucht. Es gab Lehrgänge für Imker. Es wurde eine Zeitschrift für Imker "Ptschelowodnoje delo" herausgegeben. 1878 fand hier die erste Imkermesse weltweit statt. 1899 wurde hier ein erster Film über Bienenzucht gedreht. 1900 erhielt das Imkerzentrum auf der Weltausstellung in Paris einen Preis. Es wurden zwei Museen errichtet, ein Geschichtsmuseum und ein wissenschaftliches Museum. 1930 gab es hier ein großes Feuer, das auch die hier errichteten Museen zerstört hat. Heute wird hier längst wieder Honig gewonnen.
Für 2013 kündigte das Schild eine große Überholung der kaiserlichen Imkerei an. - Also, ein Ort für Honigfreunde. In Moskau gibt es im Herbst auch einen großen Honigmarkt neben dem Park Zarizyno, siehe mein Artikel zum Honig.
Wir gingen in deren Richtung, zu einem ökologischen Zentrum, wo auch heute noch der Honig gesammelt wird. Es hatte geschlossen. Am Tor der Imkerei fotografierte Ildar mich mit Tracy. Dann schien er aber auch schon ans Nachhausegehen zu denken.
Wir liefen dann weiter in Richtung Osten. Der Wald war hoch und dicht, der Boden grasbewachsen und mit vielen Spitzmäusen hier. Wir bogen nach rechts ab, Richtung Süden. Unsere Beine waren schon müde. Aber Ildar lief schneller. Er bestimmte jetzt den Weg, suchte, wie wir über die Straße kommen. Tracy und ich gingen hinterher. Ildar hatte demnach mehrfach zu warten. Es wenn eine innere Uhr ihm befahl: „Du musst zu Hause sein, wenn es dunkel ist!“.
Ich erinnerte mich daran, wie er mir in Almetjewsk gewarnt hatte vor Jugendgangs, wegen denen man lieber nicht im Dunkeln noch in der Stadt unterwegs sein sollte. Tracys und meine Beine waren sehr müde. Wir konnten nicht schnell gehen. Es dauerte eine Zeitlang, bevor wir im Wohnviertel auf die Metro stießen. Metrostation Perowo (siehe oben).
Zuhause in der Wohnung unseres Gastgebers angekommen, gönnten wir uns einen Wodka
Weitere Infos über den Park
http://www.mosgor-park.ru/parks/izmajlovskij.html
http://izmailovsky-park.ru/
Nördlich vom Park, auf der anderen Seite des Imsailowski-Prospekts und der Metrolinie (bei M Partisanskaja), befindet sich die Ismailowski-Insel. Auch sie lohnt es sich zu besuchen. Wenn man zur Erholung nach Ismailowo kommt, beginnt man vielleicht hier den Spaziergang. Die Insel ist etwa 700 Meter lang und 350 Meter breit. Wenn man von der Metrostation Partisanskaja auf die Insel über eine Fußgängerbrücke kommt, passiert man ein Stadion auf dessen Südseite. Da gibt es das Baumann-Städtchen, ein Karree von Gebäuden, mit dem Heimatmuseum auf der Ostseite. Östlich von diese Komplex steht die Pokrowa-Prevsjatoi-Kirche an der uliza imeni Baumana gorodok (Mehrere Straßen haben diesen Namen. Alles heißt hier so). Sie wurde von Unbekannten 1680 erbaut.
Sie wurde entworfen vom Deutschen Konstantin Thon. Thon war der Sohn eines Jueweliers in St. Petersburg. Er hat bedeutende Gebäude in Moskau entwickelt und an ihnen mitgearbeitet. Zunächst bekannt ist die berühmte Wiederauferstehungs-Kathedrale (Christa Spasitelja) mit den goldenen Kuppeln. ..
Heute befindet sich hier in dem Ensemble auf der Ismailowo-Insel das Museum der Zarenhofes.
Der rechte Flügel des Kirchengebäudes diente den Kriegsbeschädigten, den Invaliden des Krieges im 19. Jahrhundert. Sie durften hier mit ihrer Familie leben. Nach der Oktoberrevolution diente das Gebäude als Wohnhaus für Arbeiter, die in den umliegenden Werken arbeiteten.
Details zum sich hier befindenden Museum gibt es hier: http://www.spr.ru/izmaylovo/izmaylovo-951287.html
Link zur Yandex-Karte (26.02.2016):
https://maps.yandex.ru/21621/reutov/?ll=37.761508%2C55.792173&z=17