Nachdem wir neulich schon Angebote an Transsibreisende für Kasan und Jekaterinburg veröffentlicht haben, heute ein weiterer wichtiger Haltepunkt auf der Transibstrecke: Omsk.
Das heutige Omsker Gebiet war Ende des 16. Jahrhunderts durch Fürst Jermak unter russische Kontrolle gekommen. Es setzte die russische Besiedlung ein. Omsk wurde im Jahre am 2. August 1716 gegründet. Um 1900 gründeten deutschstämmige Umsiedler aus dem europäischen Teil Russlands mehrere Siedlungen; einige waren rein deutschsprachig. Nach russisch, kasachisch und ukrainisch ist deutsch heutzutage noch die viertstärkste Nationalität im Omsker Oblast. Der Anteil der Deutschen liegt in Omsk bei ca. 3,7 % (Wikipedia). Die Gebietshauptstadt hat 1.178 Mio Einwohner (Stand 2017; im Jahre 2002 knapp 1.134.000 Einwohner).
Die Millionenstadt liegt am Fluss Irtysch, einem Nebenfluss des Ob, sogar der längste Nebenfluss der Erde. Der Fluss hat eine Länge von 4.248 km. Die unten erwähnten Stadtrundgänge oder Rundfahrten erfolgen auf der westlichen Seite des Flusses (die "rechte Seite")
Das Omsker Gebiet liegt im Südwesten Sibiriens und hat eine Fläche von 141,1 Quadratkilometer. Im Süden und Südwesten grenzt es an Kasachstan. Im Norden und Westen liegt das Gebiet von Tjumen (Westsibirien). Im Osten liegt der Nowosibirsker und Tomsker Bezirk.
Besonders interessant könnten für Transsibreisende sein:
- Siedlungen der Deutschen
- Transsib-Museum
- Gulag-Lager
- Irtysch, der größte Nebenfluss der Welt. Er fließt in den Ob, einer der längsten Flüsse der Erde
- Nähe zu Kasachstan
Am vergangenen Sonntag (25.09.2017), am Vorabend des Welttages des Tourismus, der jährlich am 27. September begangen wird, fand im "Wrubel"-Museum die Ehrung der Organisationen der Stadt Omsk, die aktiv an der Entwicklung des Tourismus und dem offiziellen Start des Projekts "Entwicklung des industrietourismus auf dem Gebiet der Stadt Omsk" mitgewirkt haben, statt.
Über dieses Projekt soll Touristen ermöglicht werden, große und kleine Betriebe und Industrieanlagen zu besuchen. Dazu gehört z.B. die Russische Bahn RZD, die Omsker Filiale von San InBew (belgischer Bierproduzent, alter Name Sun Interbrew).
Quelle: Bericht www.omsk.ru am 25.09.17: http://www.omsk.ru/news/v-omske-dan-ofitsialnyiy-start-proekta-po-razvitiyu-promyishlennogo-turizma
Gliederung:
I. Tagesunterkunft im Zentrum
II. Stadtführung im Zentrum von Omsk
III. Dostojewski in Omsk und Stadtbesichtigung
IV. Stadtbesichtigung und Gense
V. Gulaggeschichte in Omsk
VI. Kulinarische Tour - Fahrt nach Asowo
VII. Ehemaliges Gulag-Lager & Asowo
VIII. Ganztagstour nach Alexandrowka im deutschen Nationalkreis
...
I. Tages-Aufenthalt: Unterkunft im historischen Zentrum von Omsk
Die beste Option für alle Reisenden, die wenig Zeit haben, aber viel erleben wollen!
Sie werden am Omsker Bahnhof abgeholt und zu einer Gastgeberfamilie im Zentrum der Stadt gebracht, wo Sie sich Ihre Hände waschen und frühstücken und Ihr Gepäck sicher abstellen können. Dann können Sie unbeschwert die Stadt entdecken. Am Abend erfolgt der Transfer zum Bahnhof, wo Sie durch Ihre Betreuung Hilfe beim Einsteigen in den Zug bekommen.
Die Gastgeberfamilie wohnt im Stadtzentrum, nur 300 Meter von der schönsten Kirche Sibiriens, der Mariä-Entschlafens-Kathedrale, entfernt.
Das Haus, wo Sie einen Tag verbringen können oder welches Sie als Ihr Basislager nutzen können, ist das sogenannte Stalin-Breschnew-Haus. Es wurde im Jahre 1953 gebaut, im gleichen Jahr als Josef Stalin gestorben war. Sergej Josifowitsch Manjakin, das stärkste Gebietsoberhaupt in der ehemaligen Sowjetunion während der Breschnew-Zeiten, hat in diesem Haus über 15 Jahre gewohnt.
Die erwähnte Wohnung verfügt über 3 Zimmer, Toilette, eine Waschmaschine, einen Kühlschrank und noch einiges mehr, was Ihren Aufenthalt in Omsk angenehm macht. Die Gastgeberfamilie spricht deutsch und englisch.
Inklusivleistungen
- Transfers mit Auto und Guide: Bahnhof – Gastfamilie – Bahnhof
- Frühstück
- eigenes Zimmer für den ganzen Aufenthalt in Omsk bis zu Ihrem Transfer zum Bahnhof am Abend
Preis
für 1 Person: 126,00 €
für 2 Personen: je 66,00 €
II. Stadtführung im Zentrum von Omsk
Dauer: 3 h (mit Auto) - 4 h (zu Fuß)
Omsk-Rundgang, 4 Stunden.
Oder Omsk-Rundfahrt mit Auto, zirka 3 Stunden: Sie werden das Gleiche wie beim Spaziergang sehen und noch etwas mehr.
Bei diesen Führungen besichtigen Sie das historische schön sanierte Zentrum von Omsk mit Gebäuden noch aus der Zarenzeit. Sie besuchen auch zwei der bedeutendsten Kirchen in Sibirien (Omsk war früher die Hauptstadt Westsibiriens.) und erfahren atemberaubende Geschichten davon. Zum Ende kommt die Erkundung dieser entzückenden Stadt am Markt, wo Sie das asiatische Herz von Omsk sehen werden.
Inklusivleistungen
- Deutschsprachige Reiseleitung
- Option Rundfahrt: Privatauto mit Fahrer
Preis
1 Person: 112,00 €
2 Personen: 70,00 €
III. Dostojewski in Omsk und Stadtbesichtigung
Dauer: 4 h
Fjodor Michailwitsch Dostojewski trat die über 3.000 km weite Reise in die Verbannung nach Sibirien am 24. Dezember 1849 an. Im Arbeitslager des Omsker Zuchthauses traf er am 23. Januar 1850 ein. Die politischen Häftlinge waren zusammen mit gewöhnlichen Straftätern untergebracht.
Dostojewski wurde während seiner gesamten Haftzeit in Ketten gehalten. Er durfte nicht schreiben, verbrachte aber einige Zeit in der Krankenstation, wo er ein Notizbuch führen konnte. Später entstanden aus diesem kleinen Notizbuch weltberühmte Romane.
Sie besuchen mit Ihrer Begleitung die wichtigsten Orte in Omsk, die mit der Gefangenschaft von Dostojewski verbunden sind, schauen auf den Fluss von der Stelle aus, von welcher er, verkettet und gequält, auf das andere Ufer schaute, auf welchem er die freien Nomaden der Steppe beobachten und beneiden konnte. Sie besuchen auch das historische Zentrum von Omsk.
Inklusivleistungen
- Privatauto mit Fahrer
- Deutschsprachige Reiseleitung
- Eintrittskarten für Dostojewski Museum
Preis
pro Person: 142,00 €
Preis pP bei 2 Personen: 90,00 €
IV. Stadtbesichtigung und Besuch des Gense-Gartens in Omsk
Dauer: 4 h
Während dieser Tour erhalten Sie zuerst eine Stadtbesichtigung. Danach besuchen Sie den Gense-Garten, in dem sehr interessante Pflanzen zu sehen sind, die von einem Agronomen mit deutschen Wurzeln im Laufe von etwa 26 Jahren entwickelt und gezüchtet wurden und die bis jetzt die Pflanzenwelt von einer solchen „Steppen-Stadt“ wie Omsk so einmalig machen.
Herbert Gense war ein russischer Genetiker und Selektionsforscher, der von 1965 bis 1993 die Arbeiten im sogenannten Dendrogarten leitete. Er beschäftigte sich mit Nadelbäumen, insbesondere aber mit der Blau-Fichte. Für die von ihm gezüchtete Fichte (Wunderfichte), die eine teils grüne und teils blaue Färbung aufwies, erhielt er im Jahre 1989 in Erfurt (Internationale Gartenausstellung IGA) die Goldmedaille als Anerkennung.
Inklusivleistungen
- Privatauto mit Fahrer
- Deutschsprachige Reiseleitung
- Eintrittskarten
Preis
1 TN: 132,00 €
2 TN: 83,00 € pP
V. Gulaggeschichte in Omsk
Fahrt zu einem ehemaligen Gulag-Lager
Dauer: 5 h
Die Tour beginnt mit dem Besuch der Hauptkirche von Omsk – der Mariä-Entschlafens-Kathedrale (russ. Uspenskij). Die Geschichte dieser Kirche erinnert sehr stark an die traurige Geschichte der Frauenkirche in Dresden.
Nebenan befinden sich die Gulag-Kapelle sowie der Gulag-Stein. Beide sind den Gulag-Häftlingen gewidmet. Danach erfolgt ein Highlight von besonderer Prägung: Sie fahren zusammen mit der Reiseleitung auf dem berühmten Semipalatinskij-Trakt, der Fernstraße, die direkt nach China führt (zirka 1.000 km bis zur chinesischen Grenze).
Vor zweihundert Jahren sind berühmte deutsche Wissenschaftler wie Samuel Gottlieb Gmelin und Alexander von Humbold auf dieser Straße nach Süden gefahren, um damals unbekannte Gebiete Djungariens zu erforschen. Aber dies ist auch ein Weg der Trauer. Nirgendwo in der ganzen ehemaligen UdSSR hatten die Kommunisten ein Arbeitslager so nah an eine Großstadt platziert - das berüchtigte Arbeitslager Nummer 8, wo die Menschen für antisowjetische Propaganda oft zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.
Nonnenklostersbesuch in Atschair (zirka 60 km von Omsk entfernt)
Das Nonnenkloster auf dem Gelände des ehemaligen GULAG-Lagers der 1930-er Jahre, wo in 16 Jahren über 200.000 Häftlinge starben.
Dieses ehemalige stalinistische Gefangenenlager ist heute ein Wallfahrtsort und mit seinen wunderschönen Kirchen, der heiligen Quelle und dem Nonnenkloster ein besinnlicher Ort zum Nachdenken und Verzeihen.
Inklusivleistungen
- Pkw mit Fahrer
- deutschsprachige Reiseleitung
Preis
1 Person: 164,00 €
2 Personen: 93,00 € pP
VI. Kulinarische Tour – Fahrt nach Asowo
Dauer: 4 - 5 h
Nach Ihrer Zugfahrt in einem geschlossenen Raum, nach überlaufenen Städten werden Sie die Möglichkeit haben, sich in die Atmosphäre des echten sibirischen Lebens zu versenken, Ihre Augen über die unendlichen Weiten der Birkenwälder und Kornfelder schweifen zu lassen.
Für Sie ist ein Picknick in dieser Landschaft organisiert, mit Bierprobe und Verpflegung mit sibirischen Köstlichkeiten
Das Omsker Gebiet ist die Kornkammer Sibiriens. Hier werden jährlich ca. 3 Millionen Tonnen Getreide produziert – ein beträchtlicher Teil davon im Deutschen Nationalkreis Asowo, der gut 40 Kilometer südwestlich von Omsk liegt.
Fahrt nach Asowo – in den einzigen deutschen Nationalrayon in Russland, der mit 1.400 Quadratkilometer etwa so groß wie die Insel Rügen ist.
Inklusivleistungen
- Transfer mit Fahrer
- deutschsprachige Reisebegleitung
- Bierprobe mit sibirischem Essen
Preis
1 TN: 176,00 €
2 TN: 99,00 € pP
VII. Ehemaliges Gulag-Lager & Asowo
Dauer: 8 - 9 h
Sie haben hier die Möglichkeit, zwei Touren an einem Tag zu kombinieren. Machen Sie einzigartige Erfahrungen zu einem einzigartigen Preis!
4 Stunden-Tour "Gulag in Atschair" und 4 Stunden-Tour nach Asowo mit Picknick:
Teil 1: Die Tour beginnt mit dem Besuch der Hauptkirche von Omsk – der Mariä-Entschlafens -Kathedrale.
Die Geschichte dieser Kirche erinnert sehr stark an die traurige Geschichte der Frauenkirche in Dresden. Nebenan befinden sich die Gulag-Kapelle, sowie der Gulag-Stein. Beide sind den Gulag-Häftlingen gewidmet.
Danach erfolgt ein Highlight von besonderer Prägung: Sie fahren zum Nonnenkloster Atschair. Es liegt zirka 60 km von Omsk entfernt auf dem Gelände des ehemaligen Gulag-Lagers der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Dort kamen über 200.000 Häftlinge ums Leben.
Teil 2: Aus Atschair fahren wir zurück nach Omsk und noch vor der Erreichung der Stadt biegen wir nach links. Gut 40 Kilometer südwestlich von Omsk liegt Asowo, die Hauptstadt der sibirischen Deutschen.
Sie werden die Möglichkeit haben, sich in die Atmosphäre des sibirischen Lebens zu versenken, Ihre Augen über die unendlichen Weiten der Birkenwälder und Kornfelder schweifen zu lassen.
Das Omsker Gebiet ist die Kornkammer Sibiriens. Hier werden jährlich zirka 3 Mio. Tonnen Getreide geerntet – ein beträchtlicher Teil davon im Deutschen Nationalkreis Asowo.
[...Next]