Heute abend entdecke ich eine E-Mail vom Russischen Konsulat in meinem Postfach. Die Antwort auf meinen Antrag, Visumservice in Berlin anbieten zu dürfen und dazu ohne Warten in der Schlange ins Konsulat reingelassen zu werden. So einen Antrag hatte ich im Oktober gestellt.
Doch das ist eine große Überraschung. Es heißt in der E-Mail:
"Sehr geehrter Herr Schäfer,
anlässlich Ihrer Anfrage über die Beschaffung von Visa teilen wir Ihnen folgendes mit. Seit dem 21.11.12 funktioniert in Berlin das russische Visazentrum, an das Sie sich wenden und alle Visaunterlagen abgeben können. Wir arbeiten mit den Reise-und Servicebüros nicht mehr.
Alle notwendigen Informationen finden Sie bitte auf der Webseite der Botschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Visastelle"
Oh, da stellen sich viele Fragen. Das ist eine echte Überraschung.
Wenn man gern wissen möchte, wie groß ein russischer Reiseveranstalter ist, kann man auch mal einen Blick in das Register russischer Reiseunternehmen werfen. Hier gibt es mehrere Klassen, je nach Jahresumsatz. Je größer der Jahresumsatz des im Auslandsgeschäft tätigen Veranstalters, desto höhere Sicherheiten muss das Reiseunternehmen aufbringen.
Mit dem am 1. Juli 2009 veröffentichten Gesetz Nr. 123-FS vom 28.06.2009 über die Aufnahme von Änderungen des Artikel 172 des "Gesetzes über die Grundlagen touristischer Tätigkeit in der Russischen Föderation " wurden hierzu die Regelungen geändert. Dieses Gesetz trat am 12. Juli 2009 in Kraft. Den Inhalt des Änderungsgesetzes übertrage ich hier ins Deutsche.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass das Gesetz über die Grundlagen touristischer Tätigkeit in der Russischen Föderation auch im Jahre 2012 wieder novelliert worden ist durch das Gesetz Nr. 47-FS vom 03.05.2012, das seit 4. Mai 2012 in Kraft ist.
Innerhalb Moskaus zählt für mich der Park in Kolomenskoje zu den schönsten Grünanlagen der Hauptstadt. Kolomenskoje lohnt besonders bei schönem Wetter einen Besuch, da man hier im Park spazieren gehen kann, mit einem ausgezeichneten Blick auf die Moskwa hinunter, bei Sonne schöner. Im Sommer gibt es am Hang neben dem Ufer am Wochende manchmal Freiluftkonzerte.
Zusammen mit meinem Freund besuchte ich den Park bei anfangs heiterem Wetter an einem Sonntagnachmittag im September 2010, just an dem Tage meiner Anreise. Wir konnten zu Fuß von seiner Wohnung aus hingehen. Man kann mit der Metro bis zur gleichnamigen Metrostation (Kolomenskoje) oder der (vom Zentrum aus) nächstfolgenden Station Kaschirskaja fahren.
Für den Park sollte man sich viel Zeit mitbringen. Ohne Besuch der Museen kann man schon gut 2,5 Stunden einplanen, eher mehr bei sonnigem, warmen Wetter.
Das Besondere in diesem Park sind der Zarenpalast im Süden des Parks, der aus Holz gebaut wurde, ohne Verwendung von Nägeln, die alten religiösen Gebäude, die Aussicht vom Hügel aus auf die Moskwa (nicht übersehen die Löwen an einem kleinen Gebäude mehr im Norden. Finden!) und ein Obstgarten. Wer Orte sammelt, die zum Weltkulturerbe gehören, ist hier richtig.
Nun habe ich Kolomenskoje im Juli 2012 wieder besucht, bei noch besserem Wetter, am Vormittag, wieder mit meinem Freund; dieses Mal auch, um den Park mit all seinen Attraktionen auch einer Kollegin aus Amerika zu zeigen. Ich habe also viele Fotos geschossen, um alle schönen in diesem kurzen Artikel zu zeigen. Deswegen gibt es hier die Galerie Kolomenskoje zum Stöbern.
Im Norden am Rande des Parks hatten wir Leute gesehen, die gebadet haben. Aber das Wasser schien mir nicht sauber zu sein, hatte einen bräunlichen Ton.
Aber zurück zum ersten Besuch:
Wir erlebten zwischen der St. Georgs-Kirche mit dem Glockenturm und der Erlöser-Christ-Kirche zwei Männer, die an einer "Glockenwand" spielten. Die Klangkörper waren schwere Metallplatten, die in Ketten von einem Gestell hingen. Ich habe von dieser Musik einen Mitschnitt gemacht, den ich hier präsentiere (javascript und Flash muss im Browser erlaubt sein, um es anhören zu können). Während man weiterliest, kann man sich das anhören (voher auf "weiter lesen" klicken, danach auf den Player).
Die Geschichte mit meinem dritten Weihnachtspaket ist (siehe Folge 4 meiner Serie zu Paketversendern, Kurieren und Expressdiensten) noch nicht zu Ende erzählt. Das Paket erreichte meinen Freund leider nicht zu den russischen Weihnachten im Januar 2012. Hier erzähle ich das Ende der Geschichte. Heute ist der 03.11.2012. Es ist ein kleines Tagebuch zu dem nicht zugestellten Paket und was mit meiner Schadensersatzforderung wurde. Dies ist zugleich ein weiterer kleiner Baustein in meiner bewertenden Berichterstattung über den Paketservice der Deutschen Post/DHL ins Nicht-EU-Ausland, freilich nur ein geschilderter Einzelfall.
Ich schreibe das hier, damit andere Post-Kunden sehen können, wie kompliziert Abläufe in diesem Konzern sind, wie unternehmensintern kommuniziert wird; um zu zeigen, wie Fehler produziert werden, damit man sich besser darauf einstellen kann.
Die Standardantwort von DHL ist bei Schadensersatzforderungen seiner Kunden: Der Kunde hat falsch verpackt. Man gebe einmal die Suchbegriffe "DHL verweigert Schadensersatz" in eine Suchmaschine ein. Da findet man zahlreiche Fälle von Ablehnungen. Bevor ich meine Bemühungen um Schadensersatzzahlung der DHL schildere, anfangs noch ein paar für den Versand von Paketen nützliche Zollinformationen.