Am 1. Juli dieses Jahres 2019 wurde für Kaliningrad und das Kaliningrader Gebiet die Erlangung des Visums für Ausländer 53 Länder vereinfacht. Darunter sind auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Erstmalig hatte ich davon auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin im März von einer Kollegin eines Reiseveranstalters aus Kaliningrad gehört.
Was das bedeutet, dazu siehe im erweiterten Teil dieser Meldung. Zuvor wurde ein elektronisches Verfahren bereits für Wladiwostok und Städte mit internationalen Flughäfen im russischen Fernen Osten für Touristen aus 18 asiatischen Ländern im August 2017 umgesetzt.
Nunmehr, jetzt im Juli wird vermeldet, dass das gleiche elektronischen Verfahren wie für Kaliningrad in naher Zukunft auch für St. Petersburg und das Leningrader Gebiet eingeführt wird. Und weitere Regionen sollen folgen.
Gerade bin ich noch von einer offiziellen Inforeise nach Westsibirien auf Einladung der regionalen Regierung des Tjumener Gebiets zurückgekehrt.
Im Hotel in Tobolsk stieg zufällig mit mir der Leiter der Abteilung Verbrauchermarkt und Tourismus des Tjmener Gebiets Andrej Panteleew ein, dessen Engagment ich meine Teilnahme an dieser Reise für ausländische Touristiker und Journalisten zu verdanken habe (Bericht folgt noch). Er sagte mir, dass "heute" Sergej Lawrow mit Vertretern des Tourismusministeriums über Visumerleichterungen sprechen wird. Es soll bald viel einfacher werden, nach Russland einzureisen. Das war am 6. Juli.
Unterschiedliche Meldungen über die Einführung neuer Regeln zur Erlangung eines Visums für bestimmte russische Städte und Regionen
Danach gab es im Juli Meldungen,, dass es für Russland ab 2021 möglich sein wird, elektronische Visen zu bekommen (UTS Russia, siehe unten die Quellen) bzw. für St. Petersburg ab nächstes Jahr (z.B. Russian Travel Digest).
Nach dem Start des neuen Visumregimes für Kaliningrad wurde auf der Website des Russischen Außenministeriums am 4. Juli eine Liste der Länder veröffentlicht, deren Bürger diese Regelungen nutzen dürfen:
http://www.mid.ru/en/foreign_policy/news/-/asset_publisher/cKNonkJE02Bw/content/id/3710378
Grenzkontrollstellen zur Einreise ins Kaliningrader Gebiet
Das Außenministerium erklärt unter dieser Liste auch, wo man ein- und ausreisen kann:
- per Flug: über den Flughafen Chabrowo;
- von der See her: über die maritimen Grenzübergangsstellen in Baltijsk und - Auchtung, neu! - Swetly;
- auf der Straße an den Grenzübergängen Bagrationowsk (polnische Seite: Gronowo), Mamonowo (polnische Seite: Grzechotki), Gusew, Morskoje, Progranitschnij, Sowetsk und Tschernischewskoje;
- per Eisenbahn: Mamonowo und Sowjetsk.
Diese Region, für die diese Visumvereinfachung besteht, darf nicht zu anderen russischen Territorien verlassen werden und die genannten Grenzübergangsstellen müssen benutzt werden.
Hier ist die Website, auf der man sein elektronisches Visum beantragt: http://electronic-visa.kdmid.ru/index_en.html
Ausweitung des elektronischen Visumerteilungsregimes
Soweit so gut, Warten auf das Inkrafttreten der Regelungen für St. Petersburg:
Doch nun, Mitte Juli, hat Wladimir Putin einen Erlass unterschrieben, der die Einführung des elektronischen Visasystems, das Vorstellungstermine im Konsulat und in den Visazentren entbehrlich macht, für St. Petersburg schon zum 1. Oktober dieses Jahres eingeführt werden.
Dem ging ein Ersuchen des Gouverneurs von St. Petersburg, Alexander Beglow, an Präsident Putin voraus, die Einreise nach St. Petersburg und das Leningrader Gebiet per elektronischem Visum zu ermöglichen. Putin bat daraufhin Beglow, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Am 18. Juli trafen sich Wladimir Putin und Alexander Beglow. Beglow erklärte, er erhoffe sich durch die Einführung der elektronischen Visumerteilung eine Steigerung der Touristenzahlung auf jährlich 12 Millionen für St. Petersburg. In 2018 kamen 8,2 Millionen Touristen. Für dieses Jahr erwartet er eine Steigerung um 10 %.
Bezogen auf ganz Russland besteht die Hoffnung auf eine Steigerung des Incoming-Tourismusses um 30 bis 50 Prozent. (Laut einer dpa-Meldung im Juni 2019, die in den einheitlich berichtenden Massenmedien verbreitet wurde: um 25 % bei Einführung der elektronischen Visen auch für andere Städte und Regionen). Einfluss auf solche Zahlen hat es, Touristen wie vieler/welcher Länder man diese Erleichterungen gewähren will.
In 2020 und 2021 könnten also durchaus weitere Städte und Regionen Kaliningrad und St. Petersburg folgen.
Bedeutung der Visumerleichterungen
Nicht nur, dass die Erlangung des Visums erheblich vereinfacht wird, wobei man schon Kosten für mindestens zwei Fahrten zum Konsulat oder Visumzentrum und die Gebühren an die Visazentren (30,00 € pro Visumantrag) und Visadienstleister und Zeit spart. Sogar die Konsulatsgebühr soll wegfallen. Die Konsulatsgebühr beträgt bei Standardbearbeitung 35,00 €, bei Expressbearbeitung 70,00 €.
Wie oft höre ich Kunden über die komplizierten Bedingungen zur Einreise nach Russland stöhnen. Manche interessierte Kunden haben verzichtet oder die Reise auf ein anderes Jahr verschoben.
Russland hat schon früher Erfahrungen für das Kaliningrader Gebiet mit einer 3-Tage-Visumregelung sammeln können und in St. Petersburg mit der Visumbefreiung für Touristen, die mit Kreuzfahrtschiffen ankamen (Massentourismus) und mit der Fähre. Nunmehr können Individualtouristen nach St. Petersburg unter erheblichen Erleichterungen kommen. Russland hat mit dem Fanpass zur Fußball-WM sehr gute Erfahrungen sammeln können. Incoming-Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Aber wenn Ausländern die Einreise erleichtert wird, wird die Zahl derer steigen, die von Russland ein positiveres Bild durch eigene Erfahrungen bekommen, als ihnen durch russophobe Massenmedien vermittelt wird. Und sie werden ihren Verwandten, Freunden und Arbeitskollegen berichten.
Je mehr Bevölkerungskreise vor Russland keine Angst mehr haben, desto größer, desto mehr wird der Widerstand wachsen gegen Bestrebungen von gekauften, karrieregeilen Politikern, die sich in die Interessen der amerikanischen korrupten Politiker, Milliardäre wie Soros, Konzerne, Zionisten und Briten einspannen lassen und den Militäretat auf 2 % des deutschen Staatshaushaltes anheben wollen. Und desto größer die Abneigung, per Zwangsabgaben finanzierte regierungskonforme und NWO-freundliche Massenmedien der Eliten zu kaufen, deren (Auftrags-)Berichterstattung mit der realen Welt nicht übereinstimmt (Beispiel Fall Relotius für den Spiegel).
Ein beliebter russische Blogger, Warlamow leitet seinen neuesten Blogartikel damit ein, Russlands touristische Infrastruktur sei so schlecht.
https://varlamov.ru/3538385.html
Aber tatsächlich hat Russland in den letzten 10 Jahren große Anstrengungen unternommen, die Infrastruktur zu modernisieren. Da wurde geklotzt. Die Modernisierung der Eisenbahn, kommunale Dienstleistungen (auch Russland hat massive Bestrebungen unternommen zur Digitalisierung der Verwaltung), der (Aus)Bau von Schnellstraßen, Bahnstrecken, Bahnhöfen (z.B. Sotschi Adler oder Kasan-2), Autobahnen, Fußballstadien (anlässlich der Fußball-WM), Brücken (die bekannteste ist die zur Krim, die im Mai 2018 eröffnet wurde), der Ausbau der Flughäfen in St. Petersburg, Moskau, Sotschi Adler (zu den Winterspielen 2014), Woronesch usw.
Klar! Wenn man in die Regionen rausfährt (z.B. meine Fahrt Mitte Juli von Tula nach Tambow, sieht man heruntergekommende Bahnhöfe und Busbahnhöfe, Müll in der Natur, unzureichende Verkehrsanbindung. Ich sehe aber die Entwicklungen. Russland setzt (aufgrund der zahlreichen bösen Erfahrungen mit den westlichen Ländern) auf Autonomie und muss sich gegen Verreinnahmungsbestrebungen imperialistischer Länder zur Wehr setzen, deren Politiker und Medien und Geheimdienste mit Intrigen den Hass gegen Russland schüren. Deshalb musste hier mehr in die Forschung, Entwicklung und Produktion von Waffen investiert werden. Und deswegen musste auch eine Gegen-Propaganda aufgebaut werden, die die Berichterstattung der Massenmedien bloß stellt und den westlichen Ländern einen Spiegel vorhält. Und eine starke Führung des Landes ist keine, die aus einem aufgeblasenen Parlament besteht, in dem sich die Parteien zanken und mit sich selbst beschäftigt sind wie in Deutschland. Unter Merkel haben wir in vielen Bereichen Stillstand und ein Zurückfallen hinter andere Länder. Der Rechtsstaat ist ein Trugbild, die Regierung versucht sich durch Hetze gegen ihre Gegner zu halten und durch Zeigen auf andere von ihren eigenen Unfähigkeiten und Misserfolgen abzulenken, Politiker werden für ihre Fehler und Inkompetenzen und ihre Korruption nicht bestraft und denken darüber nach, wie sie die Bevölkerung erziehen können.
- Russland ist ein weiträumiges Land. Man kann dort gut einmal den Frust und die Lasten hinter sich lassen, die unsere Politiker und Journalisten uns aufhalsen.
Aber eine Reise sollte gut vorbereitet werden. Mit Ost Impuls können Sie Reisen planen. Die Maßnahmen der Visumerleichterung werden zu einer weiterhin positiven Entwicklung der Besucherzahlen führen. Ost Impuls setzt sich mit dafür ein.
Welche Bedingungen für die neue Art der Visumbeantragung sind schon bekannt?
Das Visum darf nicht später als 4 Tage vor dem Tag der beabsichtigten Reise online gestellt werden, aber auch nicht früher als 20 Tage vorher.
Zur Geltungsdauer fand ich vorige Woche eine Meldung, wonach man für maximal 16 Tage sich in Russland aufhalten kann. Doch meldet jetzt RBTH nach dem Erlass von Putin, dass für St. Petersburg und das Leningrader Gebiet maximal 8 Tage Aufenthalt drin sind.
Ich werde hier gelegentlich Ergänzungen machen, soweit mir weitere Details bekannt werden.
Jörg Schäfer (Ost Impuls)
Quellen:
1) UTS Russia, http://utsrussia.com/de/travel-blog/item/1227-good-news-simplified-e-visa-for-foreigners-visiting-russia
3) Russian Travel Digest am 18.07.2019: E-Visa for St. Petersburg foreigners:
https://russtd.com/e-visas-for-saint-petersburg%E2%80%99s-foreign-visitors.html
3) RBTH, nach AFP: Starting October 1, 2019, tourists can visit Russia’s cultural capital and the surrounding region by e-visa, with no consular fees.
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