Schnell noch eine Zusammenfassung der beiden ersten ITB-Tage schreiben. Ist schon spät.
Am Dienstagabend war ich also zur Massive Travel. Die Organisatoren haben für die Getränke und die Bretzeln (mit Butter gefüllt) gesorgt, ließen ein Vorstellungsprogramm an einer Leinwand wegfallen, wie es hieß, um mehr Zeit zum networken zu lassen. Glück und Zufall gehören dazu, nette Gespräche zu führen. Es ergaben sich ein paar nette Zufälle. Ich hatte nette Unterhaltungen mit einem Deutschen, der ein Polenportal mit verantwortet, einen jungen Rumänen, der eben gerade mit seiner Freundin nach Berlin gezogen ist, um hier ihre Geschäftsidee (mit weiteren Freunden) zu verwirklichen, in dieser tollen Gründerszene und eine Amerikanerin, die wirklich open-minded und interessiert war, mir vorschlug, meine Reisen in den USA zu verkaufen. Oder gemeinsam eine Reise für ihre Kunden zu planen. Da hatte ich schon erzählt, dass ich früher mir ein Trek-Fahrrad in Montana gekauft und nach Deutschland gebracht hatte. Sie hat auch eins...
Es gab noch ein paar Gespräche. Zufällig hörte ich auch, was eine Organisatorin über die Organisation dieser Veranstaltung erzählte, über den Gastgeber heute. In Anbetracht dessen, dass ich am Abend vorher darüber geschrieben hatte, bekam ich ganz spitze Ohren.
Ja, der Mittwoch war sehr gut gelaufen.
Eine gute Mischung zwischen dem Erhalten von wertvollen Informationen während der Veranstaltungen, die ich mir im Tagesplan angestrichen hatte, den Materialien, die ich in der Polen-Halle 15 gesammelt hatte, dem Besuch, dem Kennenlernen von Kollegen und der kulinarischen Betreuung.
Morgens ging es los mit einem Rundgang durch die Polen-Halle, anschließend schnell rüber ins ICC geeilt zur Podiumsdiskussion mit dem Thema Google-Finder und die daraus erwachsende Konkurrenz für die bestehenden Hotelbuchungsplattformen. Ich wurde respektvoll empfangen wie ein Journalist, als ich gesagt hatte, dass ich Blogger bin. Die Veranstaltung ist von einer Hotelfachschule organisiert worden und von einer Hotelkette. Deren PR-Managerin platzierte mich in der zweiten Reihe, die der Presse vorbehalten war. Ich konnte der Diskussion akustisch gut folgen und hatte freien Blick. Aus den Notizen und Fotos möchte ich noch einen Artikel verfassen, als Ergänzung zu meinem Kommentar zu Thema vor wenigen Monaten.
Dann rannte ich wieder über die Brücke vom ICC zum Messegelände, schon einigermaßen beladen, umständlich die Karte heraussuchend an der Kontrolle. Das musste ich mehrfach tun an diesem Tage. Zur Podiumsdiskussion in der Halle 7.3. mit russischen Gründern und Managern erfolgreicher Touristik-Unternehmen "Russia - the next travel revolution?" kam ich schon zu spät. Ich kann mich erinnern, dass es voriges Jahr auch ein Thema zum russischen Markt gab, vielleicht auch in 2010. Die Unterhaltung wurde in englisch geführt. Ich konnte mich nicht mehr gut hineinfinden. Eine Besonderheit des russischen Marktes ist heute noch, dass 90 % der Buchungen offline passieren. Die Russen mögen das Gespräch, den realen Kontakt zum Reiseverkäufer. Der Inhaber von ostovok.ru meinte, man könne in Russland mit verhältnismäßig wenig Investitionsaufwand viel verkaufen, die Konkurrenz sei nicht wirklich hart im Online-Geschäft.
Es gibt große Chancen für Investoren, um Reisen an Russen (ins Ausland) zu verkaufen. Aber man braucht vor Ort den Support, mit Mitarbeitern.
Ich war der Schnellste in den Gängen, um zu Halle 4.1. zu gelangen. Die Vorstellung des neuen Buches zu Jugendreisen durch Ruf-Reisen, einem Spezialisten für Jugendreisen, ging auf der großen Bühne gerade zu Ende. Und ich konnte dieses neue Werk, an dem 40 Autoren mitgearbeitet haben, mitnehmen. Wertvolle Marktübersicht. Super. Aber auch noch mehr Gewicht von mir zu tragen.
Auch zu meinem nächsten Punkt auf der Tagesliste kam ich etwas zu spät. Halle 7.1a, Auditorium "Europa", angesetzt auf 13.45 Uhr. Aber die Rechtsanwältin war noch beim Besprechen des ersten Punktes von 8 kritischen Rechts-Fallstricken für Event-Organisatoren. Der Vortrag hat mir ausgezeichnet gefallen. Die junge Anwältin hat zwei Bücher geschrieben zum Thema Rechtsprobleme in der Event-Organisation. Das Buch bot sie für 10 € Rabatt an. Der Andrang war gut (der Raum auch voll gefüllt). Ihre Checkliste bring mir auch einen Nutzen.
Danach wieder zum ICC hetzen. Als ich den kleinen Raum in der ICC-Galerie betrat, mussten einige Zuhörer schon stehen. Polnische Organisatoren berichteten vom Stand der Vorbereitungen zur Fußball-EM, von den Bedingungen für die Fußball-Fans in den polnischen Spielorten. Interessante Informationen zu der Infrastruktur: die Stadien, die Fan-Zonen, Übernachtungen, Preise, Eisenbahn, Entfernungen Flughafen zum Bahnhof, Baustellen an jeder Bahnlinie, Fertigstellungen. Die hier gehörten Informationen will ich noch extra niederschreiben.
Diese Veranstaltung war um 17 Uhr zu Ende. Jetzt eilte ich bis zur Halle 2.1., ein weiter Weg wieder, um mir die Gelegenheit nicht entgehen zu lassen, die galizische Küche zu probieren. Am Lemberger Stand war ich verabredet. Die Frauen eines Veranstalters hier empfingen mich herzlich. Benachbart zu ihrem Stand befand sich die Essenausgabestelle. Mit einer kleinen Schlange von Menschen mit Appetit. Meine Kontaktperson ging mit dem Pappteller gleich zum Koch und tat mir Essen auf. Ich brauchte nur kurz warten.
- Ich konnte mir nicht merken, wie das Essen heißt. Dabei war eine Kohlroulade, eine Wurst in der Größe etwa einer bayrischen Weißwurst, eine kleine Wurst in Spiralenform und ein Salat aus Kohl, mit Kartoffeln (sonst üblich auch mit Brot). Dazu ein Getränk aus getrockneten Früchten, aber nicht Rosinen, sondern verschiedene. Den roten Saft nennt man aber auch schlicht Kompott. Der Saft schmeckte etwas rauchig, aber ist sicher gesund. Ich denke, die Früchte geben soviel Fruchtzucker, dass kein weißer Zucker mehr hinzugegeben werden muss. Ich weiß es aber nicht jetzt.
Wir kamen schnell ins Businessgespräch und ich bekam den Produktkatalog und ein bemaltes Ei. Ostern steht ja vor der Tür. Die Damen kannten einen Partner, der sie eingeladen hatte, in die rumänische Halle. Sie luden mich ein mitzukommen. Als sie den Stand aufräumten, lächelte mich mehrfach eine herausgeputzte junge Dame an, die hier auch für Lemberg steht, und gab mir von sich aus eine Visitenkarte. - Zeit zum Kennenlernen war nicht. Mit meinen Gastgeberinnen fuhr ich im Bus auf die andere Seite zu Halle 10. Begrüßung durch den einladenden rumänischen Veranstalter, mit seinem Sohn, der mitmacht. Weinrunde, Talk, mit weiteren zwei deutschen Herren, der sehr interessant war. Die Damen hatten vom Bufett nicht nur sich was geholt, sondern gleich für mich mit. Super! Gefüllte Tomate, Polenta, Fleisch habe ich vergessen, was es war. Nachtisch: Eierkuchen, bestrichen mit Honig und Marmelade? Süß, aber gut. - Bis um etwa 19.30 Uhr. Mit einem Herren, der eine Agentur hat, bin ich zum S-Bahnhof gegangen.
Wow, die Zeit toll genutzt, dem Zufall sei dank.
War sehr zufrieden mit diesem Tag.
Bilder folgen noch, muss ins Bett jetzt. Es folgt noch ein dritter Fachbesuchertag. Den zweiten zu beschreiben von heute (inzwischen: gestern), schaffe ich nicht mehr.
Fazit:
a) Gute Broschüren und Reiseführer (zu polnischen Regionen/Städten), Marktstudien,
b) gutes Essen,
c) gute Gespräche,
d) gar kein Geld ausgegeben auf der Messe.