Emarketer.com schätzte im Dezember 2009, dass es in Russland 45,8 Mio Internet-Nutzer gibt. Nach einer anderen Quelle gibt es 43 Millionen Nutzer mit Interneterfahrung (Präsentation des Unternehmens Rocit auf www.rocit.ru); mit einer Nutzungsrate von 37 % der Bevölkerung Russlands. Damit liegt Russland in Europa hinter Deutschland an zweiter Stelle (Unklar bleibt, wie viele Asiaten in Russland mitgezählt wurden.). Man rechnet mit 61,9 Mio Internet-Nutzer im Jahre 2013. Damit läge Russland in Europa an erster Stelle.
Weiter: 32 Millionen Nutzer in den Städten Russlands benutzen das Internet 2009 regelmäßig.
Internetnutzer in Russland je 100 Einwohner
2005: 15,2
2007: 21,1
Quelle: Länderprofil Russische Föderation 2009 des Deutschen Statistikamtes Destatis
Marktanteile der Suchmaschinen in Russland
Yandex: 47 %
Google: 32 %
Rambler: 10 %
Mail.ru: 7 %
Sonstige: 4 %
(Quelle: Internet World Business 9/2009)
Wer mit seiner Website Russen ansprechen will, sollte daran denken, dass der Anteil derjenigen, die nur über die Telefonleitung surfen, noch höher ist als in Deutschland.
Am meisten genutzter Browser in Russland ist übrigens Opera. Grund für dessen Popularität dürfte u.a. auch sein, dass Opera lange Zeit der schnellste Browser war, was sich bei langsamen Internetverbindungen über die Telefonleitung besonders auszahlt(e).
Ergänzung 08.02.2013: Es gibt von eMarketer jetzt neue Zahlen. Die russische Suchmaschine hat Bing bei den meistgenutzten Suchmaschinen weltweit überholt. Nach der Studie vom Februar 2012 gab es in 2011 in Russland 62 Millionen Internetnutzer (Individuen jeden Alters, die mit irgendeinem Gerät irgendwo wenigstens einmal pro Monat ins Internet gehen), was einem Anteil an der Bevölkerung von 44,7 % entspricht. Für 2012 waren 67,9 Millionen vorausgesagt worden (Bevölkerungsanteil von 49,2 %).
Aktualisierung 30.09.2014
Anteile der Suchmaschinen 2014 (Quelle: Ria Nowosti am Russischen Tag des Internets am 30.09.2014, http://ria.ru/infografika/20140930/1026204119.html):
Jandex: 53,2 %
Google: 36,1 %
Mail.ru: 8,2 %
Andere: 2,5 %
Privaten DSL-Internetzugang hatte vor ein paar Jahren kaum einer der mir persönlich bekannten Russen. Internet nutzten die meisten zu Hause über Telefonleitung. Man kaufte sich am Kiosk eine Plastikkarte, rubbelte das Passwort darauf frei und gab es vor der Einwahl in den PC-System-Einstellungen ein. An dieser Hürde scheiterte schon mancher Internetnovize.
Während in Deutschland Flatrates die beherrschende Tarifform ist, sind in Russland Tarife mit Bezahlung in Abhängigkeit vom Datenvolumen (häufig kurz unter dem Stichwort: Traffic) noch sehr verbreitet.
Bei einem Freund in der Firma in Moskau dürfen die Mitarbeiter das Internet nutzen, sowohl für die Arbeit als auch zu privaten Zwecken. Aber es gibt ein Traffic-Limit für die Mitarbeiter. Sie müssen also aufpassen, dass sie es nicht überschreiten, sonst wird ihr Zugang gesperrt. Beim Besuch von Seiten mit Werbung geht von diesem Volumen-Guthaben viel verloren. Da wäre es wichtig, Werbeblocker im Browser zu haben. Häufig sind solche nicht installiert, Plugins für den Browser wie z.B. Adblock Plus.
Verbreitet ist, dass die Internetbenutzer in Russland ihre Briefe mit Word schreiben und dann zu ihrem Email-Account hochladen und gleich abschicken, als Anhang, anstatt den Brief online zu schreiben.
Man sollte diese Word-Dateien erst auf der Festplatte ablegen und dann mit einem Antivirenprogramm prüfen, bevor man sie öffnet; also nicht gleich vom E-Mail-Programm aus öffnen!
Nachfolgend nenne ich ein paar russische Provider, die Internet-Flatrates anbieten.
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Provider
Tele 2 sah ich im September 2010 mehrfach mit Plakaten für einen Tarif mit 0 Kopeken pro Minute - was natürlich nicht ganz stimmen kann.
Pro Monat sind 390 Rubel für den mobilen Zugang zum Internet zu bezahlen, also etwa 10,50 EUR.
Meine Freundin in Woronesch hat einen Internetzugang über Tele 2 zu Hause. Sie ist damit zufrieden. Das Modem brauchte sie nicht bezahlen.
MTS bietet über seinen Partner "Komstar" für 290 Rubel pro Monat Internetzugang mit 3 MB/sec Downloadgeschwindigkeit maximal. Die Kosten für das gemietete Modem sind im Preis inbegriffen.
www.stream.ru
Tel.: 007-800-250-0890
Beeline
Internetanschluss ohne Limit:
Eine Aktion war der Tarif "Forsaj" mit 1 MB für 450 Rubel; gab es komischerweise nur vom 2. August bis 30. September 2010 und nur in Großstädten; er steht aber noch auf der Website http://internet.beeline.ru/news/.
Jetzt im Herbst vom 1. Oktober bis 30. November 2010 wurde Neukunden ein Tarif "Listopad" geboten mit einem 6.000 Kbit-Anschluss ohne Traffic-Limit für 325 Rubel im Monat, also deutlich günstiger als der Tarif davor. Allerdings, wenn man in die Details geht, ist es plötzlich nur noch ein 2.500 Kbit-Anschluss. Im Kleingedruckten steht dann, dieser Preis gilt nur in den ersten zwei Monaten, danach aber 650 Rubel/Monat.
Dieses Gebahren ist nicht fair, aber man hat sich solcherart Werbung vielleicht vom Westen abgeschaut. Von Internetprovidern in Deutschland ist man dies ja gewohnt.
Auch hier gibt es selbstverständlich Tarife mit Zeitabrechnung, je nach Geschwindigkeit, z.B. für 100 KBit und Inklusivvolumen von 1,5 GB pro Monat für 400 Rbl/Monat, für jedes weitere MB 0,95 Rbl.
Dann gab es zwischen dem 1. September und 30. November noch zwei Tarife: Beslimitny 450 und Belimitny 650. Mit den Zahlen ist der Preis in Rubel pro Monat gemeint: Bei 450 Rubel bekommt man eine Geschwindigkeit von 10 MBit/sec und für 650 Rubel eine mit 20 MB/sec.
Zu diesen Tarifen braucht der Benutzer noch eine Antivirensoftware. Beeline hat hier verschiedene Angebote, z.B. Kaspersky Internet Security 2011 als Abo für einen PC: 90 Rbl/mtl oder für 2 PC für 119 Rbl/mtl.
Skylink
Skylink ist ein Mobilfunkprovider, der sehr stark in Internetdienstleistungen investiert hat. Die mobile Nutzung des Internets ist vermutlich (bzw. soweit ich hörte) mit Skylink am günstigsten.
Romk
http://www.stcompany.ru/
Romk ist eine Marke des größten russischen TK-Konzern Svjasinvest. Dafür wird auf der Website des Regional-Providers JuTK (Jujnaja Telekommunikazionnaja Kompanija) geworben. Romk begegnet man in weiten Teilen Südrusslands (so in Rostow, Krasnodar, Sotschi, in Kaukasusrepubliken), im April 2011 auch in Krasnaja Poljana mit einem Shop in der Sapowednaja Uliza.
Disel
www.diselcom.ru
In weiten Teilen des Südens in Russland, so in Krasnodar 2006 und 2008, in 2008 auch in Sotschi gesehen (und im April 2011 auch in Krasnaja Poljana im Romk-Laden (Tarife mit bis zu 3.000 MBit/sec)). Heute auch im Stawropoler Bezirk. Disel wirbt auf der Website von Romk. Daher vermute ich eine gesellschaftsrechtliche Verwandschaft zwischen diesen Providern (wie GMX und Web.de, die zu United Internet gehören).
Seit 2008 gab es eine technische Entwicklung, mit dem Trend zum stärkeren Verkauf von Flatrates.
Dienstleistungen / Tarife (2008):
Ich fand im Mai 2008 ein Blatt mit den verschiedenen Tarifen, alle Traffic-abhängig, und zwar:
Disel - Next
Disel - Smart
Disel - Traffic
Disel - City.
Bei den letzten beiden sind an Grundgebühr für den ADSL-Zugang mit IP-TV 500 Rubel zu zahlen, beim Tarif Disel Next 495 und beim Disel Smart 250 Rubel. Bei den drei ersten Tarifen bezahlt man für jedes angefangene MB: bei lokalem Traffic: 0,80 Rubel und über das Portal Mediazona.ru, für jedes (angefangene) MB: 0,10 Rubel. Das ist ein Medienarchiv mit Videos und Audiodateien. Unterschied besteht beim Traffic für nichtlokalen Traffic, bei Next: 1,20 Rubel/MB, bei Smart 1,50 Rubel/MB, bei Traffic bis 300 MB auch 1,50 Rubel, ab 300 MB bis 700 MB 1,40 Rubel, ab 700 MB bis 2 GB 1,20 Rubel, ab 2 GB bis 4 GB 1,10 Rubel und bei mehr als 4 GB 1,00 Rubel.
Was ein lokaler und ein nichtlokaler Traffic bedeutet, darüber soll man sich auf der Website kuban.ru informieren. Möglicherweise gibt es unterschiedliche Preise in russischen Regionen für die gleiche Marke beim selben Tarif. Das würde eine solche Webadresse erlären: www.diselcom.ru/krasnodar/tariffs.
Dann gibt es noch die Tarife Disel Hit und Disel Unlim. Der letztere war 2008 für Anschlüsse mit 64 Kbit/sec (650 Rubel), 128 Kbit/s (1.000 Rubel) oder 256 Kbit/sec (1.500 Rubel) vorgesehen.
Zu dem jeweiligen gewählten Tarif gibt es eine E-Mail-Adresse mit der Endung mail.kuban.ru einen Internetzugang zur Einsichtnahme in die eigene Statistik und eine dynamisch zugewiesene IP-Adresse. Die genannten Tarife sind nicht für den gewerblichen Gebrauch bestimmt, sondern nur für Verbraucher. Das Entgelt ist bis zum ersten des jeweiligen Abrechnungsmonats im Voraus zu zahlen. Weitere Vereinbarungen zu übersetzen erspare ich mir.
Disel-Tarife 2010
Inzwischen sind die Preise aber besser, wovon man sich auf der Website unter "Tarife" überzeugen kann. IP-TV läuft inzwischen über ADSL2+.
Den Tarif "Hit" gibt es jetzt auch ohne Traffic-Limit für 33 Rubel/Tag, aber nur mit 1024 kbit/sec. eine Flatrate für 2048 kbit/sec kostet im Monat 2.000 Rubel, also etwa 50 EUR.
Von den traffic-abhängigen Tarifen von 2008 gibt es noch den "Next", sonst aber drei andere. Es gibt Aktionen, bei denen die Einrichtung des Internetanschlusses kostenlos ist.
Yota
www.yota.ru
Dieses Unternehmen startete im Juni 2009 mit Breitband-Internetzugängen. Nur ein Jahr später hatte es schon 600.000 Kunden. Dieses sehr gute Ergebnis wurde mit unlimitierten Internetzugängen der vierten Generation ("4G") und gutem Marketing erreicht, schreibt Ria Nowosti in einem Artikel vom 26.08.2010. Die Gewinnschwelle erreichte Yota noch im Oktober 2010. Im Sommer 2010 gab es die schnellen Internetanschlüsse in Moskau, St. Petersburg, Ufa, Krasnodar und Sotschi.
Yota eroberte sich auch im Mobilfunkbereich zahlreiche Kunden. Es mangelt allerdings noch an Mobilfunkgeräten, die die LTE-Technik unterstützen, die als Internet der 4. Generation bezeichnet wird. Dank Yota ist Russland das zweite Land (hinter Japan), dass über ein LTE-Netz verfügt. (In Deutschland wird die LTE-Technik [...Next]