Gerade fand in Sotschi das 7. Internationale Investitions-Forum statt. Daran sollen nach Angaben von www.yuga.ru 8.000 Menschen aus 40 Ländern teilgenommen haben.
Auf jenem Forum sind 112 Vereinbarungen über einen Gesamtwert von 504 Mrd. Rubel (13,8 Mrd. EUR) von 11 russischen Regionen unterschrieben worden. Zum Vergleich: Im Jahre 2007 nahmen 10.000 Interessenten aus 40 Ländern teil. Es sind 169 Verträge in Höhe von 22 Mrd. US Dollar abgeschlossen worden.
Adygea hat zur Verbesserung seiner touristischen Infrastruktur jetzt auch einige Investoren an Land gezogen. Was – noch nie was von Adygea gehört?
Wenn ich Geld gehabt hätte, hätte ich auch daran teilnehmen können. Eine Einladung aus Krasnodar, der Hauptstadt des Kuban, hatte ich ja im Juni erhalten. Die kam her von einem für Kommunaldienstleistungen verantwortlichen Mann, den ich auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Berlin im Rahmen der „Tage der Region Krasnodar“ kennen gelernt hatte. Das Treffen fand Mitte Januar 2008 zum wiederholten Mal in Berlin statt, im Haus der Wirtschaft bei der DIHK in der Breiten Straße. Hieran nahmen ein paar Hundert Leute aus der Wirtschaft nicht nur Deutschlands und Russlands sowie Politiker beider Länder teil. Schon hier hatte die russische Delegation viel Werbung für ihr Investitionsforum im September in Sotschi gemacht.
Der Süden Russlands interessiert mich schon seit 2005. Im Frühjahr diesen Jahres weilte ich zum zweiten Mal für drei Wochen in der Region. Darüber werde ich hier noch schreiben. Jedenfalls machte ich auch noch mal einen Abstecher nach Adygea. Auf meiner ersten Reise nach Südrussland hatte ich mich für das Tal des Flusses Bjelaja (die Weiße) begeistert. Vor 2005 wusste ich noch gar nichts von der Existenz dieser Republik Adygea. Sie ist 1991 aus einem autonomen Gebiet der Tscherkessen hervorgegangen. Das ist ein sehr altes Volk, über dessen Herkunft es verschiedene Theorien gibt.
Der Tourismus in Adygea lag ziemlich darnieder, was ich gesehen habe, aber leichte Ansätze zur Verbesserung der Situation waren zu erkennen. Ganz offenbar fehlten
die Investoren. Für Investoren aus Moskau war die Schwarzmeerküste freilich viel interessanter. So darf es nicht verwundern, dass einige touristische Betriebe aus dem viel näheren Krasnodar, an das Adygea angrenzt, mit der schönen Landschaft im Süden Adygeas Geld verdienen, darunter einige, die mehr finanzielle Möglichkeiten zur Nutzung haben. Aber oft bleiben deren Gäste nur für ein Wochenende hier.
Nun lernte ich im Frühjahr in Majkop einen jungen Mann kennen, der schon seit 6 Jahren ein Möbelgeschäft in der Hauptstadt betreibt, eines der besten in Adygea, in dem die Wohlhabenden der Republik einkaufen. Er freute sich, mich kennen zu lernen und hegte die Hoffnung, dass ich ihm vielleicht helfen könnte. Er besitzt Land weiter im Süden, dort, wo der Kaukasus beginnt, und hat verschiedene Pläne in der Schublade, diesen Grund und Boden bald nutzbar zu machen. Darunter ist auch ein Plan der touristischen Nutzung. Dieses Land hat tatsächlich eine günstige Lage. Er erzählte mir davon und fuhr mit mir zu diesem Land, so dass ich mich selbst davon überzeugen konnte. Nun braucht er verlässliche Geschäftspartner, gern auch aus dem Ausland, gern auch aus Mitteleuropa...
Daher finde ich es nun interessant, diese Meldung vom 26. September 2008 über Geschäftsabschlüsse zur Entwicklung der touristischen Infrastruktur Adygeas auf
www.votpusk.ru zu lesen.
Es wird berichtet, dass auf dem 7. Internationalen Investitions-Forum Adygea zwei Verträge mit Investoren im Wert von zusammen 450 Mio Rubel abgeschlossen hat. Ziel
von der Seite Adygeas ist die Steigerung der touristischen Anziehungskraft des Landes.
Woher die Investoren kommen, wird nicht verraten.
Drei touristische Großprojekte für Adygea
Es geht um drei Großprojekte:
- der Sport- und Tourismuskomplex „Chadjoch“,
- der Bergskikomplex „Oschten“,
- das Reitzentrum „Romantika“.
Kurze Erläuterung:
Chadjoch ist der adygeische Name für ein Dorf Kamennomotskij an der wichtigsten Straße von Majkop in die Berge des Kaukasus, die entlang des Flusses Bjelaja führt. Bis zu diesem Ort Chadjoch und nicht weiter fahren ein paar Züge pro Tag aus und nach Majkop.
Der Oschten ist einer der höchsten Berge in Adygea. Er ist 2.804 m hoch und befindet sich an der südlichen Grenze der kleinen Republik. Hierher kommt man auf der Straße nach Lago Naki. Dieser Ort befindet sich am Fuße des Berges.
Wo sich das Reitzentrum „Romantika“ befindet oder gebaut werden soll, weiß ich noch nicht. Doch ich weiß, dass man im Bergsportzentrum in Lago Naki reiten kann. Möglicherweise wird hier dieses Reitzentrum gebaut. Lago Naki ist interessant für Bergfreunde und Tierfreunde. Allerdings ist diese Region für westliche Individualtouristen schwierig zu erreichen. Nach Lago Naki gibt es keine Linienbusse. Man müsste sich schon ein Taxi nehmen oder privat einen Fahrer mieten. Majkop ist aber locker mehr als 70 km entfernt. Trampen funktioniert hier nicht gut und ist auch nicht zu empfehlen.
Knapper Überblick über die Touristenstationen
Dies sind die drei bestimmenden Tourbasen im Berggebiet von Adygea:
Es gibt eine Touristenstation mit Blockhäusern im die Landschaft entlang der Hauptstraße bestimmenden Bjelaja-Tal. Diese Touristenstation ist auch erst in den letzten Jahren aufgebaut worden und befindet sich direkt an der Straße. Sie heißt „Gornaja Derewnja“, also übersetzt Bergdorf. Hier befinden sich Blockhäuser, ein Café und Grillplatz und in diesem Frühjahr sah ich hier einen Bagger an einem großen Erdloch, anscheinend liefen hier Arbeiten für ein Schwimmbecken.
Auch die Touristenstation „Gornaja“ hatte ich kennen gelernt. Sie unterscheidet sich im Prinzip nicht von einem Ferienlager.
Die Touristenstation in Lago Naki war mir leider auch dieses Mal nicht vergönnt zu besuchen. Hier ist der Ausgangspunkt für Besteigungen der höchsten Berge in Adygea, den Fischt, den Oschten und den Pschecho. Die Station verfügt über eine Internetseite in russischer und englischer Sprache.
Ich wüsste gern, ob es sich bei den in der Meldung angesprochenen Touristenstationen um diese drei handelt oder ganz neue.
Zum ersten Teil des einen Investitionsprojekts gehören der Bau einer Tankstelle, eines Motels, weiterhin eines Kulturerholungszentrum und der Bau von Restaurants, Bistros, Märkten, Läden und so weiter. Hierfür werden von den Investoren 300 Mio Rubel bereitgestellt, merkte der Vorsitzende des Komitees für Tourismus und Kurortswesen, Wladimir Petrow, an. Weiterhin sagte er, dass außer der Realisierung der geschlossenen Vereinbarungen im Kreis Dachowska jetzt schon der Bau von drei Hotelkomplexen über die Gesamtsumme von 30 Millionen US-Dollar geleitet wird, dass Touristenstationen rekonstruiert werden und der Bau neuer Objekte in der Siedlung Guseripl aufgenommen wurden. Der Umfang der Investitionen könnte schon in diesem Jahre einen Umfang von ungefähr 200 Millionen Rubel erreichen.
Die Touristenstation „Gornaja“, die ich gesehen hatte, bedurfte tatsächlich der weiteren Rekonstruktion, einiges war aber schon erneuert worden, so ein zweistöckiges Haus mit Zimmern für die meist jugendlichen Gäste und einer Gesellschaftsecke.
In Guseripl endet die Straße in die Berge abrupt. Es gibt keine Verbindungsstraße in Richtung Krasnaja Poljana. Hier begann für mich einst eine Riverraftingtour auf dem Weißen Fluss.
Wenn man ein eigenes Fahrzeug hat, ist es für Naturfreunde schon lohnend, denn es bietet einige natürliche Sehenswürdigkeiten.